Zwei Tiroler Firmen beliefern japanische Reisbauern mit Energiequellen
Tiroler Kleinkraftwerke für Japan

Übergabe eines Tiroler Kleinkraftwerks an die Betreiber aus Japan. Von Links: Techniker der Firma E-Select, Dolmetscherin Monika Cigler, Andreas Bischofer, Okayama Hideyuki (Chef E-Select – diese Firma montiert die Anlagen in Japan), Bernhard Unterlercher und David Tschernig (beide Firma Unterlercher).
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  • Übergabe eines Tiroler Kleinkraftwerks an die Betreiber aus Japan. Von Links: Techniker der Firma E-Select, Dolmetscherin Monika Cigler, Andreas Bischofer, Okayama Hideyuki (Chef E-Select – diese Firma montiert die Anlagen in Japan), Bernhard Unterlercher und David Tschernig (beide Firma Unterlercher).
  • hochgeladen von Martin Reiter

Zwei findige Tiroler Firmen, Maschinenbau Unterlercher aus Hopfgarten in Defereggen und Elektro Bischofer aus dem Alpbachtal, haben ihr Know how beim Bau von Kleinkraftwerken gebündelt und vor drei Jahren den fernöstlichen Markt für sich entdeckt. Umso bewundernswerter, da Japan ja als die Techniknation schlechthin gilt. Doch auch dort setzt man auf Tiroler Qualität und so sind Unterlercher und Bischofer bisher einige der wenigen europäischen Hersteller von Kleinkraftwerken für Japan.

Die Turbinen werden von der Firma Maschinenbau Unterlercher in Osttirol gebaut. Es handelt sich dabei jeweils um eine Sonderanfertigung, die auf den Einsatzort abgestimmt und konstruiert wird. Der elektromaschinelle Teil kommt von der Firma Elektro Bischofer Alpinstrom in Reith im Alpbachtal. Andreas Bischofer: „Der eigens für Japan entwickelte Turbinenregler wurde so konzipiert und umgesetzt das die Schaltanlage universell in den verschiedenen Netzsystemen, die es in Japan gibt, eingesetzt werden kann.“ Durch diese Zusammenarbeit haben es die beiden Tiroler Firmen geschafft Kleinkraftwerke für den japanischen Markt zu bauen, die dann vor Ort von Technikern plug an play in Betrieb genommen werden können.
Bernhard Unterlercher: „Die japanischen Techniker waren in den vergangenen Jahren öfters in Tirol und wurden hier eingeschult, um in Japan die Anlagen installieren und betreuen zu können.“ Der Einsatz erfolgt größtenteils bei Reisfeldern.
Bischofer: „In Japan gibt es am Land überall sehr viele Reisfelder, zwischen denen Kanäle zur Bewässerung fließen. Die ,Irrigation association‘ – eine Genossenschaft, die sich um die Bewässerung der Reisfelder kümmert – hat alle Wasserrechte auf diese Kanäle, daher können sie recht einfach Kleinwasserkraftwerke bauen.“
Unterlercher: „Wenn diese Bewässerungskanäle für Kleinwasserkraftwerke verwendet werden, bekommt man in Japan zusätzlich zu den ohnehin recht hohen Einspeistarifen noch zusätzlich Förderungen von Staat und Gemeinde. Deshalb werden in Japan fast alle Kleinwasserkraftwerke (unter 200k W) bei solchen Bewässerungskanälen gebaut.
Der Staat fördert damit aktiv den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Die dezentralen Erzeugungsanlagen wirken sich nebenbei positiv auf die Netzstabilität aus. Stichwort Black Out.“
Ein aktuell geliefertes und in Betrieb genommenes Kraftwerk made in Tirol befindet sich in Nagiso im Kiso District, Nagano. Zweck der dortigen Anlage: Der gesamte produzierte Strom wird verkauft und der Erlös dient der bäuerlichen Genossenschaft bzw. den beteiligten Reisbauern von Hosonobora (Auftraggeber) als Einnahmequelle. Mit dem erwirtschafteten Geld werden die Bewässerungskanäle für die Reisfelder gewartet und instandgehalten werden.

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