Kein Stopp
Kufsteins Gemeinderat streitet erneut wegen Biketrail-Studie
Eine Mehrheit des Kufsteiner Gemeinderats lehnte einen Stopp einer Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Biketrail beim Hechtsee ab.
KUFSTEIN. Das Rad dreht sich weiter: Auch in der ersten heurigen Sitzung des Kufsteiner Gemeinderates am Mittwoch, den 7. Februar ging es um die Machbarkeitsstudie zu einem möglichen Biketrail am Hechtsee.
Kritik und Unterschriften schon 2023
Schon 2023 gab es Überlegungen seitens der Stadt Kufstein, auf eigenem, städtischem Grund beim Hechtsee und am Thierberg Bike-Strecken einzurichten (die REGIONALMEDIEN KUFSTEIN berichteten). Diese mündeten in Kritik seitens der angrenzenden Wald- und Seenbesitzer und brachten eine emotionale Debatte. Die umliegenden Grundstücksbesitzer hatten erst im September 2.343 gesammelte Unterschriften gegen solche Bike-Strecken präsentiert.
Nun folgte Stopp-Forderung
FPÖ, GKL, NEOS und MFG stellten nun den fraktionsübergreifenden Antrag, die Machbarkeitsstudie zum Biketrail sofort zu stoppen. Sie warfen darin dem Umweltreferenten Thimo Fiesel (Grüne) vor, in seiner ersten Präsentation zur Erstellung der Machbarkeitsstudie einige Dinge unerwähnt gelassen zu haben. So sei nicht erwähnt worden, dass es sich "um eines der letzen Vorkommen" der Salamander-Population handle, betonten die Fraktionen im Antrag.
Sie forderten, dass der im Februar 2023 gefasste Gemeinderatsbeschluss für eine Machbarkeitsstudie aufgehoben werden sollte. Stattdessen sollten ihrer Ansicht nach mögliche Alternativen geprüft werden.
Alternativen bereits berücksichtigt
"Es wird einem Wunsch von uns nicht nachgekommen: Dass wir die Chance haben, alle Fakten und Informationen auf den Tisch zu legen", erklärte Sportreferent Thomas Krimbacher (Wir Kufsteiner - VP) als Mitinitiator. Man habe auch im Hintergrund versucht, Alternativen zu finden und Vorschläge aus der Bevölkerung bekommen.
Unter den Vorschlägen war auch der Zellerberg, der aber von der Lauflänge her aber weniger attraktiv ist. Geprüft habe man auch den Kufsteiner Wald, dieser befindet sich jedoch nicht im Besitz der Stadt Kufstein und ist auf Grund mehrerer Faktoren ungünstig. Der Stadtberg wäre hinsichtlich einer Trail-Einrichtung ebenfalls nicht ideal, da es dort viele Grundbesitzer gäbe, mit denen Verhandlungen gestartet wären. Darüber hinaus befände man sich dort in einer anderen Naturschutzkategorie, erklärt Krimbacher.
GR Thimo Fiesel (Grüne) betonte, dass einige im Antrag erwähnten Dinge, nicht ganz der Wahrheit entsprechen würden. So gebe es kein Seenschutzgebiet. "Über die zweite Geschichte 'Feuersalamandervorkommen' kann man diskutieren", so Fiesel. Dennoch habe man am Stadtberg ein viel größeres Feuersalamandervorkommen. Er stellte klar: Wenn die Fakten dagegen sprechen würden, würde man das Thema ad acta legen. Man habe auch bereits Firmen beauftragt, deswegen sei der Antrag für einen Stopp auch nicht sinnvoll.
Krumschnabel: Legitim zu planen
"Ich habe dem Antrag damals zugestimmt, weil ich im Gemeinderat so eine breite Begeisterung geortet habe. Für mich kommt ein Mountainbike-Trail auf meiner Prioritätenliste nirgendwo vor, solange ich noch in der Politik bin", erklärte Bürgermeister Martin Krumschnabel. Es müsse aber legitim sein, dass die Stadt auf ihrem eigenem Grund – wenn das eine Mehrheit im Gemeinderat wolle – Planungen vornehme. Der Antrag für einen Stopp wurde in der Gemeinderatssitzung letztendlich mehrheitlich abgelehnt.
Obermüller: Stopp, um Geld zu sparen
GR Birgit Obermüller, die sich bei der Gemeinderatssitzung vertreten lassen musste, betont nun in einer Aussendung, dass es den Antragstellern darum ging, Gutachten, die noch nicht in Auftrag gegeben wurden, zu stoppen, um Geld zu sparen.
"Die Antragsteller erhielten auf Anfrage jedoch keine Information darüber, welche Gutachten wann in Auftrag gegeben wurden und ob Auftragsvergaben noch offen sind",
so Obermüller. Fiesel habe Obermüller in einem vor Wochen stattgefundenen Gespräch mitgeteilt, dass einige Prüfungen erst im Frühling gemacht werden könnten. „Dass diese ganze Machbarkeitsstudie unwirtschaftlich ist, bewies der Bürgermeister in seiner Wortmeldung“, ergänzt Obermüller.
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