Mit Vorzugsstimmen in den Rat

Kayahan Kaya schaffte mit 351 Vorzugsstimmen den Sprung in den Gemeinderat von Wörgl. | Foto: Haberl
  • Kayahan Kaya schaffte mit 351 Vorzugsstimmen den Sprung in den Gemeinderat von Wörgl.
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WÖRGL (nos). Im Vorfeld der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl sorgte sein Vorzugsstimmenwahlkampf noch für einiges Aufsehen und Verstimmung unter den Mitbewerbern, nach dem Sonntag ist er der einzige "echte" Gewinner der Volkspartei in Wörgl: Kayahan Kaya, Integrationsbeauftragter der Stadt, schaffte es mit 351 Vorzugsstimmen von Listenplatz 14 direkt in den Gemeinderat.

Kritik vor der Wahl

FPÖ-Nationalrätin Carmen Schimanek erklärte per Aussendung: „Was einige ÖVP-Listen im Wahlkampf offenbaren, ist für mich überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Dort werben Kandidaten mit türkischem Migrationshintergrund in ihrer Muttersprache offen um die Stimmen ihrer Landsleute und treten damit sämtliche Integrationsmaßnahmen mit Füßen. Für jene, die sich bisher bemüht haben, die Integration ausländischer Mitbürger zu unterstützen, ist das ein Schlag ins Gesicht, ist doch die deutsche Sprache ein grundlegender Pfeiler dieser Bemühungen“, ist Schimanek überzeugt. Dass dies auch in ihrer Heimatstadt Wörgl passiert, ist für die FPÖ-Nationalratsabgeordnete besonders bedauernswert. Zumal es sich bei dem Kandidaten um Kaya Kayahan handelt, dem Integrationsbeauftragten der Stadtgemeinde Wörgl. „Offen wirbt dieser in türkischer Sprache um Stimmen für sich und die Bürgerliste Wörgler Volkspartei, und das als zuständiger Integrationsbeauftragter, der von Stadt wie auch vom Land dafür ein Einkommen bezieht. Nicht nur, dass er damit für mich seinen „Job verfehlt“ hat, entsteht für mich auch der Eindruck, dass er dies im Einverständnis mit der Stadt-ÖVP tut. Damit hat Kaya Kayahan bewiesen, dass er als Integrationsbeauftragter für die Stadtgemeinde Wörgl nicht mehr geeignet ist und man nach den Wahlen seine Person für diese Aufgabe noch einmal überdenken sollte.“

"Wiederholt wurde ich auf die türkische Wahlwerbung von Kayahan Kaya angesprochen und erhielt dazu auch Mails, in denen von Moscheebesuchern kritisiert wurde, dass Herr Kaya nach dem Freitagsgebet in der Moschee den Anwesenden nicht nur erkläre, wie die Wahlzettel auszufüllen seien, sondern auch, wo das 'Kreuzerl' zu setzen sei", erklärte vor dem Wochenende Bürgermeisterin Hedi Wechner. "In einem Telefonat mit mir hat Herr Kaya das auch mit der Rechtfertigung bestätigt, er habe den Leuten lediglich alles erklärt, damit sie sich 'auskennen'", so Wechner weiter, die fest hielt: "Nicht tragbar ist der Versuch Wähler zu manipulieren."

Richard Götz (Grüne) meinte: "In einem Falle muss ich der Bürgermeisterin Recht geben, Herr Kaya hat aufgrund seiner Position als Integrationsbeauftragter eine Autoritätsstellung und sollte in keinem Falle Menschen mit Migrationshintergrund genau 'erklären' wo sie das Kreuzerl machen sollen.

Reaktion der VP (vor der Wahl)

In der jüngsten Pressemeldung der Bürgermeisterin Hedi Wechner wirft sie Wählermanipulation vor, weil Kayahan Kaya (Bürgerliste Wörgler Volkspartei Listenplatz Nr. 14) seinen Freunden und Bekannten erklärt, wie sie ihn wählen und ihm eine Vorzugsstimme geben können, sofern sie ihn unterstützen wollen.
Herr Kayahan Kaya sucht, wie alle anderen wahlwerbenden Gruppierungen auch, das persönliche Gespräch und den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern.
Ist es also wirklich Wählermanipulation, durch direkte und persönliche Überzeugungsarbeit den Wähler zu motivieren, zur Wahl zu gehen und eine Wählergruppe anzukreuzen? Oder ist es Wählermanipulation, durch gezielte Unwahrheiten den Wähler falsch zu informieren?
An eine Äußerung des Verdachtes der Manipulation könnte man sich in einem von der Liste Hedi Wechner und der FWL derartig schmutzig geführten Wahlkampf ja noch gewöhnen, aber wenn der Versuch der Manipulation behauptet wird, dann geht dies wohl selbst in einem Wahlkampf zu weit. Darüber hinaus legte die Bürgermeisterin Kayahan Kaya in einem persönlich geführten Telefonat nahe, seine Wahlwerbung zu unterlassen.
Unfassbar diese Entgleisungen und einer Bürgermeisterin in höchstem Maße unwürdig. Aber es geht noch schlimmer: Die FWL-GR und FPÖ-NR Carmen Schimanek droht via Aussendung des FPÖ-Parlamentsklubs aus Wien sogar Kayas Arbeitsplatz zu hinterfragen.
Wenn die Ideen für die Zukunft Wörgls fehlen, dann bleibt offensichtlich nur mehr der unqualifizierte Angriff auf die Mitbewerber.
Die Bürgerliste Wörgler Volkspartei wird sich jedoch durch solch schmutzige Wahlstrategien von Mitbewerbern in ihrer seriösen und respektvollen Wahlwerbung nicht beirren lassen und weiterhin für die Zukunft Wörgls arbeiten.

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