Retentionflächen
Radfeld sieht sich beim Hochwasserschutz benachteiligt

Bgm. Josef Auer steht der derzeit ausgewiesenen Retention in Radfeld sehr kritisch gegenüber. Er fordert, dass man die Fläche auf das Gebiet zwischen Maukenbach und der Gemeindegrenze zu Kundl beschränken sollte.  | Foto: Christoph Klausner
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  • Bgm. Josef Auer steht der derzeit ausgewiesenen Retention in Radfeld sehr kritisch gegenüber. Er fordert, dass man die Fläche auf das Gebiet zwischen Maukenbach und der Gemeindegrenze zu Kundl beschränken sollte.
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Die Gemeinde Radfeld fühlt sich beim Hochwasserschutz missverstanden. Man sei nicht dagegen, allerdings erwarte man sich faire Bedinungen, wie Bgm. Josef Auer gegenüber den RegionalMedien erläutert.

RADFELD. Dass Radfeld nicht begeistert von den Hochwasserschutz-Plänen des Landes Tirol ist, ist kein Geheimnis mehr. 2021 wurde die Gemeinde sogar gegen ihren Willen in den Wasserverband Unteres Inntal eingegliedert. Trotzdem stellt Bgm. Josef Auer eines klar:

"Wir sind nicht per se dagegen. Das stimmt so nicht. Wir fordern lediglich andere Bedingungen",

so der Ortschef. Er plädiert dafür, dass die Retentionsflächen erst ab dem Maukenbach beginnen sollten. Derzeit rechnen die Projektverantwortlichen allerdings mit einem viel größeren Überflutungsareal. Im Vergleich zu Kundl würde in Radfeld bei einem hundertjährigen Hochwasser (HW100) vier bis fünfmal soviel an Fläche geflutet werden, so Auer, der hier die Nachbargemeinde zum Vergleich heranzieht. Was ihm zusätzlich sauer aufstößt, sei die Planungsentwicklung. Zu Beginn des Projektes wären sich Radfeld und Kundl nämlich mit einem Verhältnis von 3 zu 2 gegenübergestanden. Das Argument, dass die Kundler einen höheren Wasserpegel auf ihren Flächen und somit mehr Volumen unterbrächten, lasse er nicht gelten. Denn die Flächen wiegen für ihn schwerer als das Volumen, immerhin verliere seine Gemeinde beinahe jegliche Expansionsmöglichkeit.

Die Retentionsflächen sind seit vielen Jahren ein Streitthema, da deren Verteilung aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten nicht immer gleich ausfällt. | Foto: Christoph Klausner
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Uneins bei der Abgeltung

Für Auer ist auch die Berechnung, sprich wie viel die Gemeinde für die zur Verfügung gestellten Flächen bekommt, nicht nachvollziehbar. Er prangert an, dass Kramsach zum Beispiel für das Moosfeld eine ähnliche Gutschrift wie Radfeld erhält. Der springende Punkt sei allerdings, dass das Moosfeld aufgrund seiner Lage bereits bei weniger gravierenden Hochwasserereignissen geflutet werde. Die Radfelder Flächen müssten seiner Ansicht nach finanziell mehr ins Gewicht fallen, da sie sozusagen vorsätzlich geflutet werden. Somit könne er nur wenig Verständnis für die Verteilung der finanziellen Mittel aufbringen. "Da wird aber auch nicht ehrlich darüber diskutiert", gibt sich Auer enttäuscht.
Übrigens: Ab Jänner 2023 erhält der Wasserverband Unteres Inntal mit Paul Koller einen neuen Geschäftsführer (die RegionalMedien berichteten). Die Gemeinde Radfeld stimmte aber gegen seine Bestellung. Nicht die Person an sich sei das Problem, erklärt Auer, sondern die Tatsache, dass man sich einen Geschäftsführer plus einen Konsulenten in Form von Ex-GF Martin Rottler nicht leisten möchte.

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