So soll Wörgls neues 5-Millionen-Euro Feuerwehrhaus aussehen

Wörgls neues Feuerwehr- und Bergretter-Heim von der Michael-Pacher-Straße aus gesehen. | Foto: ARGE Schafferer – Mahore
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WÖRGL (nos). Am 21. September soll im Wörgler Gemeinderat der Beschluss gefasst werden, der Feuerwehr ein neues Haus am aktuellen Standort zu bauen. Diesbezüglich war der Gemeinderat bereits in den vergangenen Jahren recht rege, diesmal soll aber auch tatsächlich gebaut werden, so Bürgermeisterin Hedi Wechner. Sie präsentierte gemeinsam mit Vizebgm Mario Wiechenthaler, Stadtbaumeister Hermann Etzelstorfer, den Gemeinderäten Andreas Schmidt und Hubert Mosser – sie leiteten die Steuerungsgruppe – sowie FF-Kdt Armin Ungericht, dessen Stellvertreter Hubert Ziepl und den Vertretern der Bewerbergemeinschaft Schafferer/Mahore das Siegerprojekt. Eine Jury aus Gemeindevertretern, Feuerwehr und Prüfingenieuren kürte aus acht eingereichten Projekten die Planung von Schaffer/Mahore zum Gewinner.

43 Jahre alt ist der bestehende Bau der Wörgler Feuerwehr und damit nichtmehr sonderlich schlagkräftig, erklärt Kdt Armin Ungericht: "Unser Feuerwehrhaus ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und den heutigen Anforderungen."
Nicht zuletzt der Zustand des Dachs machte das Handeln endgültig notwendig. "Endlich schließt sich der Kreis und wir bringen 20 Jahre Planungsphase hinter uns", freut sich Ungericht, "wir sind jetzt einfach mal glücklich". 

"Im Herbst 2018 fertig"

Bevor es soweit kam, waren "zache Verhandlungen" notwendig, meinte der FF-Kommandant. Nach dem Hin und Her rund um's bereits im GR beschlossene "Blaulichtzentrum"-Projekt wurde um Februar diesen Jahres vom Gemeinderat eine EU-weite Ausschreibung für den Neubau beschlossen, mit 30. Mai waren acht Projekte eingereicht worden. Zwei Jury-Sitzungen im Juni folgten und kürten die Pläne von Schafferer/Mahore zum Sieger. Am 10. August konnten sich Feuerwehr und Bergrettung ein Bild davon machen. Denn auch die Bergrettung werde ihren Platz im Neubau bekommen.
"Laufende, wöchtentliche, sehr intensive Treffen" absolvierten die Planer mit der Stadt und Vertretern der Feuerwehr. "Grundsätzlich war uns die Flexibilität der Nutzung sehr wichtig", erklärten Robert Reichkendler (Mahore Architekten) und Michael Schafferer (Architekturbüro Schafferer).

Am 21. September soll der Gemeinderat den Beschluss zum Bau dieses Projekts fassen, im November die Ausführungsplanungen eingereicht werden, damit im Februar 2018 der Bau starten kann. Im Herbst 2018 sollen Feuerwehr und Bergretter in den Neubau übersiedeln können, so der ehrgeizige Plan. "Das ist durchaus ambitioniert, was wir uns da vorgenommen haben", meint Bürgermeisterin Hedi Wechner.

