Besuche auf vier Pfoten
Therapiehunde-Ausbildung startet erstmals in Söll

Am 20. September startet nun erstmals auch in Söll die Ausbildung zum Therapiehunde-Team. | Foto: CaniCus
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Die Ausbildung für Therapiehunde startet nun erstmals auch in Söll. Die "Teams" dürfen dabei nach positivem Abschluss sogenannte Besuchsdienste in verschiedenen Einrichtungen machen. 

SÖLL, BEZIRK KUFSTEIN. Die feuchte Nase kitzelt beim Schnuppern an den Beinen, das Fell fühlt sich weich an zwischen den Fingern und einem niedlichen Hundeblick kann man sowieso nicht widerstehen – wenn ein Hund zu Besuch kommt wird vielen automatisch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Interaktion mit den Vierbeinern verbessert bekanntlich das Wohlbefinden und wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus. Pflegebedürftige, Menschen mit Handicap oder auch Kinder freuen sich besonders über den Besuch einer Fellnase. Deshalb gibt es sogenannte Besuchsdienste, bei denen ausgebildete "Teams", bestehend aus Hund und Herrchen bzw. Frauchen, verschiedene Einrichtungen aufsuchen. Das können Schulen sein, Seniorenheime, Kindergärten, Krankenhäuser oder auch Hospize. Das Einsatzgebiet für die "Teams" ist dabei sehr groß.

Die Einsatzgebiete für ausgebildete "Teams" sind vielseitig. Ob Kinder, Senioren oder Menschen mit Behinderung – ein Hund kann dabei viel Positives bewirken. | Foto: CaniCus
  • Die Einsatzgebiete für ausgebildete "Teams" sind vielseitig. Ob Kinder, Senioren oder Menschen mit Behinderung – ein Hund kann dabei viel Positives bewirken.
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Ist mein Hund dafür geeignet?

Rasse, Größe oder Alter des Hundes spielen bei der Ausbildung zum Therapiehund keine wichtige Rolle. Aktuell sind im Verein "CaniCus" von Chihuahuas bis Leonberger alle Größen vertreten, wie Trainerin Karin Immler erzählt. Wichtig ist welche Art von Einsätzen man als "Team" machen möchte und wie der Charakter des Hundes dazu passt.

"Es genügt nicht wenn sich mein Hund gerne streicheln lässt um ein Therapiehund zu sein. Es ist kein Zufall, dass wir das Arbeit nennen, weil das ist für die Hunde durchaus anstrengend",

erklärt Immler. Auch Welpen sind in den Kursen herzlich willkommen. Bei denen wird der Fokus aber eher darauf gesetzt, dass er sich Schritt für Schritt in den Bereich einfühlen kann. So kann der Vierbeiner frühestens mit 18 Monaten einen "halben" Abschluss machen. Oft arbeiten die ausgebildeten "Teams" dann ehrenamtlich. Trotzdem gibt es bei vielen Institutionen eine Aufwandsentschädigung, einen "Lohn" für die getane Arbeit sozusagen. Bei ihren Einsätzen sind die "Teams" zudem über den Verein versichert.

Was ich als Hundehalter mitbringen sollte

Ob Hund und Halter bzw. Halterin für Besuchsdienste auch geeignet sind, hängt nicht nur vom Tier ab. So wird hier schließlich nicht nur der Vierbeiner ausgebildet, sondern "Teams". Wichtig ist es, dass man viel Empathie gegenüber Mensch und Tier mitbringt. Man sollte seinen Hund gut lesen können, seine Befindlichkeiten verstehen und ihn entsprechend unterstützen. Auf der anderen Seite muss man als Mensch natürlich auch mit den Klienten gut zurecht kommen, seien es Kinder oder auch Seniorinnen und Senioren. Ein gutes "Gspür" für das Gegenüber sollte man also in jedem Fall mitbringen. Zudem sollte man auch keine Berührungsängste haben und stets respektvoll sein. Alles in allem einfach eine gewisse Freude, sich im sozialen Bereich zu engagieren.

Auch als Hundebesitzerin bzw. -besitzer sollte man viel Empathie mit in die Ausbildung bringen und stets einen respektvollen Umgang mit Klientinnen und Klienten vorweisen. | Foto: CaniCus
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Kosten und Gliederung

Die Ausbildung ist in mehrere Module gegliedert, das bedeutet auch, dass man nicht alle Kosten auf einmal tragen muss. Im Modul 1 werden die Voraussetzungen von Hund und Hundehalter bzw. -halterin überprüft, es gibt einen ersten Theorieteil und praktische Arbeiten. Das Modul 1 kostet 250 Euro. Weiter geht es mit einem Praxisteil, Modul 2, wobei sich hier die Kosten ebenfalls auf 250 Euro belaufen. Dieses Modul 2 kann jedes "Team" bei Bedarf auch mehrmals wiederholen, ohne zusätzlichen Aufpreis. Im Modul 3 geht es dann hauptsächlich um Theorie, welches 350 Euro kostet. Das letzte Abschlussmodul beläuft sich wieder auf 250 Euro. Das Tempo der Ausbildung kann demnach ganz individuell bestimmt werden. Nach den absolvierten Modulen sind die "Teams" bereit für ihre fünf unterschiedlichen Praktika. Schließlich folgt eine Abschlussarbeit mit Abschlussgespräch und dann werden die "Teams" mit einem Einsatzausweis ausgestattet, der ein Jahr lang gültig ist. Einmal im Jahr muss eine Nachkontrolle stattfinden, diese ist kostenlos. Die Gesamtsumme beläuft sich demnach auf auf 1.100 Euro für alle Module. Im Schnitt dauert das Absolvieren aller Module rund ein halbes Jahr.

Anmeldung

Die Ausbildung für die "Teams" in Söll startet am 20. September beim Gemeindeamt. Vorab gibt es auch am 25. August einen kostenlosen Infoabend in Kufstein im Lanthalerhof, für alle die sich gerne unverbindlich darüber informieren möchten. Anmeldungen können über die Website www.canicus.at getätigt werden. Bei offenen Fragen steht office@canicus.at zur Verfügung. Das Ausbildungsteam freut sich auf zahlreiche Zwei- und Vierbeiner: Obmann und Ausbildungsleitung Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, Vorstandsmitglied und Ausbildnerin Mag. Sonja Markulak und Ausbildnerin Karin Immler.

Weitere Beiträge aus und rund um Söll findest du hier.
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