Pflegeskandal
Staatsanwaltschaft ermittelt in Kufsteiner Pflegeheim

Viele Fragen rund um den Pflegeskandal im Kufsteiner Pflegeheim in Zell bleiben noch offen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun.  | Foto: Pixabay
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Während die Stadt Kufstein mögliche Zeugen befragte und nun an einer Optimierung arbeitet, startet die Innsbrucker Staatsanwaltschaft im Pflegeheim in Zell Ermittlungen. 

KUFSTEIN. Der Pflegeheim-Skandal beschäftigt die Stadt Kufstein aber auch die Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Anfang dieser Woche haben seitens der Stadt Gespräche mit Angehörigen und Mitarbeitern sowie Mitarbeiterinnen stattgefunden. Ziel war es, herauszufinden, ob es weitere Zeugen gibt, die Beobachtungen gemacht haben und auch vor Gericht aussagen würden.
Laut Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel hätten sich aber keine neuen Zeugen ergeben. Insgesamt handle es sich um neun Personen, die alle belastende Aussagen getätigt hätten, darunter auch die drei verdächtigen Mitarbeiterinnen. Die Beschuldigten (für sie gilt die Unschuldsvermutung) streiten ab, dass es in ihrem Bereich Pflegemängel gegeben habe. Vielmehr noch sollen sie allfällige Mängel in der Pflege anderen Personen zuschieben.

Land kontrollierte das Heim 

"Wir wissen durch eine gestrige strenge Kontrolle des Landes in beiden Heimen, dass alle BewohnerInnen aus Sicht der Experten bestens gepflegt sind und keinerlei Mängel festgestellt wurden",

erklärt Krumschnabel gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Die Stadtführung liest dies einerseits als eine Bestätigung, dass es sich nur um Einzelfälle gehandelt habe, andererseits sei es auch Bestätigung "einer generell hervorragenden Pflege in unseren Häusern". Im Stadtrat wurde zudem eine externe Firma mit einer Prüfung beauftragt. Man wolle schließlich optimale Voraussetzungen.

Inwieweit der Heimleiter oder der Pflegedienstleiter in Zell von dem Arbeitszeit-Betrug gewusst haben, ist noch ungeklärt. Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise, dass sie Kenntnis davon hatten. | Foto: Barbara Fluckinger
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Optimierungen, unklar ob Leitung davon wusste

Die Stadtführung wertet nach den bereits getätigten Entlassungen Rückmeldungen von Angehörigen als positiv. Der notwendige Führungswechsel in der betroffenen Station habe "schon jetzt bestens funktioniert". Im nächsten Schritt, gibt Krumschnabel an, werde die Stadt gemeinsam mit dem Personal und einer Fachfirma an Optimierungen arbeiten.
Ob der Heimleiter oder der Pflegedienstleiter bereits lange vor Bekanntwerden des Stempelbetrugs von den Vorgängen wussten, bleibt noch unklar. Es gibt nach wie vor keine konkreten Hinweise, dass sie davon gewusst hätten. Dies wird von den beiden genannten Personen selbst auch bestritten. Alle weiteren Erhebungen überlasse man der Staatsanwaltschaft.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Ermittlungen seitens der Innsbrucker Staatsanwaltschaft im Pflegeheim in Zell wurden dabei bereits gestartet, deren Einleitung kündigte der leitende Staatsanwalt Hansjörg Mayr am Montag, den 21. Februar an.
Gegen wie viele Personen ermittelt werde, könne er derzeit nicht preisgeben, erklärte Mayr gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Er rechne aber damit, dass die Ermittlungen über die nächsten zwei Monate laufen werden, bevor man hier zu einem Abschluss kommt. (bfl)

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