Offener Brief an TVB schlägt Wellen
Bei der Vollversammlung nahm der TVB-Obmann Stellung zu den Vorwürfen des Kufsteiner Stadtrates.
KUFSTEIN (ck). Die Vorwürfe, die der Stadtrat Kufstein in einem einstimmig verabschiedeten offenen Brief an den Tourismusverband Ferienland Kufstein erhebt, wiegen schwer: Zehn Kritikpunkte werden darin angesprochen, u.a. wird kritisiert, dass das Ferienland die Unterstützung für den Krampus- und den Faschingsumzug verweigerte, auch die mangelnde Förderung für das Bambini Turnier stört die Kufsteiner Politik. Ein weiterer Vorwurf des Stadtrates betrifft den Kaiserlift: Das Ferienland würde diesbezüglich eine "völlig unklare Position" einnnehmen.
"Schritt lange überlegt"
Diesen offenen Brief wollte Ferienland-Obmann Hans Mauracher so nicht stehen lassen. Bei der Vollversammlung vergangenen Mittwoch im Oberwirt nahm er dazu, in Anwesenheit des Kufsteiner Stadtrates, Stellung: "Ich bin nicht der Meinung, dass wir eine schlechte Zusammenarbeit haben. Es gibt sehr viele positive Punkte, natürlich auch Fehler." Mauracher betonte aber in seiner Rede, dass das Ferienland mehr sei als nur die Stadt Kufstein: "Ich bin neun Bürgermeistern verpflichtet und nicht einem." Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel unterstrich, dass sich der Stadtrat diesen Schritt durchaus lange überlegt habe: "Es liegt uns etwas an der Zusammenarbeit mit dem TVB und wir wollen sie einfordern."
"Es sind Fehler passiert"
Gegenüber dem Bezirksblatt ging Mauracher auf die einzelnen Vorwürfe ein und gestand auch eigene Fehler ein, etwa im Zusammenhang mit dem Faschingsumzug. Die Beteiligung am Krampusumzug hätte der TVB-Ortsausschuss abgelehnt, somit hätte man sich nicht beteiligt. Was den Kaiserlift angeht, hätte das Ferienland Kufstein längst klar Stellung bezogen. "Der TVB hat 2012 schon Beschlüsse für den Lift gefasst. Für mich ist auch die Summe nicht das Problem, das Projekt muss passen", so Mauracher. Man habe auch schon 25.000 Euro für einen Projektentwurf gezahlt, erinnert der TVB-Chef und geht selbst in die Offensive: "Mir geht beim Kaiserlift generell zu wenig weiter."
Eine Beruhigung des Konflikts wünschen sich beide Seiten. Ein erster Schritt dahin soll mit einem gemeinsamen Essen der TVB-Spitze mit den Stadträten gemacht werden.c
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