Diskussion
Fall von Tierquälerei sorgt in Thiersee für Empörung
Jugendliche bzw. Kinder quälten und verstümmelten kürzlich vierzig Frösche am Schwimmbad Landl. Der Vorfall sorgt in der Gemeinde für Diskussionen.
THIERSEE (bfl). Ein Fall von Tierquälerei liefert derzeit Anlass zu Diskussionen in der Gemeinde Thiersee. Die Thierseerin Kristin Bellinger war kürzlich im Bereich des Schwimmbades im Ortsteil Landl unterwegs, als sie Zeugin von Tierquälerei wurde. Vierzig Frösche und Kröten wurden auf brutale Art und Weise getötet und verstümmelt – und teilweise noch lebend und ohne Beine im Schwimmbad liegen gelassen. Über soziale Medien und in einem Schreiben an die Gemeinde, machte die Thierseerin auf den Fall aufmerksam und gleichzeitig ihrem Ärger Luft.
Kinder quälten Tiere
Wie sich herausstellte, hatten Kinder und Jugendliche die Tiere gequält. Harte Konsequenzen gab es daraufhin nicht. Nur ein Elternteil eines betroffenen Kindes soll sich bei der Gemeinde gemeldet haben. Für die Gruppe von Kindern/Jugendlichen gab es zumindest durch diesen Elternteil eine "Standpauke" und sie mussten die Kadaver beseitigen. Es folgt keine Anzeige. Für Diskussionen im Ort sorgt nun einerseits, dass viele Spaziergänger die Tierquälerei zwar gesehen, aber nichts gemeldet haben sollen. Andererseits wird über die Härte der Strafe debattiert.
Aufklärungsarbeit soll folgen
Die Tat könnte viele Ursachen haben, sagt Thiersees Bürgermeister Hannes Juffinger. "Das kann Erziehungsversagen sein, das kann nur jugendlicher Blödsinn sein, das kann aber auch die Situation sein, die Gelegenheit dazu macht", so Juffinger.
Er sei im Kontakt mit dem Tierschutzverein in Wörgl, der in diesem Fall Aufklärungsarbeit leisten und mit den Kindern das Problem erörtern wolle. Damit gebe man dies in professionelle Hände. "Dafür braucht es professionelle Leute und nicht irgendjemanden, der sagt 'Jetzt hab ihr einen Blödsinn gemacht'", betont Juffinger. Man müsse nun aufklären. Er habe auch mit einer Lehrperson der Volksschule Landl gesprochen, die die Tierquälerei ebenfalls thematisieren werde.
Allerdings müsse man die Corona-Situation abwarten, sodass Zusammenkünfte mit Eltern und den Kindern möglich seien. Verantwortungsvolle Eltern hätten nun zudem ohnedies Maßnahmen gesetzt und mit den Kindern darüber gesprochen. Wichtig sei, dass es einen nachhaltigen Effekt gebe.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
Alle Beiträge zum Thema Corona in Tirol gibt‘s hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.