Chris Moser wieder im Knast, Radikalkunst
Chris Moser wieder im Knast

Foto: Moser
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RADIKALKUNST in der historischen Gefängniszelle

ejh.: Chris Moser Werke waren im Rahmen der Gruppenausstellung Graffiti & Unplugged in Schloss Sigmundsried zu sehen.

Lange ist es her, seit Chris Moser aus der Wildschönau mit seiner RADIKALKUNST zum letzten Mal im Tiroler Oberland war. Dabei hat hier sozusagen alles angefangen, vor fast 30 Jahren, 1995 in der GALERIE ELEFANT in Landeck.

Dieses Jahr nahm Moser an der zehnjährigen Jubiläums-Gruppenausstellung Graffiti & Unplugged in Schloss Sigmundsried teil. Hier bespielte er eine der historischen Gefängniszellen mit seiner Radikalkunst. Thematisch und künstlerisch wurde dabei ein Bogen von frühen Arbeiten bis hin zu aktuellen Bronzegüssen und auch einigen eigens für die Präsentation in der Gefängniszelle von Schloss Sigmundsried geschaffenen Werken.
Die Klimakatastrophe, Tierbefreiung, Kapitalismuskritik und menschenverachtende neoliberale Mindsets sind nur einige von Mosers Themen. Nahezu harmonisch ergänzten sich Mosers Radikale, mitunter verstörende Kunstwerke und die bedrückende Atmosphäre der historischen Gefängniszelle, welche seit 1841 (bis in die 1970er) teil der Nutzung des Schlosses als Bezirksgericht war. Unzählige Besucher*innen fanden den Weg zu diesem größten Kulturevent im Dreiländereck und verließen gewohnt nachdenklich Chris Mosers Ausstellungsbeitrag.

Alle beteiligten Künstler*innen waren diesmal:
Florine Imo, Bernhard Witsch „Rostbaron“, Myriam Hann, Gerald Nitsche, Carla Agerer, Annemarie Raggl, Chris Moser, Josef Theurl, Steffi Gebhart, Mirjam Pedrazzoli, Gernot Pedrazzoli, Hans Seifert, Melanie Thöni, Iris Patsch, Anja Krismer, Eli Krismer, Gitti Wachter, Denise Beiler, Stefanie Veit, Angela Thöni, Moises Castro Romero, David Köfler, Lina Batirashvili, Christoph File, Gianfranco Bonora, Christoph Mathoy, Maridl Gstrein, Michael Stacey, Judith Peintner, Simon“Psypix“ Hafele

Musik:
Denise Beiler, Earthtones, Flo Scheiber, InXeptum, Tici Westreicher, Die Sigmund Rocker

Facts:
„Graffiti & Unplugged X“: Kunst- und Kulturwochenende
· eine der größten Kunstausstellungen im Tiroler Oberland · das größte Kunst- und Kulturevent im Obergricht
· ca. 1.200m2 Ausstellungsfläche unter einem Dach
· 30 Künstler*innen
· Konzerte von Top Bands und Musiker*innen

weitere Infos:
www.radikalkunst.net
www.sigmundsried.at

Über Chris Moser
1995 machte Moser unter dem Pseudonym ILLEGALER KUNSTVEREIN und monatelangen illegalen GRAFFITITOUREN durchs Tiroler Oberland von sich reden.

Bereits damals thematisierte er Gesellschafts- und Kapitalismuskritik künstlerisch. Es folgte eine erste Hausdurchsuchung, außergerichtlicher Tatausgleich, Bewährungsauflagen und seine erste Einzelausstellung in der international renommierten Galerie Elefant in Landeck.

1997 schloss Moser seine Ausbildung zum Bildhauer ab. Als werdende junge Eltern zogen Chris Moser und seine Frau dann ins Tiroler Unterland, wo er aufgrund künstlerisch-provokanter Postkarten erneut Polizeibesuch bekam, und am Landesgericht Innsbruck vom Verdacht der "gefährlichen Drohung" freigesprochen wurde.

Zu laufenden Ausstellungen und Kunstaktionen kam dann auch immer mehr politischer Aktivismus; antifaschistische Aktionen, Tierbefreiungsaktivismus.

2008 verbrachte Moser als einer der "Austrian 10" drei Monate in Untersuchungshaft im Verdacht "einer der Hauptakteure der militanten Tierrechtsszene in Österreich zu sein".
Nach mehr als einem Jahr Prozess im Schwurgerichtssaal Wiener Neustadt wurde er 2011 in allen Punkten freigesprochen.

Ab 2012 tritt Moser auch als Buchautor in Erscheinung, vier Bücher sind seitdem von ihm erschienen. Zwischenzeitlich beteiligte er sich an einer Gruppenausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, einer Internationalen Ausstellung zum Thema Tierbefreiung in der Kunst im Kunsthaus Dortmund und weiteren mehreren Präsentationen jährlich.
2019 tourt er als Spitzenkandidat der Parlamentspartei Liste Jetzt durch die Politbühnen Tirols, für Moser ein Spagat zwischen künstlerischer Performance und Aktivismus.
Zuletzt machte er wieder von sich reden, als seine Kunstinstallation KAPITALISMUS TÖTET in einem Vandalismus Akt in den Inn geworfen wurde. Nachdem der Innsbrucker Gemeinderat Depaoli die Sachbeschädigung lobte, wurde dieser prompt aus dem Kulturausschuss geworfen.

Letztes Jahr um diese Zeit gab es Chris Mosers RADIKALKUNST am internationalen Tierrechtskongress in Wien, zusammen mit seinem Vortrag über die politische Verantwortung von Kunst.

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