Ob das was genaues wird - neue Kamera!

Lichtfeld-Kamera im Test: Nie wieder unscharfe Bilder?

Wenn heute ein Hersteller eine neue Consumer-Digitalkamera auf den Markt bringt, dann sorgt das keineswegs zwangsläufig für größere Aufregung in der Fachwelt. Aber nun sorgt eine Kamera für Schlagzeilen: die Lytro-Lightfield-Kamera. Die erzeugt nämlich Fotos, bei denen man nachträglich die Schärfe verändern und auf eine beliebige Stelle im Bild verlagern kann. Und anders als Profi-Werkzeuge kostet sie nur um die 500 Euro. Ob die Lichtfeld-Kamera tatsächlich eine fototechnische Sensation ist oder doch nur eine hübsche Spielerei, testeten die Experten des Computermagazins c’t.

Kategorie: Test

Es ist der Traum jedes Fotografen: Nie mehr unscharfe Bilder. Doch selbst eine teure Spiegelreflex stellt den Autofocus gerne mal auf den Fußball im Vordergrund scharf und nicht auf die Kinder dahinter. Nachträglich korrigieren lässt sich so ein Foto nicht.
Wie die Lichtfeld-Kamera funktioniert

Die Lichtfeld-Kamera hat diese Möglichkeit dagegen schon eingebaut, erklärt Ulrich Hilgefort vom Computermagazin c’t, der sich eines der ersten Modelle ins Labor holen konnte: "Anders als ein herkömmlicher Fotoapparat registriert die Lichtfeld-Kamera nicht nur Helligkeit und Farbe des Lichts, das am Objektiv eintrifft, sondern auch die Richtung, Besonders interessant ist diese Technik auch für interaktive Präsentationenus der die Lichtstrahlen kommen. Anhand dieser Informationen kann man nachträglich – also lange, nachdem man das Foto gemacht hat – den Focus noch verändern, den Schärfenpunkt also dahin legen, wo man ihn gerade in dem Moment haben möchte.“

Auf diese Weise entstehen per Mausklick aus einem Foto ganz unterschiedliche Bilder, sagt der c't-Tester: "Mit der Wahl des Schärfenpunktes entscheidet man ja, wohin man die Aufmerksamkeit des Zuschauers lenkt. Das aber im Aufnahmemoment hinzukriegen, ist schwierig. Das ist bei dieser Kamera kein Ding mehr. Schärfe? Das machen wir hinterher.”

Besonders interessant ist diese Technik auch für interaktive Präsentationen, etwa im Internet. So könnte zum Beispiel ein Autohersteller die Ausstattungsdetails eines Modells gezielt hervorheben – mit Hilfe eines einzigen Fotos, statt eines ganzen Videofilms.
Die Schwächen

Die Lytro ist in den USA ab 400 Dollar zu haben. Wer sich von den Möglichkeiten der Lichtfeld-Technik faszinieren lässt, verzeiht der Kamera auch die eine oder andere Schwäche. Ulrich Hilgefort: "Sie ist ein Erstlingswerk, das muss man einfach mal so sagen. Die Entwickler haben bewiesen, dass sie dieses hochkomplexe Thema in Serie fertigen können. Was dabei auf der Strecke geblieben ist, ist beispielsweise eine hohe Lichtempfindlichkeit, der automatische Weißabgleich ist so eine Sache für sich. Bei uns im Test hat die so überragend in den technischen Aspekten nicht abgeschnitten.“ Auch ist die Auflösung für vernünftige Ausdrucke zu gering.
Link:

* c't: Scharfmacher

Dennoch: Die Lichtfeld-Technik hat das Zeug, die Fotografie zu revolutionieren und könnte vielleicht schon bald auch in manchen Smartphones zu finden sein, glaubt der c’t-Redakteur: "Wenn sie entsprechend miniaturisiert worden ist, wenn die Fertigung optimiert wurde, ist das allemal denkbar. Denn dieses Faszinosum, Schärfe nachträglich verändern zu können, ist für jeden, der Spaß an der Fotografie hat, eine sehr spannende Geschichte. Von daher rechne ich eigentlich fest damit, dass wir in fünf, zehn Jahren spätestens Lichtfeld-Kameras überall antreffen werden.“

Wo: Kurz Hubert, Breitenbach am Inn auf Karte anzeigen
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