Region blüht auf
Wertvolle Blühflächen bereichern den Bezirk Kufstein

Brigitta Wendorff (Pfarre Kufstein) und Karin Labek (Kufsteiner Bäuerinnen) beim Bepflanzen der neuen artenreichen Blühfläche in Kufstein.  | Foto: Stadtmarketing Kufstein / Jungmann
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  • Brigitta Wendorff (Pfarre Kufstein) und Karin Labek (Kufsteiner Bäuerinnen) beim Bepflanzen der neuen artenreichen Blühfläche in Kufstein.
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Im Bezirk Kufstein wurden viele artenreiche Blühflächen als Lebensraum und Nahrungsquelle für unsere heimischen Insekten geschaffen. Zudem wird so der Biodiversitätskrise der Kampf angesagt.

BEZIRK KUFSTEIN. Das Summen der Bienen ist nun lauter denn je auf den Gemeindeflächen im Bezirk. Von Kössen bis Langkampfen finden heimische Insekten wieder wertvolle Labestationen. Diese gelten für Wildbienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten als Lebensraum und Nahrungsquelle. Das Projekt ist eine Maßnahme der familienfreundlichenregion KUUSK gefördert durch Land, Bund und Europäische Union (LEADER).

Für mehr Biodiversität in der Region

Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Der Tiroler Umweltanwaltschaft ist es jetzt gelungen, mithilfe von Natur im Garten, ein Netzwerk an Blühflächen für mehr Artenvielfalt zu schaffen.

„Über die Gemeindegrenzen hinaus verfolgen wir alle dasselbe Ziel: mehr Biodiversität und ein hohes Bewusstsein für unseren kostbaren Lebensraum,“

so Maria Schmidt, Projektkoordinatorin der Kostbaren Region. Die Gemeinden selbst haben hier nicht nur eine Vorbildfunktion, sondern sie verfügen auch über die technischen Möglichkeiten um artenreiche Flächen anzulegen und nachhaltig zu pflegen.

Unterstützung von der Bevölkerung

Bei dem Projekt war auch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger ein wichtiger Punkt. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer, Schulen und Vereine (zum Beispiel der Obst- und Gartenbauverein und die Tiroler Obstbäuerinnen) haben sich an der Aktion beteiligt. Die Freiwilligen erfuhren dabei aus erster Hand, was sie für den Erhalt der Artenvielfalt beitragen können. Von der Anlage einer Blühfläche, über die Auswahl des passenden Saatgutes bis hin zur Pflege gab es bei den diesen Aktionstagen allerlei hilfreiche Informationen und Tipps.

 Mit vielen helfenden Händen entstand in Kufstein eine artenreiche Blühfläche.  | Foto: Stadtmarketing Kufstein / Jungmann
  • Mit vielen helfenden Händen entstand in Kufstein eine artenreiche Blühfläche.
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Wildbienen: Besonders anspruchsvoll

Es gibt viele wichtige Aspekte, die man beim Anlegen einer Blühfläche beachten sollte. So auch die Auswahl des Saatgutes.

„Die Wildblumenmischungen, die mittlerweile in fast allen Supermärkten angeboten werden, enthalten oftmals Pflanzen, die nicht in unsere Region passen,“

erklärt Stefanie Pontasch von der Tiroler Umweltanwaltschaft. Für Generalisten wie zum Beispiel die Honigbiene, ist das kein Problem. Aber um die vielen Spezialisten, darunter viele heimische Wildbienen, unterstützen zu können, braucht es Blüten die auf unsere Region und somit auch auf unsere Tierwelt angepasst sind. Das zertifizierte Saatgut "Rewisa" wird dabei empfohlen. Dieses ist ideal auf unsere Böden abgestimmt.

Julia Pfeifer (Bauhofmitarbeiterin Gemeinde Ebbs) bei der Anlage einer neuen Blühfläche. | Foto: Gemeinde Ebbs
  • Julia Pfeifer (Bauhofmitarbeiterin Gemeinde Ebbs) bei der Anlage einer neuen Blühfläche.
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Unordnung ist nicht schlecht

Auch der Schnittzeitpunkt ist neben der Auswahl des geeigneten Saatgutes ein wichtiger Aspekt, den man nicht außer Acht lassen sollte.

„Für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen ist es wichtig, die Samen reifen zu lassen,“

so Matthias Karadar von Natur im Garten Tirol. Das mag zwar auf den ersten Blick unordentlich wirken, aber nur so kann eine nachhaltige Entwicklung sichergestellt werden. Trotzdem muss nicht jedes Jahr neues Saatgut eingebracht werden. Die Fläche kann sich ganz natürlich zu einer Insel der Artenvielfalt entwickeln. Ein weiterer Vorteil einer naturnahen Gestaltung von öffentlichen Grünflächen ist es, dass Blumenwiesen nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Auch wenn die Anlage zu Beginn mit Mehraufwand verbunden ist, wird sie mit der Zeit pflegeleichter.
Natürlich dienen die naturnahen Blühfachen nicht zu jeder Jahreszeit mit einem bunten Angebot an Blütenpracht, wie das etwa bei mehrmals neu bepflanzten Beeten der Fall ist. Aber auch mit Flockenblumen, Witwenblumen, Glockenblumen, Lichtnelken und vielen anderen heimischen Sorten kann eine üppige Vielfalt entstehen.

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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