Mutter aus Bezirk Kufstein
"Das war ein Horror-Schuljahr"

Wenn das Kind in der Schule plötzlich Probleme hat und die Leistungen sinken, sollten Eltern das Gespräch suchen – am besten auf allen Ebenen.  | Foto: Pixabay
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  • Wenn das Kind in der Schule plötzlich Probleme hat und die Leistungen sinken, sollten Eltern das Gespräch suchen – am besten auf allen Ebenen.
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Eine 38-Jährige spricht darüber, was passieren kann, wenn die Chemie zwischen Lehrer und Schüler nicht stimmt. Was man tun kann, wenn das Kind plötzlich Probleme in der Schule hat. 

BEZIRK KUFSTEIN. Die ersten zwei Volksschuljahre ihrer Tochter seien ohne Probleme verlaufen, erklärt eine 38-jährige Mutter aus dem Bezirk Kufstein. Danach, im vergangenen Jahr, folgte ein "Horrorjahr" für Mutter und Tochter. Die Klasse, in der sich die Schülerin befand, bekam eine neue Lehrerin – und langsam veränderte sich vieles. Die Lehrerin teilte der Mutter mit, dass die Tochter als Schülerin massive Probleme hätte, vor allem in Mathematik und Deutsch, empfahl den Eltern eine Betreuungslehrerin und im weiteren Verlauf des Schuljahres sogar eine Zurückstufung in eine niedere Klasse. 
Für die Mutter war diese Entwicklung unerklärlich, da das Kind zuvor nie Probleme in der Schule hatte. Erst nachdem die neue Lehrerin die Klasse übernommen hatte, sah diese bei der Schülerin eine Schwäche. "Als Mutter hat man es da sehr schwierig", so die 38-Jährige. Das ging so weit, dass ihre Tochter auch Angst in der Schule hatte. Das Problem seien für die Mutter auch nicht die schlechten Noten an sich gewesen, sondern die Art und Weise der Zusammenstellung durch die Lehrerin. Die Kommunikation mit der Lehrerin verschlechterte sich zudem zusehends. 

Nach Schulwechsel keine Probleme mehr

Die 38-Jährige fasste letztendlich den Entschluss, das Kind in eine andere Volksschule im Bezirk zu bringen, was ihr nach großen Bemühungen letztendlich gelang. Die Tochter ist nun einer anderen Volksschule und hat die vierte Klasse abgeschlossen – mit nur einem Gut im Zeugnis, die restlichen Noten sind allesamt Sehr Gut. Das obwohl Mutter und Tochter in diesem Schuljahr weniger gemeinsam gelernt haben als im vorigen "Problemjahr". Die Lehrer in der neuen Schule bezeichnen die Schülerin als vollkommen unauffällig. Die Mutter sieht sich nun in ihrem Handeln bestätigt. Vielleicht bin ich doch nicht die "aufgewühlte Mama", sagt die 38-Jährige. 

Wenn der Gang in die Schule Angst macht, müssen Eltern handeln. (Symbolfoto) | Foto: Pixabay
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Psychologin rät dazu, Externen hinzuzuziehen

Was Eltern in solchen Fällen bzw. bei einer plötzlichen Verschlechterung der schulischen Leistung ihres Kindes tun können, erklärt die Kinderpädagogin und Klinische- und Gesundheitspsychologin Verena Eisenmann, die eine Praxis in Kirchbichl hat. "In erster Linie sollte man einmal versuchen, mit dem Kind zu reden. Danach sollte man versuchen ein Eltern-Lehrer-Gespräch abzuhalten und nachzufragen, ob etwas passiert ist", sagt Eisenmann. In diesen Fällen muss es laut der Psychologin immer einen Hintergrund oder Auslöser geben. Kinder werden in vielen Fällen auch gemobbt. "Es gibt immer einen Grund, warum ein Kind plötzlich sein Verhalten verändert", erklärt Eisenmann. Ein großes Problem sei aber immer auch die Kommunikation – oft will das Kind nicht über die Gründe sprechen. Wenn die Chemie mit dem Lehrer nicht stimmt, rät Eisenmann dazu, sich mit dem Schulleiter zusammenzusetzen. Kommunikation finde oft leider zu wenig statt. 
Eisenmann empfiehlt dabei Eltern, jemanden Externen, wie einen Psychologen, hinzuzuholen. "Leider wird in Tirol der Schritt, mit dem Kind zum Psychologen zu gehen, noch oft als schlimm angesehen", sagt Eisenmann. Das sei in Deutschland oder auch in Städten wie Wien anders. "Meiner Meinung nach wird bei uns – schulisch gesehen – noch zu wenig mit Psychologen zusammengearbeitet", betont Eisenmann. (bfl)

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