Ärztemangel
Baldige Pensionierungen der Wörgler Kassenärzte beunruhigen

Der Ärztemangel ist auch in Wörgl ein großes Thema. Darüber wurde auch bei der letzten Gemeinderatssitzung heiß diskutiert. | Foto: Nimpf
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  • Der Ärztemangel ist auch in Wörgl ein großes Thema. Darüber wurde auch bei der letzten Gemeinderatssitzung heiß diskutiert.
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In den nächsten Jahren werden in Wörgl einige Hausärzte in Pension gehen, was auch der Stadtregierung Sorgen bereitet. Zudem wird in Wörgl auch über ein primäres Versorgungszentrum diskutiert.

WÖRGL. Der Ärztemangel stellt nach wie vor viele Städte und Gemeinden vor eine große Herausforderung. So auch Wörgl. Es ist bekannt, dass in den nächsten Jahren einige Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner, welche sich in Wörgl niedergelassen haben, sich in die Pensionierung verabschieden werden. Ein entsprechender Nachschub, um die Stellen wieder neu zu besetzen, liegt derzeit jedoch noch in weiter Ferne. Deshalb wurde auch bei der letzten Gemeinderatssitzung ein Antrag der Liste Hedi Wechner gestellt, zu einer Erarbeitung von Förderrichtlinien von Kassenärztinnen und -ärzten. Die Stadtgemeinde habe sich auch eine Stellungnahme seitens der ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) eingeholt und daraus sei hervorgegangen, dass die Gemeinde selbst hier keine Zuständigkeit treffe, erklärt Stadträtin Elisabeth Werlberger zu der Thematik. In erster Linie seien hierfür das Land Tirol sowie die Ärztekammer verantwortlich.

Keine primären Versorgungszentren

„Wisst ihr wie viele Primärversorgungszentren wir in Tirol haben? Es sind null“, bringt Stadtrat Christian Kovacevic die medizinische Notlage auf den Punkt. Auch Bürgermeister Michael Riedhart sieht hier eine definitive Lücke in der gesundheitlichen Versorgung der Wörglerinnen und Wörgler.

„Es wäre super, wenn man es schafft, ein solches Primärversorgungszentrum zu errichten. Dort könnte man sich auch gewisse Ordinationsräumlichkeiten teilen“,

so der Bürgermeister. Dazu sei bereits viel geplant auf Landesebene. Zudem sei es nicht das „Allheilmittel“ wenn man viel Geld in die Hand nehmen würde, betont Riedhart. Das Land Tirol wäre aber dabei, die primären Versorgungszentren mit gemeinsamen Ordinationsmöglichkeiten, voranzutreiben. Man wolle die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit sich, vor allem junge, Ärztinnen und Ärzte auf eine freie Stelle in Wörgl bewerben und nicht wo anders.

Auch Bürgermeister Michael Riedhart wünscht sich in seiner Stadtgemeinde eine zuverlässige medizinische Versorgnung. | Foto: Christoph Klausner
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Das Problem mit der Kasse

Es ist kein Geheimnis, dass die Kassenärztinnen und -ärzte weniger Lohn beziehen als die Wahlärzte. Auch diese finanziellen Unterschiede wären eines der Hauptprobleme in der Angelegenheit.

„Es geht hier um die Wörgler Bevölkerung. Nicht jeder hat das nötige Kleingeld für eine private Zusatzversicherung“,

äußert sich Stadtrat Kovacevic. Vor allem Frauen-, Augen- und Hautarztkassenstellen wären überschaubar, nicht nur in Wörgl. Bei einem Wahlarzt wird man meist schneller behandelt und steht nicht lange in einer Warteschlange. Diesen muss man sicher aber erst leisten können. Im Gegensatz dazu sind die Kassenärzte meist ständig überlastet. Bürgermeister Riedhart sieht das Problem bei dem oftmals unattraktiven Entlohnungsschema der Kassenärztinnen und -ärzte. „Da muss sich prinzipiell und landesweit etwas ändern“, so der Bürgermeister.

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