Leserbrief
Bürgerin fordert Anfahren der Bahnhaltestelle Langkampfen

Eine BEZIRKSBLATTLESERIN wandte sich in einem Leserbrief an die Redaktion. Sie fordert darin, dass die aufgelassene Bahnhaltestelle Langkampfen wieder angefahren werden soll. (Symbolfoto) | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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  • Eine BEZIRKSBLATTLESERIN wandte sich in einem Leserbrief an die Redaktion. Sie fordert darin, dass die aufgelassene Bahnhaltestelle Langkampfen wieder angefahren werden soll. (Symbolfoto)
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Leserbrief von BEZIRKSBLATT-Leserin Eva Kleiber aus Langkampfen zum Thema Stilllegung der Bahnhaltestelle Langkampfen. Von der Redaktion ungekürzt und unbearbeitet.

LANGKAMPFEN. "Die Bahnhaltestelle Langkampfen wurde mit Fahrplanwechsel im Dezember 2023 "stillgelegt“. Begründung des VVT ist u.a., dass die „Haltestelle Langkampfen in das aktuelle Fahrplankonzept nicht hineinpasse“. Es wird daher um Anpassung des aktuellen Fahrplankonzeptes ersucht, sodass sobald wie möglich zumindest Züge, die für Pendler*/ Schüler- und Student*innen wichtig sind, in der BhSt. Langkampfen wieder halten!
Es wird insbesondere vorgeschlagen, dass zumindest die neue S-Bahn, die ja lt. Medienberichten ab März d.J. um ca. 6.30 Uhr von Kufstein nach Innsbruck fahren und in jeder Bahnhaltestelle stehen bleiben soll, so rasch als möglich auch in der BhSt. Langkampfen hält! Denn durch die Schließung der BhSt. Langkampfen im Dezember schauen dabei die betroffenen Pendler*innen „durch die Finger“! Der Halt von 1 oder 2 REX-Zügen Richtung Kufstein zumindest in der Hauptverkehrszeit dürfte m.E. kein so großes Problem sein (denn der „neue“ REX ersetzt seit Fahrplanwechsel ab Jenbach die bisherige S-Bahn, dafür hat er dann ab Jenbach Richtung Innsbruck weniger Halte als früher)!

Für viele Langkampfnerinnen und Langkampfner bedeutet die Auflassung der Bahnhaltestelle längere Wege.  | Foto: Kleiber/privat
  • Für viele Langkampfnerinnen und Langkampfner bedeutet die Auflassung der Bahnhaltestelle längere Wege.
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Denn die Haltestelle Langkampfen ist insbesondere für einen Teil der Pendler*innen im Gewerbegebiet Langkampfen und für Unterlangkampfner*innen in einer wesentlich kürzeren Zeit erreichbar (bei den meisten verdoppelt sich sonst die Gehzeit zur BhSt. Schaftenau von ¼ auf ½ Stunde)! Da bekommt das Wort „Fußvolk“ dann m.E. gleich eine ganz andere Bedeutung!
Was die weiteren Begründungen lt. Info des VVT anbelangt: dass nämlich dann der REX in Wörgl vom Railjet überholt werden müßte und dies eine Fahrzeitverlängerung von ca. 10 Minuten bedeuten würde; außerdem, dass man in Kufstein die Anschlüsse zum Railjet und zum Nahverkehr in Bayern nicht mehr schaffen würde: eine etwaige Fahrzeitverlängerung von ca. 10 Minuten werden sicherlich andere Pendler-/ Schüler*innen aus Loyalität mit ihren „Leidensgenoss*innen“ in Langkampfen in Kauf nehmen! Das war ja auch vor der Fahrplanumstellung bereits so, dass verschiedene S-Bahnen in Wörgl ca. 15 Minuten warten mußten! Und was etwaige verpaßte Anschlüsse in Kufstein anbelangt: meines Wissens fährt der Nahverkehr nach Bayern mindestens jede Stunde; allerdings der Railjet hält nur alle 2 Stunden in Kufstein (der frühere stündliche Halt in Wörgl ist auch nicht mehr regelmäßig vorgesehen). Daher wäre es sicherlich wünschenswert, wenn der Railjet in Kufstein jede Stunde hält! Außerdem sind bei einigen Zügen die Umsteigezeiten mit wenigen Minuten sehr kurz, sodass viele Fahrgäste sowieso erst den nächsten Zug erreichen!
Wie der VVT weiters informiert, soll im Zuge des Neubaues der Umfahrungsstrecke Wörgl die Strecke im Bereich Langkampfen vorübergehend verlegt und dafür eine provisorische Haltestelle als Ersatz für Langkampfen und Schaftenau errichtet werden. Diesbezüglich konnte aber leider nicht in Erfahrung gebracht werden, wann diese Bauarbeiten starten sollen bzw. diese provisorische Bahnhaltestelle in Betrieb gehen wird! Daher wird ersucht, zumindest bis die Bauarbeiten „Gestalt“ annehmen, die Bahnhaltestelle Langkampfen wieder anzufahren, damit Personen, die die Bahn für den Weg zu ihrem Arbeitsplatz bzw. zu ihrer Schule benützen, keinen so langen und Fußweg haben! Auch wäre dies gerade jetzt in den Wintermonaten aus Sicherheitsgründen auch sehr wichtig! Denn die BhSt. Langkampfen ist auch wesentlich sicherer durch eine Straßenunterführung unter der Langkampfner Straße erreichbar als die BhSt. Schaftenau! Und die Straßen zur BhSt. L. sind großteils auch sehr verkehrsarm, sodass insbesondere junge Radfahrer*innen nicht auf der stark befahrenen Langkampfner Straße zur BhSt. Schaftenau fahren müssten! Außerdem muß nicht - so wie auf dem Weg zur BhSt. Schaftenau - die stark befahrene Langkampfner Straße von Unterlangkampfner*innen überquert werden. Es kann sich außerdem jede/r sicherlich auch vorstellen, dass es nicht angenehm ist, neben der vielen Autos, die großteils in das Gewerbegebiet Schaftenau bei Arbeits-Beginn und Ende fahren, zur BhSt. Schaftenau gehen bzw. radeln zu müssen!
Und dann wäre es sicherlich auch günstig, wenn auch in der Nacht Züge in der BhSt. Langkampfen halten würden! Denn dann müßten Nachtschwärmer nicht von der BhSt. Schaftenau „heimhatschen“!

