Innschifffahrt in Erl
Bayern/Tirol: Innschifffahrt erhielt Würdigung
ERL (red). Die 125 Jahre alte Fußgänger-Innbrücke am Erler Zollhaus ist vielen Wanderern, Radfahrern und Spaziergängern ein Begriff. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist hingegen, welch geschichtlichen und wirtschaftlichen Wert Erl zur Tiroler und Bayerischen Region vor Jahrhunderten schon hatte.
Informationstafel an der Zollhausbrücke
Die Innschifffahrt wirkte sich vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auch in Erl und im angrenzenden Bayern auf das Leben der Bevölkerung aus. Neben den Schiffleuten hatten unter anderem auch Nagelschmiede und Schopperwerkstätten Arbeit durch die Schifffahrt auf dem Inn. Der Schiffleutverein Nussdorf, einst als Verein zur Versorgung der Schiffleute beziehungsweise deren Hinterbliebenen gegründet, hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die Schifffahrt aufrecht zu erhalten. Auch 15 Erler und Erlerinnen sind Mitglied beim Nussdorfer Verein. Auf Vorschlag von Schorsch Gugglberger wurde bei der letzten Jahreshauptversammlung im Jänner 2020 beschlossen, eine Informationstafel über die Bedeutung der Schifffahrt auf dem Inn an der Zollhausbrücke aufzustellen. Die Organisation dafür übernahmen Schorsch Gugglberger und Erwin Thrainer, der auch den Text für die Tafel gestaltete.
Unterstützung aus Bayern
Große Unterstützung kam vom Schiffleutverein Nussdorf unter Obmann Hans Dettendorfer. Die Mitglieder Hans Bachmann und Toni Oberauer, sowie Toni Haselsberger übernahmen den Großteil der Arbeit, Oskar Zwerschina half tatkräftig mit. Andreas Schwaighofer (Zimmerei), Raimund Schmid (Spenglerei) und Florian Stadler (grafische Gestaltung) unterstützten und förderten das Projekt mit ihrem großzügigen finanziellen Entgegenkommen. Der Tourismusverband Kufsteinerland übernahm einen großen Teil der Kosten.
Zum Inhalt:
Ein Teil des Textes auf den Informationstafeln beschäftigt sich mit der Geschichte der Personenschifffahrt und der Güterbeförderung auf dem Inn. In einem zweiten Abschnitt werden die soziale Bedeutung der Erler Schifffahrtsbruderschaften und ihre religiösen Auswirkungen beleuchtet. Ein weiteres Kapitel widmet sich einem Schiffsunglück in der Nähe des Zollhauses, wie man einer alten Votivtafel entnehmen kann. Eine bewegte Lebensgeschichte erzählt von Johann Georg Rieder, der 1633 im Mühlgraben in Erl geboren wurde und es zum kurfürstlichen Hof- und Leibschiffmeister und Bürgermeister von Rosenheim brachte. Schließlich erfährt man im letzten Beitrag auf der Tafel Interessantes über die Innfähre beim Zollhaus und die Zollhausbrücke.
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