Coronavirus
Seniorenheim Kirchbichl bittet Angehörige in der Box zum Besuch

Bei der Präsentation der neuen Besucherbox des Seniorenheimes Kirchbichl - Heimleiter Christian Hochfilzer, Amtsleiterin Nadine Klocker, Bürgermeister Herbert Rieder und Bauamtsleiter Andreas Egger (v.l.).  | Foto: Veronika Spielbichler
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  • Bei der Präsentation der neuen Besucherbox des Seniorenheimes Kirchbichl - Heimleiter Christian Hochfilzer, Amtsleiterin Nadine Klocker, Bürgermeister Herbert Rieder und Bauamtsleiter Andreas Egger (v.l.).
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Besucherbox in Kirchbichler Seniorenheim verschafft seit Montag Abhilfe gegen Isolation durch behördliches Besuchsverbot.

KIRCHBICHL (vsg). Ab dem 4. Mai sind in Tiroler Altersheimen wieder Besuche unter Einhaltung strenger Hygiene- und Aufenthaltsregeln gestattet. Etwas früher und mit Hilfe einer besonderen Maßnahme ermöglichte auch das Seniorenheim Kirchbichl die persönliche "Kontaktaufnahme" mit Bewohnern. Dank einer neuen Besucherbox im Seniorenheim können diese bereits seit Montag, den 27. April Angehörige endlich wieder sehen und mit ihnen reden.
Im Kirchbichler Heim wurden sowohl Personal als auch Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet. Die mobile, rollstuhltaugliche Holzkonstruktion mit Sichtfenster und Gegensprechanlage wurde von Heimleitung und Gemeindeführung in Auftrag gegeben, um die Corona-bedingte Isolation durch das behördliche Besuchsverbot zu beenden.

Virus im Heim ausgebrochen

„Aktuell sind bei uns im Haus 15 Personen positiv auf Covid-19 getestet, zwei sind im Krankenhaus“, teilt Heimleiter Christian Hochfilzer mit. „Leider wurde trotz größter Vorsicht das Virus eingeschleppt. Für uns ist der Infektionsweg nicht nachvollziehbar“, so Hochfilzer. Trotz eine Woche früher verhängtem Besuchsverbot brach die Viruserkrankung im Haus aus. Verhängnisvoll war, dass etliche positiv Getestete symptomfrei waren. „Unser Heim war das zweite nach Westendorf, das lückenlos getestet wurde“, teilt Bgm. Herbert Rieder mit. Mittlerweile wurden alle 96 Bewohner und 90 Mitarbeiter wiederholt getestet, die Infektionszahlen sind bereits rückläufig.

Kontaktloser Begegnungsort

In dieser schwierigen Situation ließ man sich nun die Besucherbox als kontaktlosen Begegnungsort einfallen. „Die Heimbewohnerinnen und Bewohner sind jetzt seit über einem Monat in Quarantäne und können ihre Zimmer nicht verlassen. Für die Psyche ist jetzt der persönliche Kontakt mit Angehörigen unheimlich wichtig – für beide Seiten“, erklärt Rieder bei der Vorstellung der mobilen Box, die von der Zimmerei Feiersinger-Hotter in Langkampfen angefertigt und von der Firma Seisl mit einer Gegensprechanlage ausgestattet wurde.
„Seit einem Monat bieten wir als Kontaktmöglichkeit Videotelefonie. Aber das ist schwierig“, weiß Hochfilzer. Durch die Quarantäne ist die Bewegungsmöglichkeit aufs Minimalste beschränkt, ums Heim sind Absperrungen errichtet. Innerhalb dieser können „Hausrunden“ gedreht werden – ein kleiner Spaziergang im Freien in Gruppen, jeweils vier Bewohner und eine Betreuerin, allesamt natürlich mit Mundschutz und entsprechendem Sicherheitsabstand.

Besuche sind getaktet

Die neue Besucherbox beendet bereits seit Montag, den 27. April die lange „Besuchs-Durststrecke“. Für eine reibungslose Abwicklung ist telefonische Voranmeldung im Seniorenheim erforderlich. „Die Besuche werden dann getaktet und dauern 20 bis 30 Minuten“, erklärt Hochfilzer. Besuchszeiten sind jeweils von 8 bis 11 und von 13:30 bis 16:00 Uhr. Der Zugang zur Box erfolgt für Heimbewohner innen vom Hauscafé aus, der Besucherzugang liegt im Freien. „Damit ist das Risiko von direktem Körperkontakt ausgeschlossen“, erklärt Hochfilzer den Sicherheitsaspekt der Konstruktion. Abends kann die mobile Box entfernt und die Fassade wieder geschlossen werden.

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