Walchseer "Jugendraum" bleibt nach mysteriösem Messer-Zwischenfall geschlossen

Screenshot des Postings von "Walchsee.info" auf Facebook.
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WALCHSEE (nos). Der "Jugendraum" der Gemeinde Walchsee bleibt vorerst "bis Ende März" geschlossen. Das erklärte Bürgermister Dieter Wittlinger den Kindern und Jugendlichen am Mittwochvormittag via Facebook.
"Wie ihr alle wisst, war es notwendig, dass am vergangenen Freitag die Polizei für Ruhe und Ordnung sorgte. Eine Besucherin aus Ebbs wurde von einer anderen Besucherin aus Kufstein (Freund aus Walchsee) mit dem Messer bedroht.", schreibt "Walchsee.info" im Namen des Bürgermeisters. "Den Vorfall nehme ich zum Anlass über die Nutzung des Jugendraums neu nachzudenken. Dazu werde ich mich mit der Jugendabteilung des Landes Tirol und mit dem Verein "Offene Jugendarbeit" im Monat März austauschen", so Wittlinger im Posting weiter. "Die Wiedereröffnung wird euch zu gegebener Zeit mitgeteilt. Ich gehe davon aus, dass die Maßnahme der befristeten Schließung von Euch verstanden wird und nachvollziehbar ist."

Was genau im "Jugendraum" am 2. März passiert sein soll, ist durchaus mysteriös, wie die Antwort der Polizei-Pressestelle auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER zu verstehen gibt: "Es wurde zwar mit einem Messer gedroht, allerdings gab es dort keins", so die Polizei. In einem wohl hitzigen Wortwechsel zwischen einer 17-Jährigen und einer 16-Jährigen sei diese gefährliche Drohung gefallen, die alarmierten Beamten konnten jedoch bei der "Gefährderin" keine Waffe finden. Die Polizei geht davon aus, dass die 17-jährige mutmaßliche Kufsteinerin gar kein Messer bei sich hatte. "Nach Abschluss der Erhebungen wird jedenfalls Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen der gefährlichen Drohung erstattet", so die Polizei. Dass es sich, wie von der Gemeinde erklärt, um Mädchen aus Kufstein und Ebbs handeln soll, konnte die Exekutive bislang noch nicht bestätigen.

Keine "Auswärtigen" mehr im Jugendraum

Bgm Wittlinger wurde der Vorfall zugetragen, er zog Konsequenzen und stellt auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER fest: "Da dieser ganze Vorfall allesamt Nicht-Walchseer betrifft, passt mir das garnicht. Ich habe den Jugendraum seinerzeit ins Leben gerufen, damit dort Walchseer Kinder und Jugendliche, die etwa in keinem Verein organisiert sind, dort einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen können. Wenn, wie in letzter Zeit, hier immer mehr auswärtige Kinder vor Ort sind, kann unsere Betreuerin nur noch als Aufsichtsperson fungieren und kein Programm mehr mit den Jungen machen, das ist nicht Sinn und Zweck unseres Jugendraums."
Gesehen haben aber laut Wittlinger weder er selbst, noch die Betreuerin den geschilderten Vorfall. Sie habe die Polizei auf Drängen von Jugendlichen hin verständigt. Bgm Wittlinger kennt den Vorfall "nur vom Hörensagen".

"Wir wollen Anfang April neu durchstarten mit unserem Jugendraum – dann werden sich aber wohl nur mehr Walchseer Kinder und Jugendliche dort aufhalten dürfen und die Betreuerin kann und wird sich wieder mehr in die Programmgestaltung einbringen", erklärt Walchsees Bürgermeister abschließend.

Der "Jugendraum" der Gemeinde Walchsee wurde im Mai 2015 in Betrieb genommen, er steht Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren in regelmäßigen Abständen zur Freizeitgestaltung zur Verfügung und wird von einer Gemeindebediensteten betreut. Die meisten Besucher seien unter 16 Jahre alt, so der Bürgermeister.

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