Thiersee
Knappe Abstimmung für einen größeren Mehrzwecksaal

In Thiersee wird im August 2022 mit dem Bau des Schul- und Betreuungszentrums begonnen. Zudem wird über ein Trinkwasserkraftwerk sowie über eine Entwässerungsproblem nachgedacht. | Foto: Christoph Klausner
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  • In Thiersee wird im August 2022 mit dem Bau des Schul- und Betreuungszentrums begonnen. Zudem wird über ein Trinkwasserkraftwerk sowie über eine Entwässerungsproblem nachgedacht.
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Der Mehrzwecksaal in Vorderthiersee wir nun doch größer als ursprünglich geplant. Im Ortsteil Marbling will man an der Oberflächenentwässerung arbeite. Zudem soll es eine Evaluierung geben, ob ein Trinkwasserkraftwerk möglich wäre.

THIERSEE. Das Schul- und Kinderbetreuungszentrum sorgte vor Kurzem in der Thierseer Gemeinderatssitzung für Diskussionsstoff. Konkret ging es um eine mögliche Erweiterung der geplanten Mehrzweckhalle. Die Abstimmung ging denkbar knapp mit 8:7 Stimmen für die Erweiterung aus. Dabei herrschte auch innerparteilich nicht überall Einigkeit - unter anderem bei der Bürgermeisterliste oder auch bei den NEOS. 

Bgm. Rainer Fankhauser befürwortet die nicht unumstrittene Erweiterung des Mehrzwecksaals. | Foto: Christoph Klausner
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Rund 582.000 Euro Mehrkosten

Bgm. Rainer Fankhauser begrüßt diese Entscheidung. Bei der ersten Gemeinderatssitzung in der neuen Periode sei bereits ein Grundsatzbeschluss für die Erweiterung mit 10:5 Stimmen verabschiedet worden. Folglich ist das Totalunternehmen WRS mit der Planadaptierung und einem neuen Angebot für die dadurch entstehenden Mehrkosten beauftragt worden. Insgesamt 582.000 Euro netto kommen für die Erweiterung der Kubatur sowie z. B. für die Änderungen bei der Lüftungstechnik oder beim Brandschutz auf die Gemeinde zu. Damit sollen künftig rund 250 anstelle von den angedachten 160 Personen zugelassen sein. Gegenvorschläge hat es bei der Sitzung ebenfalls gegeben. Vize-Bgm. Johannes Kaindl zog beispielsweise einen eigenständigen Veranstaltungssaal am See in Betracht. Fankhauser steht dieser Idee skeptisch gegenüber.

"Mit einem so niedrigen Startkapital kann ich mit nichts Neuem beginnen", 

so Fankhauser. Für einen abgekoppeltes Projekt müsse die Gemeinde seiner Meinung nach viel zu tief in die Tasche greifen.
Nun scheint das Projekt allerdings endgültig auf Schiene gebraucht zu sein. Der Baubeginn verschiebt sich aufgrund der Planänderungen lediglich von Juni auf August 2022, die Fertigstellung ist somit mit Ende 2023 terminisiert.

Oberhalb des Kunstrasenplatzes soll im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Entscheidung für die Erweiterung des Mehrzwecksaals war allerdings keinesfalls eine "g'mahde Wies'n".  | Foto: Christoph Klausner
  • Oberhalb des Kunstrasenplatzes soll im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Entscheidung für die Erweiterung des Mehrzwecksaals war allerdings keinesfalls eine "g'mahde Wies'n".
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(Trink-) Wasserkraft

Auch das Thema Wasser könnte in Thiersee künftig noch mehr in den Vordergrund rücken. Es wird nämlich geprüft, ob ein Trinkwasserkraftwerk technisch umsetzbar wäre. 

"Die Energiewende ist nicht allein durch den Bund zu lösen, sondern auch die Gemeinden sind gefordert",

begründet der Bürgermeister dieses neue Vorhaben. Sollte ein solches Projekt umsetzbar sein, dann könne Thiersee einerseits mehr Energieunabhängigkeit erlangen, anderseits würde dadurch auch eine zusätzliche Einnahmequelle entstehen. 
Im Ortsteil Marbling bereitet hingegen die Oberflächenentwässerung Probleme. Die Wildbach- und Lawinenverbauung bewilligt aufgrund der derzeitigen Situation keine Erweiterungsflächen. Das will Fankhauser möglichst schnell lösen. Immerhin will bereits ein dort ansässiger Malereibetrieb expandieren. Zudem möchte die Gemeinde das Gewerbegebiet ausbauen, indem eine zusätzliche Fläche für eine Neuansiedelung geschaffen werden soll. 

Das Gewerbegebiet im Ortsteil Marbling soll künftig erweitert werden. | Foto: Christoph Klausner
  • Das Gewerbegebiet im Ortsteil Marbling soll künftig erweitert werden.
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Wahlversprechen werden angegangen

Noch konnte nicht alles umgesetzt werden, was den Bürgerinnen und Bürgern auf dem Herzen liegt, weiß auch Fankhauser, der erst seit gut zwei Monaten das Amt des Bürgermeisters inne hat. Manche Dinge bräuchten halt auch eine gewisse Zeit. Die Wahlversprechen habe man prinzipiell aus einer Bürgerumfrage abgeleitet. Diese hat damals zum Beispiel ergeben, dass man sich - wie überall in Tirol - mehr leistbaren Wohnraum wünsche. Ersteres sei laut Fankhauser ein Prozess, an dem die Gemeinde viel arbeite, "aber auch ein Thema, dass uns vermutlich trotzdem alle noch lange begleiten wird."  
Auch in Sachen Regionalität möchte Fankhauser die Gemeinde voranbringen. Es gebe bereits viele regionale Produkte, aber der Weg vom Produzenten zum Konsumenten hin müsse noch verbessert werden. Als mögliche Ansätze könnten ein Markttag oder ein Abhol/Bring-Service dienen - allerdings sei man hier erst in der Ideenfindung.

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