Winterzeit: Wer hat an der Uhr gedreht?

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BEZIRK (mel). In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Kaum hat man sich an die Stunde länger schlafen gewöhnt, wird im März erneut an der Uhr gedreht. Die Bezirksblätter haben Experten aus dem Bezirk befragt, was der jährliche Zeitsprung für uns bedeutet.

Die innere Uhr tickt anders
Ab Sonntag kann man zwar länger schlafen, man sollte dafür aber auch früher ins Bett. Diese Umstellung macht einigen Menschen zu schaffen, und sie leiden die ers-#+ten Tage unter Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders Kinder spüren den Zeitsprung. "Die Umstellung im Herbst macht sich kaum bemerkbar, aber wenn die Uhren dann im Frühjahr wieder um eine Stunde nach vorne gestellt werden, sind die Kinder in der ersten Schulstunde meistens sehr müde. Nach einer Woche geht es dann aber wieder besser", so LAbg Bettina Ellinger, Leiterin der Volkschule Thierbach. Diesen Eindruck bestätigt auch Allgemeinmediziner Dr. Georg Gadner aus Brixlegg: "Manche spüren es die ersten zwei bis drei Tage, danach gewöhnt sich der Körper aber recht rasch an die Umstellung, da es sich ja nur um eine Stunde handelt. Zum Vergleich: Bei einem großen Jetlag kann die Gewöhnungsphase im Extremfall bis zu zwei Wochen dauern." Zu Unfallhäufungen im Straßenverkehr aufgrund der Zeitumstellung kommt es laut Bezirkspolizeikommando aber nicht.

Tiere langsam umgewöhnen
Die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit macht sich auch bei unseren Haustieren bemerkbar. Diese kann man aber schonend darauf vorbereiten, indem man die Fütterungszeit schrittweise anpasst.
"Um Umstellungsschwierigkeiten zu vermeiden, sollte man bereits ein paar Wochen vorher im Fünf-Minuten-Rhythmus arbeiten. Tiere brauchen keine Sommerzeit, diese sorgt nur für unnötige Unruhe und Störung des natürlichen Lebensrhythmus", weiß Tierärztin Cathrin Fasel aus Radfeld.

Mythos Energiesparen
Die Zeitumstellung wurde im Jahr 1980 europaweit einheitlich eingeführt, um Energie zu sparen. Doch dies lässt sich in der Realität kaum nachweisen. "Es gibt keine nennenswerten Einsparungen und aufgrund der immer flexibler werdenden Arbeitszeiten werden diese nur noch geringer", erklärt Vertriebsleiter Johann Sappl von den Stadtwerken Wörgl. Auch die Kufsteiner Stadtwerke sind dieser Meinung: "Man kann nicht genau sagen, ob man durch die Zeitumstellung Energie spart. Der Verbrauch ist so individuell und es fallen so viele Parameter hinein, wie etwa Wetter und Arbeitszeiten, dass man das nicht an dieser Stunde festmachen kann", so Paul Fankhauser von den Stadtwerken Kufstein.

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