Wanderung
Amphibienzäune in Kramsach und Münster erneut aufgestellt
- Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch (rechts) erklärte einer freiwilligen Helferin den Unterschied zwischen einer männlichen und einer weiblichen Erdkröte.
- Foto: Florian Haun
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Bereits zum dritten Mal wurde am Krummsee und zum zweiten Mal in Münster ein Amphibienzaun installiert.
KRAMSACH, MÜNSTER (flo). Seit jeher verlassen unzählige Amphibien, sobald im Frühling wärmere Temperaturen herrschen und der Boden passend feucht ist, ihre Winterunterkünfte in den Wäldern, um zu ihrem Laichgebiet zu gelangen. Bedauerlicherweise überleben viele ihre Wanderung nicht, da sie beim überqueren der Straßen überfahren werden.
Ein gutes Beispiel dafür war seit langem die viel befahrene Seenstraße L211 entlang des Krummsees in Kramsach, auf welcher es früher öfter ein grausames Froschblutbad gab. Um dies künftig zu vermeiden, wurde auf Initiative von Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch und der Kramsacher Gemeinderätin Sarah Grießenböck daher von der Umweltabteilung des Landes Tirol ein mobiler Amphibienzaun angeschafft. Zum ersten Mal aufgestellt wurde dieser im Jahre 2019.
- Dieses Erdkröten Pärchen wurde vom Schutzzaun aufgehalten und dann per Menschenhand sicher über die Straße gebracht.
- Foto: Florian Haun
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In Vorjahren bereits Erfolg
Die Aktion wurde ein voller Erfolg: 3.000 Amphibien – großteils Erdkröten und einige Grasfrösche – konnten von den zahlreichen Helfern sicher über die Straße an das Seeufer gebracht werden.
Aus diesem Grund wurde der Zaun auch im vergangenen Jahr wieder aufgestellt und auch erstmals ein rund 100 Meter langer Amphibienzaun im Münsterer Ortsteil Habach. Während am Kramsacher Krummsee letztes Jahr aufgrund der gravierenden Ausgangsbeschränkungen für die Helfer durch den ersten "Corona Lockdown" lediglich um die 1.800 Frösche, darunter hauptsächlich Erdkröten sowie ein paar Grasfrösche transportiert werden konnten wurde bei der Feuertaufe in Münster ein durchaus beachtliches Ergebnis erzielt. Laut Schutzgebietsbetreuer Larch wurden dort ungefähr 600 Amphibien gezählt. Im Gegensatz zum Krötenreichen Krummsee waren beinahe ausschließlich Grasfrösche zu finden und sogar ein Exemplar der äußerst streng geschützte Gelbbauchunke.
- Entlang des Krummsees wurde wieder ein rund 450 Meter langer Amphibienzaun mit 27 Kübeln installiert.
- Foto: Florian Haun
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450-Meter-Zaun am Krummsee
Auch am 3. März des heurigen Jahres wurde der rund 450 Meter lange Amphibienzaun beim Krummsee wieder aufgestellt. Entlang dessen Verlauf sind, wie auch in den Vorjahren, 27 Kübel vergraben. In diese fallen die Amphibien irgendwann beim Versuch den Zaun zu überwinden. Die Tiere werden dann per Menschenhand sicher über die Straße gebracht. In Habach wurde der Zaun dieses Jahr auf 150 Meter erweitert und neun Kübel vergraben. Besonders erfreulich ist es, dass auch heuer wieder weit über dreißig Freiwillige aus den umliegenden Gemeinden an der Aktion mitwirken, welche die Kübel jeden Tag einmal in der Früh und einmal am Abend entleeren und die Frösche sicher ans Seeufer bringen. Wichtig ist es dabei ebenfalls, dass genau vermerkt wird, in welchem Kübel wieviele Amphibien gefunden wurden. "Unser Ziel ist es mit dieser Aktion genug Daten zu sammeln um zu wissen an welchen Stellen besonders viele Frösche wandern, damit irgendwann eine dauerhafte Verrohrung installiert werden kann", erklärt Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch. Der Rekord an einem Abend belief sich im heurigen Jahr auf über 200 Frösche und der Zaun bleibt noch so lange aufgestellt bis die Rückwanderung der Amphibien vom See in ihren Sommerlebensraum, den Wald beginnt.
- Kübelweise wurden die Kröten von den freiwilligen Helfern über die Straße ans sichere Seeufer gebracht.
- Foto: Florian Haun
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Kübel auch in der Schwemm
Am 29. März des heurigen Jahres wurde im Schutzgebiet Schwemm in Walchsee wie jedes Jahr ebenfalls ein mehr als 300 Meter langer Amphibienzaun mit vierzig Kübeln vom dortigen Schutzgebietsbetreuer Franz Goller aufgestellt. "In einem ausgiebigen Jahr braucht man in der Schwemm zwischen zwei und drei Stunden um alle Kübel zu entleeren", war von Goller zu erfahren, welcher ergänzte, dass es in einigen Jahren insgesamt über 4.000 Amphibien waren.
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