Ausbau

Lilienhof setzt Spatenstich für neues Therapiezentrum in Schwoich

Nach fünf Jahren intensiver Planung feiert der Verein "Leben und Schaffen am Lilienhof" den Spatenstich für ein neues Therapiezentrum – weitere Projekte hin zu einer sozialen Landwirtschaft sollen Folgen.

SCHWOICH (bfl). Den Ausbau seines Therapiezentrums feierte der ehemalige "Bimberghof" in Schwoich mit dem Spatenstich am 3. April. Direkt am Hof startet der Verein "Leben und Schaffen am Lilienhof" im ersten Stock des Nebengebäudes im Frühjahr mit dem Ausbau eines Therapiezentrums. Fortan soll der Bio-Bauernhof zudem den Namen "Lilienhof" tragen, der für "Licht" und "Liebe" steht. 
Bauträger ist der Verein "Leben und Schaffen am Lilienhof". Zur Nutzung Vorgesehen ist das neue Therapiezentrum allerdings für den Verein "Schritt für Schritt" mit Sitz in Hopfgarten, der Kinder mit Beeinträchtigungen ganzheitlich fördert. Der 2009 gegründete Verein nutzt derzeit noch die Räumlichkeiten des Schulzentrums in Hopfgarten mit. Nach dem geplanten Abschluss der Bauarbeiten im Herbst 2019, will der Verein übersiedeln. Das neue Therapiezentrum hat auf einer Fläche von 220 Quadratmetern ausreichend Platz für drei Therapieräume, eine Küche mit Speiseraum, einen Wirtschaftsraum sowie eine WC-Anlage.

Spatenstich nach fünf Jahren

Dem Spatenstich gingen fünf Jahre intensiver Planung durch den "Verein Leben und Schaffen am Lilienhof" voraus. Schwierigkeiten ergaben sich dabei vor allem durch die umfangreichen Auflagen, die erst nach und nach erfüllt werden konnten, sagt Vereinsobmann Herbert Wechselberger. Nun kann der Ausbau des Rohbaues am ehemaligen "Bimberghof" als Leader-Projekt starten. Laut der Kostenkalkulation des ursprünglichen Projektantrages, dürfte der Ausbau rund 420.000 Euro kosten. Davon fördert die Initiative der Europäischen Union "Leader" insgesamt 52 Prozent. Die restlichen rund 200.000 Euro bringt der Verein aus Eigenleistungen oder Spenden auf. Sollte die für den Antrag kalkulierte Summe für eine komplette Fertigstellung nach neuer, tatsächlicher Berechnung nicht ausreichen, werde man mit Teilen der Finalisierung warten, ergänzt Wechselberger.
"Dieses Projekt is aus dem Bedarf der Region gewachsen und gibt die Möglichkeit, Alt und Jung, behindert und nicht behindert, Mensch und Tier gleichberechtigt in einer intakten Natur zu fördern", sagt Wechselberger.

Soziale Landwirtschaft am Hof

Der Ausbau ist einer von mehreren Schritten hin zu einer sozialen Landwirtschaft, die der Verein am Lilienhof anstrebt. "Im Laufe der Zeit sind die Bedürfnisse gewachsen", sagt Wechselberger. Es gibt noch weitere Projekte, die der Verein ausbauen will, haben sich doch in den vergangenen drei Jahren unter anderem Partnerschaften mit der Gemeinde Schwoich, der Landwirtschaftskammer, dem Verein "FortSchritt Rosenheim e.V.", Kindergärten der Stadt Kufstein oder dem AMS entwickelt. Bis 2020 will man am Hof in "Vollbetrieb" gehen. Der landwirtschaftliche Betrieb wird dabei in den Dienst der Gesundheit und der Bildung gestellt. Damit handelt er im Sinne der "Green Care" Philosophie und wird als Green Care-Pilotprojekt zu einem Kompetenzzentrum für soziale Landwirtschaft ausgebaut.
Im Bereich Landwirtschaft hat sich in den letzen Jahren mit "Green Care" oder der sozialen Landwirtschaft eine neue Projektidee entwickelt. Die Idee dahinter: im Umfeld von Bauernhöfen werden Dienstleistungen angeboten.
"Man ist überzeugt, dass sich für bestimmte Zielgruppen der Kontakt und die Wechselwirkung mit Tieren, der Natur und dem bäuerlichen Umfeld positiv für die Entwicklung auswirken kann", sagt Thomas Lorenz, der bei der Landwirtschaftskammer Tirol für "Green Care" zuständig ist.

Spendenkonto und "Bausteine"

Auf der Homepage www.lilienhof.eu wurde eine Bausteinaktion installiert, wo man sich durch Kauf eines Bausteines am Ausbau des Zentrums beteiligen kann. Zusätzlich hat der Verein ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Schwoich eingerichtet: AT37 3635 8000 0016 6777.