Kat-Übung wie in einem Kinofilm

In der Pontlatzkaserne in Landeck lagert Brückengerät, das im Außerfern zum Einsatz kommt. | Foto: Land Tirol
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  • In der Pontlatzkaserne in Landeck lagert Brückengerät, das im Außerfern zum Einsatz kommt.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

AUSSERFERN/KUFSTEIN (rei). „Terrex 2012“ - hinter dieser Bezeichnung steht die Landeskatastrophenübung 2012, die sich zum Großteil im Raum Reutte und Füssen, sowie im Bezirk Kufstein abspielt. Warum hier? Weil die Übungsannahme von einem Erdbeben im grenznahen Bereich zwischen Füssen und Reutte ausgeht. Das Außerfern ist über Tiroler Boden nicht mehr erreichbar - die Hilfskräfte müssen andere Wege wählen - über deutschen Boden.

Es ist eine Übung der besonderen Art: nicht nur die Einsatzkräfte in Tirol sind eingebunden, auch die Kollegen aus Bayern und der Schweiz rücken an. „Tri-national“ nennt sich das im Fachjargon.

Das ist die Übungsannahme: Montag 21. Mai 2012, 5.03 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 6,3 nach Richter erschüttert den Raum Reutte/Füssen. Eine erste Opfer- und Schadensbilanz im Außerfern ergibt 29 Tote und rund 100 Verletzte. 25 Häuser sind eingestürzt, weitere 50 stark beschädigt und einsturzgefährdet. Die Hälfte der Haushalte ist ohne Strom. Die meisten Brücken und Tunnel sind zerstört. Auch die Trinkwasserversorgung nördlich von Reutte ist ausgefallen, das Bezirkskrankenhaus voll belegt.

Es gilt die Opfer zu bergen und medizinisch zu versorgen, die Trinkwasserversorgung aufzubauen, Menschen zu evakuieren. 2000 Hilfskräfte werden sich an der Übung beteiligen, damit im Fall der Fälle auch alles funktioniert. Diese kommen im Rahmen der Übung hauptsächlich im Bezirk Reutte, aber auch in Kufstein zum Einsatz. Eingebunden sind auch die Pontlatz-Kaserne in Landeck. Hier lagert schweres Brückenbaugerät für insgesamt 110 Meter Brückenlänge. Auch in Lienz ist Gerät für den Schnee- und Lawineneinsatz vorhanden. In der Straßenmeisterei Zirl ist ein weiteres schweres Brückenbaugerät deponiert.

In der Feuerwehrschule Telfs und bei den Feuerwehren im ganzen Land ist Katastropheneinsatzgerät flächendeckend vorhanden. Auf ganz Tirol verteilt hält das Rote Kreuz im Auftrag des Landes Katastropheneinheiten mit Zelten, medizinischem Gerät und Medikamenten vor, die sich völlig autark versorgen können.

Terrex 2012. Eine Übung nah an einem realen Szenario, von dem wohl jeder hofft, dass es nie eintritt.

In der Pontlatzkaserne in Landeck lagert Brückengerät, das im Außerfern zum Einsatz kommt. | Foto: Land Tirol
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