Seit Dezember 2023 ist die Bahnhaltestelle Langkampfen durch den Fahrplanwechsel „verwaist“.  | Foto: Kleiber/privat
  • Seit Dezember 2023 ist die Bahnhaltestelle Langkampfen durch den Fahrplanwechsel „verwaist“.
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Damit kann dann sicherlich auch erreicht werden, dass Personen, die nunmehr auf ihren Privat-Pkw umgestiegen sind, wieder zu Bahnfahrer*innen werden (denn wer fährt schon zur BhSt. Schaftenau, wenn er in Kufstein arbeitet)! Abgesehen davon, dass es bei der BhSt. Schaftenau nur einige Parkplätze gibt! Und es sind m.E. nunmehr auch zu wenige Radabstellplätze vorhanden!
Denn die Bahn ist sicherlich das umweltfreundlichste öffentliche Verkehrsmittel! Ihr Nachteil ist allerdings der Lärm, den sie erzeugt. Da gerade die Unterlangkampfner*innen teilweise unter der Lärmbelastung sehr zu leiden haben (Häuser nahe der Bahnstrecke bzw. in Hanglage, Lärm von der alten Eisenbahnbrücke) könnte man sich m.E. auch deshalb ein bißchen Entgegenkommen der ÖBB erwarten! Von den erforderlichen Grundabtretungen für die „neue“ Unterinntalbahn im Bereich von Langkampfen will ich gar nicht reden! Eventuell kann bei einer Anpassung des Fahrplankonzeptes mit Einbeziehung der BhSt. Langkampfen auch geprüft werden, ob eine Ausstiegsmöglichkeit außerhalb der Stoßzeiten „bei Bedarf“ ermöglicht werden kann! Ein Aussteigen - zumindest Richtung Kufstein - dürfte bei einigen REX-Zügen m.E. kein Problem sein. Wie ein etwaiges „Einsteigen bei Bedarf“ ermöglicht werden kann, müßte abgeklärt werden (eventuell mit einer Anmeldung per App/SMS mindestens 1 Stunde vorher)? Das beim Zugfahrplan angeführte Prozedere für Bedarfshaltestellen – „Zusteigen durch Handzeichen bekanntgeben“ - dürfte bei der BhSt. L. nicht ganz praktikabel sein …
Auch für Exkursionen der Langkampfner Neuen Mittelschule wäre diese BhSt. Langkampfen aufgrund der wesentlich kürzeren Gehzeit von ca. 10 Minuten und des sicheren „Bahnhofsweges“ besser geeignet! Lt. Info des Direktors der NMS wird er es sich überlegen, in Zukunft noch Exkursionen mit den Schüler*innen mit der Bahn zu unternehmen!
Völlig zu Recht wird der Bevölkerung empfohlen, wenn irgend möglich, Öffis anstelle des Privat-Pkws zu benutzen. Aber dann soll dies m.E. auch nicht unnötig erschwert werden! Denn die Schließung der BhSt. Langkampfen zum dzt. Zeitpunkt ist m.E. einfach verfrüht!
Aus diesem Grunde hoffen viele Unterlangkampfner*innen bzw. Pendler*innen in das Gewerbegebiet Langkampfen bzw. nach Kufstein / Wörgl darauf, dass die Bhst. Langkampfen zumindest solange, bis Bauarbeiten eine Schließung der Bahnhaltestelle Langkampfen unbedingt erforderlich machen, wieder zumindest zu „Stoßzeiten“ angefahren wird!
Dass dies ein Anliegen von sehr vielen Unterlangkampfer*innen bzw. Pendler*innen etc. ist, zeigt, dass innerhalb kürzester Zeit dafür mehr als 400 Unterstützungsunterschriften gesammelt werden konnten (das entspricht ca. 10 % der Langkampfner Bevölkerung)! Davon sind ca. 130 Pendler-/Schüler*innen! Diese Unterstützungsunterschriften wurden vor kurzem dem Langkampfner Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser übergeben mit der Bitte um persönliche Übergabe an den Verkehrslandesrat Zumtobel. Vom Büro des Verkehrslandesrates wurde ich informiert, dass man sich bemüht, einen gemeinsamen Gesprächstermin im Gemeindeamt Langkampfen zu finden. Bei dieser Gelegenheit kann der Verkehrslandesrat dann hoffentlich davon überzeugt werden, dass eine zumindest zeitweilige Anfahrt der BhSt. Langkampfen so bald als möglich wieder ermöglicht werden soll! Er ist ja auch der „oberste“ Chef des VVT, der zu 100% im Eigentum des Landes ist; außerdem ist er auch für die Umwelt zuständig!

Eva Kleiber, Langkampfen“

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