VCÖ-Analyse
Bezirk Kufstein verzeichnet am meisten Verkehrstote
VCÖ-Zahlen zeigen: Im Bezirk Kufstein kamen in den vergangenen fünf Jahren 32 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Der Bezirk hat damit im tirolweiten Vergleich die meisten Verkehrstoten.
BEZIRK KUFSTEIN (bfl). Es ist eine negative Bilanz, die der VCÖ nun zieht – zumindest was die Verkehrstoten in Tirol betrifft. Die Zahl der Bezirke ohne tödlichen Verkehrsunfall ist im Coronajahr 2020 österreichweit von 19 auf 28 gestiegen, in Tirol erreichte aber kein Bezirk das Ziel „Null Verkehrstote“.
Auch für den Bezirk Kufstein verheißen die aktuellen Zahlen zu den Verkehrstoten nichts Gutes. Sieht man sich diese in den vergangenen fünf Jahren an, so verzeichnet der Bezirk die höchste Anzahl an Menschen, die im Straßenverkehr ums Leben kamen. Er steht mit 32 Verkehrstoten im Zeitraum 2016 bis 2020 an der traurigen Spitze innerhalb von Tirol, gefolgt von den Bezirken Innsbruck Land (29 Verkehrstote) und Imst (23 Verkehrstote). Am wenigsten Verkehrstote zu beklagen hatte im selben Zeitraum der Bezirk Kitzbühel mit "nur" neun.
Mehr als ein Drittel in zwei Bezirken
In der Gesamtheit betrachtet, verloren in den acht Tiroler Bezirken und in der Landeshauptstadt Innsbruck in den vergangenen fünf Jahren 173 Menschen ihr Leben wegen eines Verkehrsunfalls. Verletzt wurden rund 23.600 Menschen, das sind mehr als Tirols zweitgrößte Stadt Kufstein Einwohner hat, verdeutlicht der VCÖ. „Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Was beim genaueren Hinsehen auffällt: In Tirol passierten in den vergangenen fünf Jahren in nur zwei Bezirken – nämlich Kufstein und Innsbruck Land – mehr als ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle.
Seit Jahresbeginn (2021) kamen auf Österreichs Straßen indes schon 103 Menschen ums Leben, informiert der VCÖ. In Tirol verloren heuer bereits sieben Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben.
Verstärkte Maßnahmen notwendig
Laut VCÖ könnte mit Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet und Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden. So unterstützt der VCÖ auch eine Forderung der Weltgesundheitsorganisation WHO: Diese hatte kürzlich die Einführung von Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet gefordert. Darüber hinaus seien verstärkte Maßnahmen gegen Schnellfahren sowie Handy am Steuer nötig.
Mehr über den VCÖ
Der "VCÖ - Mobilität mit Zukunft" ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ihr Ziel ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem.
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