Wasserverband für Kundl unfair?

Familie Moser vom Luchnerhof mit einer Messlatte von 4,5 Metern Länge. | Foto: Moser
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Vizebürgermeister Michael Dessl und seine Bürgerliche Kundler Liste kritisieren in einer Aussendung den geplanten Wasserverband zwischen Brixlegg und Wörgl harsch. Sie fordern einen Verband für das gesamte Unterinntal und eine "faire" Verteilung der Retentionsflächen.

Die Aussendung im Originalton

"Geht es nach neuesten Plänen des Landes Tirol, zuständig LHStv. Josef Geisler, so sollen die 38 betroffenen Gemeinden des Inn entlang zwischen der Strecke Innsbruck und Kufstein, jetzt drei Wasserverbände gründen, damit ein Gesamtüberflutungsvolumen von 35 Mio. Kubikmeter Wasser gefasst werden kann. Einer davon soll nun der Wasserverband Inn – Brixlegg bis Wörgl mit Retentionsflächen von insgesamt 328 ha (Brixlegg 0 ha; Kramsach 6 ha; Rattenberg 0 ha; Radfeld 177 ha; Kundl 142 ha; Breitenbach 0 ha und Wörgl 3 ha) sein.
Dem Wasserverband würden alleine die Gemeinden Kundl/Radfeld schon jetzt (Istzustand) 319 Hektar (97 % Retentionsflächen) mit einem Fassungsvolumen von 3,1 Mio. Kubikmeter und daraus gegebenen Wasserspiegel von max. 2,5 Metern bei HQ100 zur Verfügung stellen. Nach dem letzten Gespräch am 17.12.14 mit LHStv. Josef Geisler, sollen nun der Bereich St. Leonhard – Weinberg – Radfeld Ost, mit 7,8
Mio. Kubikmeter und daraus gegebenen Wasserspiegel von max. 4,5 Metern bei HQ100 aufnehmen (siehe Foto Messlatte roter Punkt). Das bedeutet, dass alleine Kundl und Radfeld ein Viertel an Überflutungsvolumen von 38 Gemeinden dem Inn entlang (Innsbruck bis Kufstein) tragen würden. Diese Vorgangsweise ist absolut unrealistisch und inakzeptabel – ein weiterer Kommentar dazu ist unnötig.
Die Bürgerliche Kundler Liste spricht sich aufgrund dieser Gegebenheiten klar gegen den Beitritt eines Wasserverbandes mit nur sieben Gemeinden aus. Wir fordern stattdessen einen gemeinsamen Wasserverband von Innsbruck bis Kufstein inkl. den oberliegenden Gemeinden von Innsbruck, damit die Lasten möglichst gleichmäßig und fair verteilt werden können. Wir sind strikt gegen eine weitere
Wasseraufnahme (3,1 Mio. Kubikmeter sind genug), daher müssen die 5 Mio. Kubikmeter Wasser bei HQ100 in anderen Gemeinden des Inn entlang untergebracht werden. Ausgleichsflächen sollen dort zu Nutze gezogen werden, wo keine Wohnhäuser und Höfe stehen – solche Flächen sind vorhanden. Alle Gemeinden sind aufgefordert ihren Teil zum Hochwasserschutz des Inn entlang beizutragen. In diesem Zusammenhang darf nicht außer Acht gelassen werden, dass mit Hilfe von technischen Mitteln viel erreicht werden kann. Diese Möglichkeiten müssen jedoch auch in Erwägung gezogen werden. Des Weiteren fordern wir, dass das Hochwasserschutzprojekt für das Gewerbegebiet Weinberg, Schmelzerweg und Sportplatz umgesetzt wird."

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