Das "Häufchen"-Problem
Kufstein zählt zu den Hotspots der "Gassi-Sünder"

Immer mehr Menschen lassen den Kot ihren Hundes achtlos liegen. Dabei zählt die Stadt Kufstein unter anderem zu den Hotspots der "Gassi-Sünder". | Foto: Nimpf
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  • Immer mehr Menschen lassen den Kot ihren Hundes achtlos liegen. Dabei zählt die Stadt Kufstein unter anderem zu den Hotspots der "Gassi-Sünder".
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Den "Gassi-Sündern" auf der Spur: Bezirksbauernobmann LA Jäger erklärt, was es für Auswirkungen haben kann, wenn der Hundekot nicht entsprechend entsorgt wird, Kufstein plant verstärkte Kontrollen mit Strafen bis zu 2.000 Euro. 

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Wenn der Schnee schmilzt erblüht nicht nur das grüne Gras wieder, auch das ein oder andere "Häufchen" kommt dann zum Vorschein. Immer wieder lassen Hundebesitzer den Kot ihres Haustieres achtlos liegen, das zum Ärgernis der anderen Bürgerinnen und Bürger sowie auch der Weidetiere. Was es für Auswirkungen haben kann, wenn man den Kot nicht ordnungsgemäß entsorgt, erklärt Bezirksbauernobmann LA Michael Jäger.

Hundekot kann zum Tod der Tiere führen 

Nicht alle Herrchen und Frauchen zählen zu den "Gassi-Sündern", viele handeln vorbildlich und sammeln mit den Gassi-Säcken, die weitestgehend in jeder Gemeinde zu finden sind, den Kot ihres Hundes ein. Trotzdem gebe es immer mehr negative Fälle in diesem Zusammenhang, was auch der Zunahme von Hunden in Haushalten zu verschulden wäre, weiß der Bezirksbauernobmann. Viele denken auch, dass der Kot ihres Hundes ohnehin "natürlich" ist oder als "Dünger" fungiert, wie gefährlich das Liegenlassen der Hinterlassenschaften aber sein kann, wissen die wenigsten. "Hundekot ist weder Mist noch Dünger", betont Jäger. Denn ein Hund frisst unter anderem viel Fleisch, wohingegen der Mist aus der Landwirtschaft ausschließlich von pflanzenfressenden Tieren erzeugt wird. Hundekot verätzt somit die Grünflächen.

"Verunreinigt Hundekot die Futtergrundlage der Tiere, so kann es zu schwerwiegenden Erkrankungen bis hin zur Verendung der Tiere kommen. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Hundehalter dem Trend der Verfütterung von rohem Fleisch (BARF) verschrieben haben. Das ist mitunter Nährboden für die Übertragung von Neosporose, was zu Totgeburten bei Rindern führt",

warnt Jäger. 

"Hundekot ist weder Mist noch Dünger", betont LA Michael Jäger und kann erhebliche Schäden für die landwirtschaftlichen Flächen bedeuten.  | Foto: Nimpf
  • "Hundekot ist weder Mist noch Dünger", betont LA Michael Jäger und kann erhebliche Schäden für die landwirtschaftlichen Flächen bedeuten.
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Kufstein zählt zu den Hotspots

Erfahrungswerten zufolge seien es besonders Ballungsräume und Umlandgemeinden, in denen sich das "Hundekotproblem" zuspitzen würde. Einen regelrechten Hotspot stellt die Stadt Kufstein dar, weshalb man gerade hier nun über konkrete Maßnahmen wie Infokampagnen setzen will, um Unbelehrbare entsprechend abmahnen und strafen zu können, so Jäger. Aber in nahezu jeder Gemeinde des Bezirkes gibt es Strecken und Plätze, die wahre Magnete für Erholungssuchende und ihre geliebten Vierbeiner sind. Entsprechend viele Häufchen sind dann dort auch zu sehen. 

"Felder und Wiesen dienen zur Lebens- und Futtermittelproduktion und sollen weder zertrampelt noch verunreinigt werden. Darüber hinaus hat dieser verunreinigte Grund und Boden immer auch einen Besitzer",

stellt Jäger klar. 

Wie sind deine Erfahrungen mit dem "Häufchen-Problem"?

Polizei soll verstärkt Kontrollen durchführen

Die Stadt Kufstein kennt die Problematik mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner, was bei derzeit 609 gemeldeten Hunden dementsprechend viele "Häufchen" bedeutet. Obwohl die Stadt ein sehr dichtes Netz an Gassisackerl-Spender hat (etwa 150 im gesamten Stadtgebiet), gäbe es nach wie vor unbelehbare Hundehalter. So entstehe immer wieder ein großer Schaden durch Zuwiderhandlung auf landwirtschaftlichen Flächen, was mit unappetitlichen Erlebnissen für Bauhofmitarbeiter einhergehe, erzählt Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadt Kufstein, Daniela Nagele. Kufstein will deshalb verstärkt gegen die Verschmutzung durch Hundekot vorgehen und diesbezügliche Vergehen sanktionieren.

"Vor allem in nächster Zeit ist von Seiten der Stadtpolizei geplant, im Rahmen einer Schwerpunktaktion verstärkt Kontrollen durchzuführen. Es gibt Verwaltungsstrafen bis zu 2.000 Euro. Bevor man aber Strafen ausspricht, wird sehr stark auf Kommunikation gesetzt",

erklärt Nagele. 

Ein dichtes Netz an Gassi-Stationen zählt zu den wichtigsten Maßnahmen bei der Hundekot-Problematik.  | Foto: Nimpf
  • Ein dichtes Netz an Gassi-Stationen zählt zu den wichtigsten Maßnahmen bei der Hundekot-Problematik.
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Weitere Maßnahmen werden gesetzt

"Bewusstseinsbildung ist auch in dieser Angelegenheit das oberste Gebot", betont LA Jäger. Deshalb versuche man immer wieder über Medien oder Hinweistafeln über die Problematik aufzuklären. Entsprechend viele Gassi-Stationen, je nach Gemeinde, seien dahingehend eine der wichtigsten Maßnahmen. Auch in Kufstein will man die Gassisackerl-Automaten weiter ausbauen um die Situation zu verbessern. Außerdem können sich die Kufsteiner Vierbeiner bald auf einen ungestörten Freilauf freuen.

"Die Errichtung einer Hundewiese ist bereits beschlossen und wird gerade umgesetzt. Für die Zukunft ist die Schaffung von weiteren Hundewiesen geplant",

so Nagele. 

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