Politik
Geplante Podiumsdiskussion befeuert Disput um Kufsteiner Orgel

In der Festungsstadt diskutiert man weiterhin um die Heldenorgel. Im Oktober soll dazu auch eine Podiumsdiskussion stattfinden.  | Foto: Festung Kufstein/BB Archiv
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  • In der Festungsstadt diskutiert man weiterhin um die Heldenorgel. Im Oktober soll dazu auch eine Podiumsdiskussion stattfinden.
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Mögliche Umbenennung der Heldenorgel schlägt weiter Wellen: GKL spricht sich im Vorfeld zu geplanter Podiumsdiskussion erneut gegen Vorschlag aus. 

KUFSTEIN. Laute Stimmen und konträre Töne in der Diskussion rund um eine mögliche Umbenennung der Kufsteiner Heldenorgel sind, bildlich gesprochen, noch nicht verstummt. Grund dafür ist auch ein geplanter Vortrag mit Podiumsdiskussion, bei der Gegner und Befürworter miteinander diskutieren sollen.
Erst im Juni hatte Kulturreferent Klaus Reitberger (Die Parteifreien) einen Antrag für einen "Relaunch" der Orgel eingebracht und damit eine breite Diskussion in der Festungsstadt losgetreten. Im Antrag geht es um die Beschreibung auf den Infotafeln, eine mögliche Umbenennung der "Heldenorgel" und eine Verabschiedung vom Lied vom „Guten Kameraden“, das zum Schluss des täglichen Orgelspiels erklingt. 
Sowohl Gegner als auch Befürworter des Antrags meldeten sich in der Folge unter anderem über soziale Medien zum Thema zu Wort. Dass die Debatte auch gegen Ende des Sommers noch nicht an Brisanz verloren hat, zeigt ein weiterer Vorstoß der "GKL-Team Walter Thaler", die sich in einer Presseaussendung erneut vehement gegen eine Umbenennung der Orgel aussprach. 

Vortrag und Podiumsdiskussion

Anlass des erneuten Aufflammens der Diskussion war eine für den 17. Oktober angesetzte Podiumsdiskussion zum Thema im Kultur Quartier, bei der je zwei Befürworter und Gegner einer Aufarbeitung bzw. Umbenennung miteinander diskutieren und hernach auch Fragen aus dem Publikum beantworten sollen. Der Musikwissenschaftler Franz Gratl und Matthias Breit (Leiter des Gemeindemuseums Absam) sollen als Befürworter teilnehmen.

"Als öffentlich sichtbarsten Gegner einer Aufarbeitung habe ich Walter Thaler gebeten, auch einen Teilnehmer für diese Diskussion zu nominieren",

erklärt Klaus Reitberger gegenüber den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN.
Dieser Aufforderung erteilte Thaler jedoch im Zuge der GKL-Presseaussendung eine klare Absage: "Wir wurden aufgefordert, Experten zu benennen, die für die Beibehaltung des Namens unserer Orgel einstehen. Wir lassen uns nicht dazu benutzen, über Diskussionsrunden (Motto: Wer nicht mehr weiterweiß, bildet einen Arbeitskreis!) dieser für uns sinnlose Thematik einen Stellenwert zu geben und Steuergeld dafür zu verprassen", sagt Thaler. "Wenn der Kulturreferent eine Schneid hat, soll er die Bevölkerung befragen und abstimmen lassen und nicht durch inszenierte Diskussionen dieses Thema verwässern oder sich zurecht rücken", so Thaler abschließend.

Walter Thaler ist gegen eine Umbenennung der Heldenorgel.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
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GKL: Helden werden "beleidigt"

Die GKL warf dem Kulturreferenten in ihrer Aussendung zudem „gedankenlosen Aktionismus“ vor und, dass Reitberger Traditionsvereinen abspreche zeitgemäß zu sein.

"Unsere 'Helden des Alltags', wie unser Pflegepersonal genannt wurde, werden durch solche Aussagen beleidigt",

so die GKL. "Helden sind ein Vorbild der Gesellschaft und Kameradschaft ist das höchste zwischenmenschliche Gut", so die Partei weiter. Die GKL stellt zudem die Frage in den Raum, ob der Werbeslogan „Kufstein erobert“ nicht auch "zu kriegerisch" und somit kritisch zu sehen sei. "Wo fängt man an und wo hört man auf?", so die GKL. 

"Heimatliebe heißt nicht, unangenehme Themen totzuschweigen", sagt Klaus Reitberger.  | Foto: Noggler/BB Archiv
  • "Heimatliebe heißt nicht, unangenehme Themen totzuschweigen", sagt Klaus Reitberger.
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Reitberger: "Ehrlich thematisieren" 

Für Reitberger gehören zu den „Grundwerten unser Gesellschaft“ auch Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz, "welche von mir nie und nimmer verhöhnt werden", so der Kulturreferent in einer Reaktion auf die GKL-Aussendung. Wenn eine Tradition ungerecht oder intolerant sei, so dürfe mit ihr auch gebrochen werden.

"Heimatliebe heißt nicht, unangenehme Themen totzuschweigen, sondern offen und ehrlich zu thematisieren. In einer offenen Gesellschaft darf es keine Tabuthemen geben",

sagt Reitberger. 

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