Ergebnisse der EU-Wahl 2014 für Kufstein

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Bereits zum vierten Mal hatten die Bewohner im Bezirk die Möglichkeit bei einer EU-Wahl ihre Stimme abzugeben.

Hier geht's zur Berichterstattung in den Bezirken

Eindeutiger Wahlsieger im Bezirk Kufstein ist die ÖVP mit 33,33 % der Stimmen. Allerdings verlor die Volkspartei gegenüber der EU-Wahl von 2009 um 1,31%. Die FPÖ erzielte das größte Plus im Bezirk Kufstein im Vergleich zur Wahl 2009. Mit einem Plus von 6,35 % und somit einem Stimmenanteil von über 20 % liegen Sie an zweiter Stelle. Die SPÖ könnte um 3,37 % mehr Wähler erreichen und liegt mit 17,56 % an dritter Stelle. Auch die Grünen konnten ein dickes Plus von 5,69 % gegenüber den letzten EU-Wahlen verzeichnen. Mit 14,31 % liegen sie nun auf dem vierten Platz.

Das BZÖ hat am meisten Stimmen verloren. Mit einem Minus von 3,38 % konnten sie das schlechteste Ergebnis aller antretenden Parteien im Bezirk einfahren und erhielten nur noch 0,53 % der Stimmen. Zum ersten Mal angetreten sind die NEOS. Sie konnten gleich auf Anhieb 7,39 % erreichen. EU-STOP kommt auf 3,22 % der Stimmen.

ÖVP fast überall stimmenstärkste Partei

In fast allen Gemeinden im Bezirk Kufstein ist die Volkspartei die stimmenstärkste Partei. In Bad Häring, Kirchbichl und Langkampfen ist die SPÖ stärkste Kraft und in der Stadt Wörgl hat die FPÖ die meisten Stimmen bekommen.

Niedrige Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung im Bezirk Kufstein lag bei 31,37 %, im Jahr 2009 gingen noch 37,38 % der Wahlberechtigten zur Urne. Die niedrigste Wahlbeteiligung im Bezirk Kufstein gab es in Kundl mit 25,98 %. Aber auch in den Gemeinden Ellmau, Niederndorferberg Rattenberg, Reith, Söll, Walchsee und Wörgl ist die Wahlbeteiligung auf unter 30 Prozent gesunken. Die höchste Wahlbeteiligung gab es in Mariastein mit 46,27 Prozent.

------------------------------UPDATE 27. Mai, 10 Uhr------------------------------
Wahlergebnis im Bezirk Kufstein mit Wahlkarten:

ÖVP: 32,81% (-1,84%)
FPÖ: 20,07% (+5,64 %)
SPÖ: 17,43% (+3,23%)
Grüne: 14,82% (+6,20%)
NEOS: 8,08%
EU STOP: 3,31%
EUROPA ANDERS: 1,50%
REKOS: 1,45%
BZÖ: 0,54% (-3,37%)

Wahlbeteiligung: 34,69%

Das sagen die Politiker aus dem Bezirk zum Ergebnis

Carmen Gartelgruber, Nationalrätin der FPÖ, ist sehr erfreut über das Ergebnis ihrer Partei. Die FPÖ hat in Kirchbichl und Kundl über zehn Prozent zugelegt und in fünf weiteren Gemeinden über neun Prozent dazugewonnen. In Wörgl ist die FPÖ mit 25 Prozent stimmenstärkste Partei. Den einzigen Stimmenverlust gibt es in Mariastein mit minus 16,85% (14 Stimmen weniger als 2009). "Die starken Zuwächse im Bezirk freuen uns wirklich sehr und bestätigt unsere Arbeit. Das ausgezeichnete Ergebnis in meiner Heimatstadt Wörgl freut mich besonders. Da Mariastein eine sehr kleine Gemeinde ist, ergibt sich aus dem Verlust weniger Stimmen gleich ein enormer Prozent-Unterschied. Mit den nun vier Sitzen im EU-Parlament und der gebürtigen Tirolerin Barbara Kappel haben wir eine Kandidatin, die auch die Tiroler Anliegen nach Straßburg bringt", so Gartelgruber. Zur niedrigen Wahlbeteiligung meint die Nationalratsabgeordnete: "Die schlechte Wahlbeteiligung ist eine Katastrophe für das Demokratieverständnis. Ich finde es sehr schade, dass das Wahlrecht nicht mehr wertgeschätzt wird".

