Corona
Fahrt von Kufstein über die Grenze nach Bayern kann teuer werden

Wer dieser Tage vom Bezirk Kufstein über die Grenze bei Kiefersfelden nach Bayern fahren will, muss dafür einen triftigen Grund haben.  | Foto: Bundespolizei
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Wer aus dem Bezirk Kufstein über die Grenze nach Bayern ohne triftigen Grund fährt, könnte tief in die Tasche greifen müssen. 

BEZIRK KUFSTEIN, BAYERN (bfl). Darf die Bevölkerung aus dem Bezirk Kufstein über die Grenze oder nicht? Diese Frage beschäftigt viele Kufsteiner dieser Tage. Eindeutige Antworten sind nur teilweise zu finden.
Deutschland hat Tirol am 25. September offiziell als "Risikogebiet" eingestuft. Laut den aktuellen Bestimmungen des Deutschen Bundesgesundheitsministeriums müssen Bürger, die aus einem Risikogebiet einreisen, "einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich direkt nach Ankunft nach Hause - oder an Ihren Zielort - begeben und zwei Wochen lang isolieren (häusliche Quarantäne)". Das Corona-Testergebnis darf höchstens 48 Stunden alt sein. Darüber hinaus gilt in Bayern noch die 48-Stunden-Regel, die besagt, dass Bürger für 48 Stunden das Risikogebiet Tirol besuchen dürfen. Was aber bedeutet das für den Tiroler, der nur mal schnell über die Grenze und wieder zurück will?

Grenzübertritt nicht ratsam

Auch für ihn gilt bei Einreise: negativer Corona-Test oder häusliche Quarantäne – mit einigen Ausnahmen. Die Einreise von Tirol nach Deutschland ist laut der Polizeiinspektion (PI) Kiefersfelden derzeit auf jeden Fall nur mit triftigen Gründen möglich. Dazu zählen zum Beispiel Besuche von Angehörigen oder berufliche Tätigkeiten. "Bloß zum Einkaufen – das wäre also kein triftiger Grund", heißt es dazu seitens der PI Kiefersfelden. Laut der Bayerischen „Einreise-Quarantäneverordnung – EQV“, die bis 18. Oktober gilt, wird unter triftigen Reisegründen folgendes angeführt: soziale Aspekte wie etwa ein geteiltes Sorgerecht, der Besuch des nicht unter dem gleichen Dach wohnenden Lebenspartners, dringende medizinische Behandlungen oder Beistand oder Pflege schutzbedürftiger Personen. Diese Reisegründe gelten demnach auch als "Ausnahmen von der häuslichen Quarantäne".
Kontrolliert wird die Einhaltung der Regelungen laut der PI Kiefersfelden vor allem von der Bundespolizei an der Grenze. Dabei sei aber nicht auszuschließen, dass sporadisch auch bei Drogeriemärkten oder Geschäften in Kiefersfelden kontrolliert werde.
Die Strafen, die bei Verstoß anfallen, sind dabei nicht gering. Ein Blick auf den zugehörigen Bußgeldkatalog zeigt, dass die Strafen bei Verstößen gegen die aktuellen Regelungen in Bayern von 150 bis zu 10.000 Euro betragen können, abhängig von der Art des Verstoßes. Das "Einfachste" sei laut der Kiefersfeldener Polizei, Einkäufe oder ähnliches in Deutschland in dieser Zeit zu vermeiden. 

Kein Zutritt für Tiroler 

Die Auswirkungen der deutschen Reisewarnung für Tirol sind jedenfalls weitreichend. Denn auch Deutsche Wirte dürften "illegal" eingereisten Tirolern demnach genau genommen nicht einschenken, Hoteliers dürften diese auch nicht beherbergen. Für Aufregung sorgte in sozialen Netzwerken unter Kufsteinern erst kürzlich ein Foto der "Priener Hütte" im Chiemgau. Der Aufreger: Auf der Hütte war beim Eingang ein Schild angebracht mit dem Vermerk "Leider kein Zutritt für Gäste aus Tirol". 
Was anfangs wie ein schlechter Scherz klingt, ist nahe an der bitteren Realität, denn auch die Gastronomen in Bayern müssen Corona-Gästelisten führen und die Daten ihrer Kunden aufnehmen. Die Hütte dürfte auch keine Tiroler oder Menschen aus Risikogebieten beherbergen, sonst könnte laut dem zugehörigen Bußgeldkatalog in Bayern eine Strafe von 5.000 Euro drohen. Verstöße gegen die Regelungen um die Namenslisten kosten Gastronomen in Bayern 1.000 Euro. Die Gastronomen könnten zudem Falschangaben von Tirolern oder Strafen auf Grund des Ausschankes an diese befürchten. Für falsche Namensangaben zahlt der Gast selbst in Bayern künftig übrigens bis zu 250 Euro Bußgeld. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Thema Corona in Tirol finden Sie hier.

Fahrt von Kufstein nach Bayern für Einkauf nicht gestattet
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