Vertrauensfrage entscheidet über VP-Zukunft in Wörgl

BEZIRK (mel/nos). Kleine Wahlsensation in Kufstein: Martin Krumschnabel machte im ersten Anlauf mit 62,74% alles klar und bleibt Bürgermeister! "Wir hätten nie gedacht, dass das in dieser Form möglich ist", erklärten seine Parteifreien unisono. Sie verdoppeln sich auf zehn der 21 Mandate, die ÖVP verliert mit Hannes Rauch massiv und hält nun bei drei statt vorher sieben. "Der Souverän hat entschieden", konstatierte Neu-VPler Simon Hermann Huber nüchtern. Die FPÖ/GKL ist "stolz" als neue zweitstärkste Kraft mit fünf Sitzen. Horst Steiners BHS hält nun bei gleicher Stärke wie Grüne und SPÖ je ein Mandat.

Wechner hat die Hosen an

"Ich muss das erst verdauen", war die erste Reaktion von Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner zu ihrem überraschend eindeutigen Wahlsieg. In der vergangenen Periode hatte Wechner mit ihren drei Sitzen im Gemeinderat kein leichtes Spiel. Nach ihrer Fusion mit dem Unabhängigen Forum Wörgl (2 Gemeinderäte), konnte sie mit der "Liste Hedi Wechner" nun neun Mandate einfahren und hält ab sofort die klare Mehrheit im 21-köpfigen Wörgler Gemeinderat. "Ich hätte nie damit gerechnet, dass wir unsere gemeinsamen Mandate fast verdoppeln, das klare Ergebnis spricht für sich. Ich werde in den kommenden Tagen mit allen Fraktionen das Gespräch suchen", freut sich Wechner.

Bürgerliste und Team Wörgl stellen Vertrauensfrage

Auf die herben Verluste reagierte der gemeinsame Bürgermeisterkandidat der drei ÖVP-nahen Listen Andreas Taxacher mit einer klaren Ansage: "Wir haben unser Wahlziel bei Weitem nicht erreicht und müssen nun schauen, wie es weitergeht." Er werde daher kommende Woche die Vertrauensfrage in seinem Team Wörgl stellen, eine geheime Wahl soll laut Taxacher über seine weitere politische Zukunft entscheiden. Sein Team Wörgl musste ein Mandat einbußen, noch größer sind die Verluste bei der Bürgerliste Wörgler Volkspartei: Diese ist von sieben auf nunmehr drei Mandate gestürzt, für Listenführer Daniel Wibmer ist das Ergebnis "enttäuschend".
"Wir sind als amtierende Gemeinderäte abgewählt worden", kommentiert der sichtlich enttäuschte Johannes Puchleitner das Wahlergebnis. Er und Wibmer werden sich am Mittwoch ebenfalls der Vertrauensfrage stellen und diese offen im 15-köpfigen ÖVP-Wahlteam besprechen.
"Mit dieser herben Niederlage hat keiner gerechnet. Auch wenn ich guten Zuspruch bekomme, muss ich mir gut überlegen, ob ich überhaupt noch weitermache", so Puchleitner. Wibmer wolle hingegen "nicht davonlaufen", und bei einem starken Rückhalt innerhalb seines Teams seine politische Karriere fortsetzen. Einer der drei VP-Gemeinderäte steht jedoch schon fix fest – Kaya Kayahan hat mit über 300 Vorzugsstimmen von ursprünglich Listenplatz 14 ein Direktmandat im Gemeinderat ergattern. Ebenfalls im Gemeinderat vertreten ist ab sofort auch die Junge Wörgler Liste mit einem Mandat, die Freiheitliche Wörgler Liste sowie die Grünen bleiben weiterhin bei ihren vier bzw. zwei Mandaten und zeigen sich "zufrieden".

Stichwahl in Rattenberg

Spannend wird es auch noch in Rattenberg: Die beiden Bürgermeisterkandidaten Martin Götz (43,55%) und Bernhard Freiberger (36,29%) trennen gerade einmal 18 Stimmen. Am 13. März wählen die Glasstädter noch einmal.

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