Regionalbad
Schwimmbadlösung im Tiroler Unterland bleibt vage

Die Vertreter der Schwimmfreunde im Unterland forderten klare Antworten von Bgm. Andreas Ehrenstrasser sowie Bgm. Michael Riedhart. Ihre Gemeinden Langkampfen und Wörgl wären potenzielle Standorte.  | Foto: Barbara Fluckinger
19Bilder
  • Die Vertreter der Schwimmfreunde im Unterland forderten klare Antworten von Bgm. Andreas Ehrenstrasser sowie Bgm. Michael Riedhart. Ihre Gemeinden Langkampfen und Wörgl wären potenzielle Standorte.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Bgm. Michael Riedhart: Nächste Bürgermeisterkonferenz zum Thema Regionalbad könnte nach den Landtagswahlen stattfinden. Ein neues Bad wäre aber frühestens in fünf Jahren fertig. 

ANGATH, BEZIRK KUFSTEIN. Die Vertreter und Vertreterinnen, die sich für eine ganzjährige Wasserfläche im Tiroler Unterland einsetzen, fühlen sich im Trockenen stehen gelassen.

"Es beginnt jetzt das dritte Jahr, in dem wir eigentlich keine Wasserfläche mehr haben",

erklärt Gabi Hausberger vom Team Schwimmfreunde im Unterland. Gemeinsam mit Eva Dollinger lud sie am Dienstag, den 13. September zu einer Pressekonferenz in Angath, bei der beide von anwesenden Politikern und Bürgermeistern zum Thema "ganzjährige Wasserflächen" Antworten einforderten. Konkrete Informationen zu einem möglichen neuen Schwimmbad in der Region gab es am Dienstag wenige, lediglich die Aussicht auf eine weitere Bürgermeisterkonferenz.

Schwimmer "vor dem Nichts"

Man steuere mittlerweile auf "Generationen von Nichtschwimmern" zu. Vereine, welche Kinder und Jugendliche trainieren, würden vor dem „Nichts“ stehen. Zudem würden Gesundheit und Prävention für ältere Generationen von der Politik negiert, kritisierten die beiden Vertreterinnen der Schwimmfreunde gleich zu Beginn.
Auch Julius Skamen, Präsident des Tiroler Triathlonverbandes, fand klare Worte, was die derzeitige Wasserflächen-Situation betrifft.

"Es reicht, es ist genug gesagt worden in den letzten Jahrzehnten. (...) Dann, wenn es zu spät ist, brauchen wir keine Politik mehr",

so Skamen. Man wolle von der Politik noch mehr gehört werden. "Die Schwimmflächen in ganz Tirol sind nicht mehr vorhanden", sagt Skamen. Top-Elite Schwimmer innerhalb des Schwimmverbandes würden nach Linz abwandern, weil sie hier keine Möglichkeit mehr finden würden, um zu schwimmen. 

"Irgendwann müssen wir Sportler auch einmal aufstehen und einmal schreien", sagte Julius Skamen, Präsident des Tiroler Triathlonverbandes.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Irgendwann müssen wir Sportler auch einmal aufstehen und einmal schreien", sagte Julius Skamen, Präsident des Tiroler Triathlonverbandes.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Wörgl: Bürgermeisterkonferenz nach Wahlen

Dollinger und Hausberger verlangten im Zuge der Pressekonferenz auch klare Aussagen von den Bürgermeistern von Langkampfen und Wörgl. Diese hatten sich mit dem Thema eines möglichen, neuen Regionalbades in ihrer jeweiligen Gemeinde in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt.
Beide Bürgermeister zeigten sich grundsätzlich bereit, sich für ein Schwimmbad in ihrer Gemeinde einzusetzen. Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart erklärte dann noch während der Pressekonferenz, einen "Antrag" für eine Bürgermeisterkonferenz stellen zu wollen. Das allerdings erst nach der Landtagswahl. Auf die Frage hin, wie lange die Planung und Umsetzung eines Schwimmbades möglicherweise dauern könnten, sprach Riedhart von einer drei- bis vierjährigen Planungsphase und einer ein- bis zweijährigen Umsetzung. Langkampfens Bürgermeister, Andreas Ehrenstrasser, zeigte sich mit eineinhalb Jahren Planung und eineinhalb Jahren für die Umsetzung etwas optimistischer. 