Das ist geplant

"Die Bergrettung soll nicht als Stiefkind behandelt werden", versprechen die Planer. An der Frontseite des Neubaus, an der Michael-Pacher-Straße, werde sowohl die Fahrzeughalle der Feuerwehr, als auch die Garage der Bergrettung ihren Platz finden. Der zentrale, neue Haupteingang wird an der Südseite in der Franz-Defregger-Straße angelegt. Von dort aus gelangen Besucher ins Foyer, zu den Mannschafts-, Funk- und Kommandoräumlichkeiten der Feuerwehr sowie der Bergrettung und ins Obergeschoß.
Mit insgesamt 2.300 Quadratmetern als "Basisbedarf" für die Feuerwehr und weiteren 200 Quadratmetern für die Bergrettung rechneten die Planer. Auf "kostenintensive Zusatzflächen" habe man verzichtet, der "praktikable Neubau" ist dafür aber rundum umfahrbar und eröffne sowohl am Vorplatz als auch im Innenhof-Bereich Übungsflächen für die Retter.
Neben der Fahrzeughalle und den Betriebsräumen soll die FF auch ein zweiteiliges Katastrophen-Lager (in EG und UG, mit Lastenaufzug) und einen Schlauchturm erhalten, Sanitär- und Umkleideräume werden für Frauen und Männer eingerichtet, auch wenn die FF Wörgl noch keine weiblichen Kräfte zählt.
In den Schulungs- und Büroräumen werde im Ernstfall auch die Gemeindeeinsatzleitung tagen, so Ungericht und Wechner. Viel Platz für Neuanschaffungen wurde im Projekt nicht eingeplant, die Fahrzeughalle ist auf den aktuellen Fuhrpark der FF ausgelegt. "Wir haben keine freien Stellplätze konzipiert, sonst tritt bei der Feuerwehr eine Mangelerscheinung ein", scherzte die Stadtchefin.

Ausweichquartier in Roter Zone?

Für die Zeit der Bauphase braucht die Wörgler Feuerwehr ein Ausweichquartier, der Neubau soll ja am bestehenden Areal umgesetzt werden. Dafür möchten Gemeinde und FF auf Hallen der Fa. Felbermayr ausweichen – bekamen derzeit aber vom Land Tirol einen Riegel vorgeschoben, denn das Areal steht in der Roten Zone. Wechner sieht das nicht als großes Problem. Man werde das Land in weiteren Gesprächen noch davon überzeugen, dass dieses Quartier Sinn mache, so die Bürgermeisterin. Ansonsten könnten "Zusatzkosten von 200- bis 300.000 Euro" entstehen, befürchtet GR Andreas Schmidt. "Wir sind alle der Meinung, dass das vorübergehend dort total Sinn macht. Es wird dort ja keine Kommandozentrale entstehen", so Wechner. Das Kommando der FF soll während der Bauphase in einem Container alles zur Arbeit nötige vorfinden.

Wenn der Gemeinderat am 21. September tagt, sollen die Mandatare nicht nur über die Vergabe der Generalplanerleistungen an Schafferer/Mahore abstimmen, sondern auch über die Art der Bauleistung, also über einen Generalunternehmer-Auftrag oder eine Einzelvergabe der Gewerke. Bürgermeisterin Wechner und ihr Planungsstab zeigten bereits starke Präferenzen für eine Einzelvergabe: "Das ist sehr wichtig, damit unsere Kommunalsteuerzahler hier zum Zug kommen können", meinte GR Mosser. "Die Wörgler Unternehmer sollen sich an dieser Ausschreibung beteiligen können", so Wechner.

Gerechnet wird in Wörgl mit Gesamtkosten von "rund 5,2 Millionen Euro mit einer Schwankungsbreite von etwa 15 Prozent", erklärte GR Schmidt. "Die Schwankungsbreite muss und wird sich noch verengen", stellte die Bürgermeisterin fest, die selbst von "rund fünf Millionen Euro" für das Neubauprojekt spricht – ohne Einrichtung oder ähnliches.
Finanzieren will Wörgl den Neubau aus Darlehen, dem Stadtbudget sowie Förderungen von Seiten des Landes. Wie hoch diese ausfallen könnten, wollte die Stadtchefin nicht mutmaßen, stellte aber fest: "Wörgl will und kann das auch bezahlen!" Mit Blick auf den Landesfeuerwehrfonds und weitere Förderungssäckel meinte Wechner: "Bei 50 Prozent schlucke ich dankbar."

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