Projekt

Ellmau plant zusammen mit TVB neues Tennishaus – und mehr

Gemeinde, TVB und Tennisclub präsentieren den aktuellen Stand der Pläne für das Projekt "WirZusammenhaus"  im Ellmauer Kapellenpark. 

ELLMAU. Mehr als nur ein neues "Heim" für den Ellmauer Tennisclub – das plant derzeit die Gemeinde Ellmau gemeinsam mit dem Tourismusverband (TVB) Wilder Kaiser und dem Tennisclub. Schon seit vielen Jahren sucht der Verein nach einer Lösung für das in die Jahre gekommene Gebäude im Ellmauer Kapellenpark. Teile davon sind immerhin schon rund fünfzig Jahre alt, vor allem der Sanitärbereich, aber auch Lagerflächen und das Bistro sind baufällig und nicht mehr zeitgemäß.
Die Suche dürfte nun ein Ende haben, nachdem das von Gemeinde, TVB und dem Verein angestrebte Projekt "WirZusammenhaus" auf dem Tisch liegt. So präsentierte der TVB Wilder Kaiser schon 2021 im Gemeinderat den Vorschlag, nicht "nur" ein neues Gebäude für den Tennisclub, sondern zusätzlich gemeinsam ein Zentrum für "alle" im Kapellenpark zu planen – in einer Kooperation mit dem Tourismusverband.

Kooperation von TVB und Gemeinde

"Vom TVB kam das Signal: 'Wir könnten doch gemeinsam etwas besseres bauen.' Und dieses Signal haben wir mit Freude aufgenommen", erklärt Ellmaus Bürgermeister Klaus Manzl. "Der Tourismusverband hat von Anfang an im Prinzip den Tennisplatz auch betrieben", erklärt Peter Landlinger vom TVB Wilder Kaiser. Man habe sich auch immer für den ganzen Kapellenpark verantwortlich gefühlt. Auch für die öffentlichen Toiletten, die derzeit beim Tennisheim in einem Container situiert sind, sei eine bessere Lösung wünschenswert. Der Tourismusverband Wilder Kaiser wolle mit seiner Strategie zudem Einheimischen wieder etwas zurückgeben. 
Nach Konzepterstellung fasste der Gemeinderat im Februar 2022 einen Grundsatzbeschluss und genehmigte die Rahmenfinanzierung für einen Neubau sowie das Abhalten eines Architektenwettbewerbes. Als Sieger ging dabei im Oktober 2022 die Planungsgemeinschaft "ARGE Kapeller/Schroll - Planwerker Holzerber" hervor. 

Tennisheim und Multifunktionsraum

Wie der Name des Projektes bereits verrät, geht es um ein Gebäude, das für verschiedenste Parteien ganzjährig nutzbar ist. Somit stellt das "WirZusammenhaus" im Kapellenpark nicht nur eine deutliche Verbesserung der Platzsituation für den Tennisclub dar, sondern steht auch dem Tourismusverband, anderen Ellmauer Vereinen und Privatpersonen zur vielseitigen Nutzung zur Verfügung. "Es ist wichtig, dass nicht nur ein Gebäude errichtet wird", betont Manzl. Man wolle den tollen Platz im Kapellenpark, der zwischen Dorf, Tennis und Kapelle liegt, nutzen. "Wir wollen auch ein Symbol schaffen für eine Art neue touristische Ära", erklärt TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber. Das Gebäude, das auch einen Nachhaltigkeitsanspruch haben soll, ist zweigeteilt. Neben dem Bereich für den Tennisclub ist ein weiterer Bereich mit einem 85 m2 großen Multifunktionsraum vorgesehen, der verschiedenste Dinge für "Dritte" ermöglicht, wie Nutzung durch Vereine, Sportaktivitäten, Proben und Veranstaltungen für Bürger. Auch der TVB selbst will den Multifunktionsraum nutzen. 

Finanzierung und Suche nach Förderung

Das Siegerprojekt für das "WirZusammenhaus" wurde kürzlich auch dem Ellmauer Gemeinderat präsentiert. Bürgermeister Klaus Manzl ist hinsichtlich einer mehrheitlichen Zustimmung im Gremium zuversichtlich, wenn der finanzielle Rahmen gehalten werden könne. Die Gemeinde muss die Hälfte der Kosten, nämlich 660.000 Euro, stemmen, der TVB übernimmt weitere 660.000 Euro. Auf Grund der Kostensteigerungen in der Baubranche haben sich die Baukosten zwar auf 1,4 Millionen Euro (netto) erhöht, derzeit sei man aber in Gesprächen mit dem Land und wolle mögliche Förderungen ausloten und abholen, wie eine Sportförderung, GAF-Mittel oder Leader-Förderungen.
Angesprochen auf die nicht einfache Budget-Situation der Gemeinde, erklärt Manzl, dass man die Finanzierung auf zwei bis drei Tranchen aufteilen müsse. Das Projekt sei ein Zeichen des TVBs und der Gemeinde, dass man etwas miteinander schaffe, wobei alle davon einen Nutzen haben, so Manzl. Wenn der Genehmigungsprozess gestartet und das Projekt umgesetzt werden, könnte der Abriss des alten Gebäudes im Herbst 2024 erfolgen und das neue Gebäude dann im Frühjahr 2025 eröffnet werden. 

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