"Ich stelle den Antrag auf eine Bürgermeisterkonferenz, bei der wir uns übers Regionalbad unterhalten und da werden dann genau diese Themen diskutiert", so Wörgls Bgm. Michael Riedhart.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Ich stelle den Antrag auf eine Bürgermeisterkonferenz, bei der wir uns übers Regionalbad unterhalten und da werden dann genau diese Themen diskutiert", so Wörgls Bgm. Michael Riedhart.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Riedhart: Müssen Konzept erstellen

Bgm. Michael Riedhart erklärte, dass er für ein Regionalbad sowohl von LH Günther Platter, als auch Anton Mattle Zusagen für eine Unterstützung seitens des Landes bekommen habe. Er habe sich auch Schwimmbäder in Rust und Osnabrück angeschaut.

"Wir müssen jetzt Fakten schaffen",

so Riedhart. Deswegen müsse man zuerst ein Konzept erstellen, wie ein Regionalbad funktionieren könnte. Man müsse sich dafür in der Region auch mit den Tourismusverbänden sowie dem Land Tirol zusammensetzen. Als ersten Schritt gelte es, die Bürgermeisterkonferenz auszurufen. Er habe darüber hinaus auch schon Mitarbeiter des Amtes mit Aufgaben der Regionalbad-Planung betraut. 
Das Wave-Areal wird derzeit nicht verkauft: "Ich habe gesagt, dass wir es nicht verkaufen werden, bevor wir nicht ein neues Projekt geplant haben. Wir haben aber die Standortfrage offen gelassen", so Riedhart. Es gebe auch Gespräche mit Grundeigentümern für einen möglichen anderen, attraktiveren Standort in Wörgl, erklärt Riedhart. Genaueres wollte er dazu, ob möglicher künftiger Verhandlungen, aber noch nicht sagen. "Mein Ziel ist es schon, dieses Bad als Regionalverband zu betreiben", so Riedhart. 

"Langkampfen könnte ein Standort sein", sagte Bgm. Andreas Ehrenstrasser – obwohl er es nicht unbedingt wolle. Der Bedarf sei aber in der Region dringend gegeben.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Langkampfen könnte ein Standort sein", sagte Bgm. Andreas Ehrenstrasser – obwohl er es nicht unbedingt wolle. Der Bedarf sei aber in der Region dringend gegeben.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Langkampfen: Errichter- & Betreibergesellschaft

Auch Langkampfen stellt sich als möglicher Standort für ein Regionalbad zur Verfügung. Er habe versucht, die ursprünglich in Langkampfen geplante Sportanlage, mit einem möglichen Regionalbad zu vernetzen, erklärte Bgm. Andreas Ehrenstrasser.

"Wir sind zum Schluss gekommen: Wenn man etwas macht, dann muss man etwas 'Gescheites' machen und zwar dem Bedarf gerecht",

so Ehrenstrasser. Nach "Fact-Findings" in ganz Tirol und eigenen Berechnungen sei seiner Ansicht nach ein 50-Meter-Becken mit zwei 25-Meter-Becken notwendig, um den Bedarf in allen Bereichen abzudecken. Die Kosten würden aber bei mindestens 50 Millionen Euro liegen.
Es gebe zwar die Aussicht darauf, dass das dafür notwendige Grundstück in Langkampfen verfügbar wäre, dies wäre aber erst Gegenstand künftiger Verhandlungen für einen Kauf. Ehrenstrasser spricht sich im Gegensatz zu Riedhart nicht für einen Verband, sondern für eine Errichter- und Betreibergesellschaft, die mit der Wirtschaft kooperiert, aus. 

Glaubst du an eine Umsetzung eines Regionalbades im Tiroler Unterland innerhalb von sechs Jahren?

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Wo die Wörgler baden gehen, wird sich im Juli weisen – mit Umfrage
Regionalbad in Langkampfen im Gespräch
Wörgl versetzt Wave den Todesstoß
Wörgler Wasserwelt steht kurz vor dem Aus
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.