Die Grünen konnten im Bezirk Kufstein insgesamt 5,69% dazugewinnen. In jeder einzelnen Gemeinde haben die Grünen bei der Europawahl 2014 zugelegt, am meisten in Niederndorferberg (+11,21 Prozent), Erl (+ 11,02 Prozent) und Scheffau (+ 10,80 Prozent). Die Grüne Bundesrätin Nicole Schreyer zum Wahlergebnis: "Grün wirkt! Wir sind sehr zufrieden mit unserem Wahlergebnis. Wir haben mit rund 12 Prozent gerechnet, und unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen! Hier zeigt sich, dass unsere Themen auch der Bevölkerung wichtig sind und ich glaube auch, dass für das Tiroler Ergebnis die Grüne Regierungsbeteiligung etwas ausmacht. Hier können wir zeigen was wir können". Zur Wahlbeteiligung meint Nicole Schreyer: "Die Wahlbeteiligung mit knapp über 30 Prozent ist sehr schlecht. Ich finde es schade, dass vor allem viele junge Menschen nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen."

Die ÖVP konnte im Bezirk Kufstein zum teil starke Gewinne mit einem Plus von 7,84 % in Alpbach, +6,29 % in Brandenberg und +5,47 % in Angath verzeichnen, gleichzeitig musste die Volkspartei aber auch starke Verluste in Niederndorferberg (−15,98 %, 17 Stimmen weniger als im Jahr 2009), Angerberg (−7,9 %) und Scheffau (−6,23 %) hinnehmen. Bezirksparteiobmann und Landtagsabgeordneter Alois Margreiter dazu: "Die seriöse Arbeit von Othmar Karas wurde vom Wähler honoriert!". Über die zum Teil großen Verluste im Bezirk sagt Margreiter: "Der Verlust im Bezirk Kufstein ist unter dem Landesdurchschnitt aber manche Gemeindeergebnisse sind gewissenhaft und gründlich aufzuarbeiten!". Landtagsabgeordnete Bettina Ellinger aus der Wildschönau ist zufrieden mit dem Wahlergebnis, sieht aber die geringe Wahlbeteiligung als problematisch an: „Die ÖVP und Othmar Karas haben in Tirol und ganz Österreich ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht. Die niedrige Wahlbeteiligung gibt allerdings zu bedenken. Hier muss in Zukunft vor allem bei der jungen Generation noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.“
Der Kufsteiner Nationalrat Hannes Rauch freut sich über den Wahlsieg der ÖVP: "Es ist ein rundherum erfreulicher Tag für die ÖVP auf allen Linien: Nummer 1 im Bund, im Land, im Bezirk und in der Stadt Kufstein. Wermutstropfen ist die niedrige Wahlbeteiligung. Das Wahlergebnis zeigt aber auch, dass der Hype um NEOS schon wieder vorbei ist."
Auch Bundesminister Andrä Rupprechter ist glücklich über das ÖVP-Wahlergebnis in seiner Heimat: "Ich freue mich über das positive Ergebnis. Das ist ein eindrucksvoller Beweis, dass die ÖVP die Europa-Partei Nummer eins ist. Besonders erfreulich ist für mich, dass die ÖVP in Tirol gegenüber der Nationalratswahl weiter zugelegt hat."

Bis auf Rettenschöss (-2,11%) und Walchsee (-0,64%) hat auch die SPÖ in jeder Gemeinde im Bezirk dazugewonnen. Am meisten Zuwachs gab es in Langkampfen mit +7,39 %.
"Unser Wahlergebnis sehe ich in Kufstein so wie in Tirol und Österreich als höchst erfreulich an", so Nationalrat Maximilian Unterrainer. "Ein großer Wermutstropfen ist jedoch, dass wir uns von den rund 18 Prozent von Hans-Peter Martin so gut wie nichts geholt haben. Wir sind als Vierter in Tirol nicht da wo wir stehen wollen. Unsere Forderungen wie z.B. die Vermögenssteuer müssen so schnell wie möglich umgesetzt werden, damit wir bei der Bevölkerung glaubhaft ankommen", erklärt Unterrainer weiter. Über die Wahlbeteiligung sagt der Nationalrat: "Genau hier müssen wir Politiker anknüpfen. Die Bevölkerung darf nicht verdrießen, denn die EU-Politik beeinflusst uns viel stärker, als den meisten bewusst ist."

Das Bezirks-Wahlergebnis 2009

ÖVP: 34,65 Prozent
Martin: 23,12 Prozent
FPÖ: 14,43 Prozent
SPÖ: 14,20 Prozent
Grüne: 8,62 Prozent
BZÖ: 3,91 Prozent
JuLis: 0,68 Prozent
KPÖ: 0,40 Prozent

Folgende Parteien treten zur Europa-Wahl 2014 an:

• ÖVP (Österreichische Volkspartei – Liste Othmar Karas)
• SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs)
• FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs – Die Freiheitlichen)
• Die Grünen - Die Grüne Alternative
• BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich – Liste Mag. Werthmann)
• NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum)
• REKOS (Die Reformkonservativen – Liste Ewald Stadler)
• ANDERS (Europa Anders - KPÖ, Piratenpartei, Wandel und Unabhängige)
• EUSTOP (EU-Austritt, Direkte Demokratie, Neutralität)

Am 25. Mai ab 17 Uhr finden Sie hier die alle Hochrechnungen zur EU-Wahl 2014.
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