Prävention
"Kur neu" mit Fokus auf körperlicher und mentaler Gesundheit
2018 wurde das neue Kur-Programm "Gesundheitsvorsorge Aktiv" eingeführt. Um falschen Erwartungen vorzubeugen, wird vorab ein Gespräch mit Hausärztin bzw. Hausarzt über das Programm empfohlen.
TIROL. Mit dem 2014 gestarteten, österreichweiten Pilotprojekt „Kur neu“ wollte man den Programmschwerpunkt weg von passiven Maßnahmen, wie beispielsweise Massagen, hin zu mehr aktiven Übungen für den Stütz- und Bewegungsapparat verschieben. 2018 wurde folglich das neue Kur-Programm "Gesundheitsvorsorge Aktiv" (GVA) eingeführt. Seitdem liegt der Fokus für Versicherte der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) bei ihren Kur-Aufenthalten eindeutig auf körperlicher Bewegung und muskulärem Aufbautraining sowie auf der mentalen Gesundheit.
Gäste sind jünger
Inzwischen ist die GVA als Standard-Programm in Tirols Kurbetrieben angekommen - unter anderem auch im Vivea Gesundheitshotel in Bad Häring. Dort absolvieren alle PVA-Versicherten, welche eine Kur verschrieben bekommen, das dreiwöchige Aktivprogramm. Seit der Umstellung auf die GVA seien die Gäste deutlich jünger geworden, erklärt Martin Reitberger, Direktor des Vivea Gesundheitshotels in Bad Häring.
„Während das typische Alter für die traditionelle Kur bei ca. 60 bis 65 Jahren lag, kommen nun vermehrt Personen um die 40 zu uns,“
so Reitberger. Ziel der GVA ist es, erwerbstätige Menschen frühzeitig für Bewegung und Muskelaufbau zu motivieren. Als Vorteil des neuen Programms wird auch erwähnt, dass eine individuellere Gestaltung der Kur möglich ist. Bei Gästen, die bis zum Aufenthalt kaum Sport betrieben haben, wird das Hauptaugenmerk auf motivierende Trainings gelenkt. Bei sportlichen Gästen hingegen steht die Optimierung der Übungen und der Fitness im Vordergrund.
„Im Zuge der GVA stehen den Patientinnen und Patienten 1.400 Therapieminuten zur Verfügung. Davon können 450 Minuten für individuelle Schwerpunkte verwendet werden“,
beschreibt Reitberger den Gestaltungsspielraum.
Mentale Gesundheit als weiterer Fokus
Allerdings wird bei der GVA nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die mentale Gesundheit Wert gelegt. Bereits vor der Pandemie waren klinische Gesundheitspsychologinnen und -psychologen in den Kurbetrieben tätig. Nun sind neue Herausforderungen, wie zum Beispiel Homeoffice-Problematiken oder Vereinsamung, hinzugekommen.
„Unsere Expertinnen und Experten geben den Patienten im Zuge des Coachings Tipps und Tricks für den Alltag oder zeigen ihnen, wie es nach der GVA weitergeht und wo sie Anschlusstherapien finden können“,
erklärt Direktor Michael Rupp vom Vivea Gesundheitshotel in Umhausen. Diese mentalen Probleme können während des Kur-Aufenthalts in Einzel- oder Gruppeneinheiten angegangen und besprochen werden.
Falsche Erwartungen vermeiden
Für Engelbert Künig, Kuriensprecher der privaten Tiroler Kurbetriebe in der Tiroler Wirtschaftskammer, steht außer Frage, dass die GVA aus medizinischer Sicht der richtige Ansatz für den Erhalt und für die Stärkung der Gesundheit ist.
„Für den bestmöglichen Therapieerfolg sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit sein, aktiv mitzuarbeiten und Zeit zu investieren“,
ergänzt Künig. Zudem sei es äußerst vorteilhaft, wenn Patientinnen und Patienten bereits vorab ein Gespräch mit Hausärztin oder Hausarzt über die Inhalte der GVA führen. So können falsche Erwartungshaltungen bereits im Vorfeld ausgeräumt werden.
Mehr zur "Gesundheitsvorsorge Aktiv" findest du hier.
Mehr zu den Vivea Gesundheitshotels findest du hier.
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