Stadtalbum

Kufsteins jüngere Vergangenheit wird neu erzählt

Esther Pirchner und Richard Schwarz haben mithilfe von rund 330 Beteiligten ein neues Stadtalbum für Kufstein geschrieben, welches sich auf das 20. Jahrhunderts fokussiert. 

KUFSTEIN. Über fünf Jahre lang wurde an dem neuen Stadtalbum mit dem Titel "Vom Stadtl zur Stadt. Kufstein im 20. Jahrhundert." gearbeitet. Insgesamt waren 330 Menschen an diesem Projekt beteiligt. Die Autoren Esther Pirchner und Richard Schwarz haben dabei einerseits auf die 2019 erschienene "Edition Kufstein" zurückgegriffen, in der verschiedene Facetten der Stadt wissenschaftlich aufgearbeitet wurden. Andererseits wurden nun zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen geführt, deren Geschichten und Erlebnisse dem neuen Buch, welches ab 11. November erhältlich sein wird, eine sehr lebendige Note verleihen.

Neun Kapitel beschreiben die Entwicklung

Pirchner und Schwarz tauchten für ihre Recherchen tief in die Kufsteiner Geschichte ein. Unterteilt haben sie das 528 Seiten starke Werk in Epochen, die teilweise auch auf internationaler Ebene (z. B. die Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges) einschneidend waren, aber auch in Episoden, die vor allem die Stadt Kufstein prägten – wie beispielsweise jene Zeit, in der Kufstein eine Autobahn bekam. 

125 Geschichten geben persönliche Einblicke

Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt konnten sich über letzten Jahre hinweg aktiv miteinbringen.

"Sobald die Stadt gesagt hat, dass man die Geschichten der Bevölkerung hören will, haben die Leute angefangen, die Geschichten zu erzählen",

betont Schwarz. Insgesamt wurden zwölf "Erzählcafés" abgehalten. Viele Menschen kamen der Einladung nach und berichteten von ihren Erlebnissen, oftmals hatten sie sogar Gegenstände und Fotos dabei, um ihre Erinnerungen zu untermauern. Schlussendlich wurden über hundert Interviews geführt, rund 360 Dokumente und 2.300 Fotos gesichtet.

"Es war einfach wahnsinnig viel Material, irrsinnig interessantes Material",

bestätigt auch Esther Pirchner, die weiters auch erwähnt, dass es nicht leicht fiel, sich für bzw. gegen Geschichten zu entscheiden. Insgesamt sind im Stadtalbum 125 persönliche Beiträge mit Fotos, Zeichnungen und Tabellen zu finden, die jedes geschichtliche Kapitel somit ergänzen. Das Buch führt somit durch die Kufsteiner Geschichte des 20. Jahrhunderts, wobei stets persönliche Erzählungen neue Perspektiven zutage bringen. Für Bgm. Martin Krumschnabel steht jetzt schon fest: "Am Ende des Tages wird's ein Bestseller werden."

Stadt, Land, Sponsoren

Es sei ein langer Weg gewesen, bis in Kufstein endlich mit einer geschichtlichen Aufarbeitung begonnen werden konnte, erläutert Projekt-Initiator Andreas Falschlunger. Er selbst habe bereits Anfang der 2000er Jahr damit begonnen, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass ein solches Projekt wichtig für Kufstein sei. Umso mehr freut er sich jetzt über das Endergebnis, welches einiges an Ausdauer abverlangte:

"Die haben mit so viel Herzblut daran gearbeitet, das kann man gar nicht bezahlen."

Konkret wurde das Stadtalbum im Jahr 2016, da sei durch einen Gemeinderatsbeschluss der Weg für dieses Projekt geebnet worden, so Falschlunger. Im darauffolgenden Jahr hätte der Stadtrat mit einem weiteren Beschluss auch die Finanzierung gesichert. In Summe übernahm die Stadt 175.000 Euro, 34.000 Euro wurden vom Land bereitgestellt und weitere 32.000 Euro wurden durch Sponsoren übernommen.

Weitere Infos

Gedruckt wurde das neue Stadtalbum mit einer Auflage von 3.000 Stück. Ab 11. November ist das Werk um 39 Euro im Rathaus, den Kufsteiner Buchhandlungen, beim TVB Kufsteinerland und der Festung Kufstein erhältlich. Zudem wird das Buch am 10. November um 19 Uhr im Kultur Quartier öffentlich vorgestellt. (klau)

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