BB vor Ort

Passionspieldorf Erl hofft auf Wohnraum und Ausbau

Entscheidung um Wohngebiet Windhag noch ausständig, zudem stehen Kindergarten-Erweiterung und Feuerwehrhaus-Neubau in den nächsten Jahren an. Was sicher ist, ist die Passion im Jahr 2025. 

ERL. Bürgermeister Georg Aicher-Hechenberger hat in den nächsten Jahren einiges zu tun. Seine Gemeinde Erl mit rund 1.550 Einwohnern ringt schon seit längerem mit dem Baugebiet Windhag. 1,7 Hektar Baugrund mit rund 25 Wohneinheiten sollen hier nach Ansinnen der Gemeinde umgesetzt werden, gedacht für junge Erler Familien. Das Projekt hat schon einen langen Vorlauf hinter sich: "Wir kämpfen seit acht Jahren dafür, dass es von der Raumordnungs-Seite letztendlich als solches akzeptiert und gewidmet wird", sagt Aicher-Hechenberger. 

"Ist höchstes Ziel"

Momentan laufe die naturschutzrechtliche, "faunatische" Betrachtung, wie der Bürgermeister erklärt. Die Vorteile liegen für ihn klar auf der Hand. Der Platz wäre erschließbar und hätte den Vorteil, dass er Substanzvermögen der Agrargemeinschaft ist. Die Gemeinde könnte also darüber bestimmen, zu welchem Preis und an wen der Grund ergeht. "Das ist unser höchstes Ziel", so Aicher-Hechenberger.
Die Gemeinde sieht sich hinsichtlich des Wohnraums mit vielen jungen Interessenten konfrontiert. "Das sehr geduldige Vorgehen der Behörden macht es uns da nicht leichter", so der Bürgermeister. Sollte es hierzu bis Ende des Jahres keine Entscheidung geben, werde das Projekt ohnehin negativ entschieden. 

Ausbau von Kindergarten und Schule

Innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahre wird in Erl aber auch ein Ausbau der Räumlichkeiten für Kindergarten und Kinderkrippe sowie der Volksschule anstehen. Hinsichtlich der Infrastruktur ist Erl vor allem bei Kindergarten und -krippe schon nahe an den Obergrenzen. "Nachdem Schule und Kindergarten eine bauliche Union sind, braucht sich beides gegenseitig. Dann muss man auch die Schule angehen", erklärt Erls Bürgermeister. Die momentane Überlegung besteht darin, die vorhandenen Gebäude besser zu nutzen. Aicher-Hechenberger schließt aber einen Neubau nicht aus. 
Auch für die Feuerwehr soll es ein neues Feuerwehrhaus in den nächsten Jahren geben, da das alte Gebäude aus allen Nähten platzt. Seitens der Gemeinde ist man derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. "Ich bin zuversichtlich, dass wir innerhalb der nächsten fünf Jahre das neue Feuerwehrhaus eröffnen können", sagt Aicher-Hechenberger. 

Passion bleibt Passion der Erler

Dieser Tage beschäftigen die Gemeinde zudem die nächsten Passionsspiele, obgleich sie "erst" im Jahr 2025 anstehen. Der älteste Passionsspielort im deutschsprachigen Raum lebt mit den Aufführungen, die alle sechs Jahre stattfinden. Derzeit gibt es im Passionsspielverein Erl Überlegungen, in welcher Ausprägung die Passion aufgeführt werden soll – sprich mit welchem Text und mit welcher Musik. Rund 500 bis 600 Laiendarsteller der Einwohner der Gemeinde Erl wirken hier mit. "Die Erler Passion lebt davon, dass sie nicht statisch ist", sagt Erls Bürgermeister.

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