Gutscheine
Stoffwindeln sorgen in Kufsteiner Rathaus für Wirbel

- Christofer Ranzmaier sagte, dass man für Kufsteins Stoffwindel-Förderung in einem Partnergeschäft auch "andere Dinge" bekommen konnte und stellte dazu im Gemeinderat eine Anfrage.
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Strampler statt Stoffwindeln gefördert: GR Christofer Ranzmaier spricht von "Stoffwindelgate" und kritisiert Bürgermeister Martin Krumschnabel. Dabei sollen es laut Stadtchef aber nur ein Fall und ein Betrag von 27 Euro gewesen sein.
KUFSTEIN. Stoffwindeln sorgen derzeit in der Festungsstadt Kufstein für Aufregung. Gemeinderat Christofer Ranzmaier (FPÖ Kufstein) brachte das Thema bereits in der Gemeinderatssitzung vom Mittwoch, den 4. Juni 2025 ins Spiel.
Vorwurf wegen Gutscheinen
Er stellte eine Anfrage zur Stoffwindel-Förderung der Stadt. Kufstein unterstützt nämlich im Sinne der Nachhaltigkeit Familien, die auf Stoffwindeln setzen wollen. "Das ist eine Idee, wo ich sage: Kann man machen", betonte Ranzmaier. Er habe allerdings einen Hinweis von jemandem bekommen, dass man in einem Kufsteiner Partnerbetrieb mit dem Stoffwindelgutschein der Stadt scheinbar nicht nur Stoffwindeln, sondern auch "andere Dinge" bekommen könne. Ranzmaier brachte den Vorwurf ins Spiel, dass seitens des Partnerbetriebes ein naher Bezug zur Gemeinderatsliste von Bürgermeister Martin Krumschnabel (Parteifreie) gegeben sei.
Anfrage nach Strampler-Kauf
Ranzmaier schickte daraufhin seine Freundin in das betroffene Geschäft, um den Hinweis zu prüfen. Diese kaufte Dinge, die nichts mit der Förderung zu tun hatten – darunter auch ein Babystrampler. "Auf der Rechnung stand dann dreimal Babybekleidung drauf", erklärte Ranzmaier. Die betreffende Unternehmerin des Betriebes habe dann die Rechnung handschriftlich mit dem Vermerk "Stoffwindeln" versehen und diese unterzeichnet. Ranzmaiers Freundin ging damit dann ins Rathaus und erhielt letztlich die Förderung als Betrag überwiesen. Ranzmaier betonte, dass er im Nachhinein die Summe wieder an die Stadtkasse zurückgezahlt habe.

- Bürgermeister Martin Krumschnabel beantwortete nun die Anfrage Ranzmaiers: Es habe – abgesehen von Ranzmaiers Fall – nur einen Fall mit einer Summe von 27 Euro gegeben.
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Nur ein Fall und 27 Euro
Nun gab es eine Beantwortung von Ranzmaiers Anfrage und Informationen darüber, wie "oft" es zu einer falschen Ausbezahlung kam. "Die derzeit bekannte Summe ist 27 Euro und der Fall Ranzmaier", erklärt Bürgermeister Martin Krumschnabel gegenüber MEINBEZIRK KUFSTEIN. Nach seiner Information habe Ranzmaiers Freundin im Geschäft auf eine Ausstellung des Gutscheins gedrängt und auch bei der Stadt eine "falsche Angabe" gemacht. "Die Geschäftsführerin hat ja daraus keinen Vorteil, dieser liegt nur bei den betroffenen Bürgerinnen", sagt der Kufsteiner Stadtchef. Bislang wurde laut Krumschnabel alles zurückbezahlt, sowohl von Ranzmair als auch von der Händlerin, sodass vermutlich der Stadt gar kein Schaden entstanden sein dürfte. Das werde aber noch geprüft.
Bürgermeister Martin Krumschnabel erklärte in einem medialen Statement, dass die Geschäftsfrau nicht mehr für die Parteifreien im Gemeinderat tätig sei – das sei aber keine politische Handlung gewesen. Auch wenn die Geschäftsfrau damit nur "einen Gefallen" tun wollte, sei die Vorgehensweise zu verurteilen. Die Vorgangsweise Ranzmaiers kritisierte Krumschnabel indes scharf. Die Unternehmerin des betroffenen Betriebes will nun jedenfalls gerichtlich gegen die Vorwürfe vorgehen.
Ranzmaier kritisiert erneut
Ranzmaier wirft in einer Reaktion auf die Anfragebeantwortung Bgm Krumschnabel nun unter anderem Verharmlosung vor. Der Bürgermeister ignoriere die Anzeigepflicht und attackiere stattdessen Kritiker: „Anstatt Fehler einzugestehen, Konsequenzen zu ziehen und die Sache ehrlich aufzuarbeiten, bedient sich Bürgermeister Martin Krumschnabel erneut seines bekannten Musters: Er mimt das Unschuldslamm und stellt den Kritiker an den Pranger", so Ranzmaier in einer Presseaussendung. Die FPÖ Kufstein erwarte sich in dieser Causa rechtliche Schritte sowie die sofortige Beendigung der Partnerschaft mit dem betroffenen Betrieb.

- Die Stadt Kufstein fördert im Sinne der Nachhaltigkeit Bürgerinnen und Bürger, die auf Stoffwindeln setzen.
- Foto: Symbolfoto: Pixabay/peridotmaize
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Mehr zur Förderrichtlinie
Die Vorgaben für die Förderrichtlinien für Stoffwindelgutscheine waren bereits Ende April 2025 im Gemeinderat abgeändert worden. Demnach dürfen seitdem auch Rechnungen eingereicht werden, die nicht von einem Partnerbetrieb aus Kufstein stammen. Dabei handelt es sich bei der Förderung um einen Einmalzuschuss. Im Partnerbetrieb in Kufstein waren das etwa einmalig 75 Prozent der Anschaffungskosten (maximal 200 Euro).
Die Intention hinter der Förderung: Die Stadtgemeinde Kufstein möchte für junge Familien die Umstellung zu einem nachhaltigeren Lebensstil erleichtern und damit einen Beitrag zur Reduzierung von Restmüll im Kufsteiner Stadtgebiet leisten.
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