Wirtschaft
AMS Kufstein verzeichnet stabile Arbeitsmarktlage

Die Lage am Arbeitsmarkt im Bezirk ist wieder stabil, das AMS Kufstein hat aber aktuell Sorge um ältere Arbeitslose. | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Die Lage am Arbeitsmarkt im Bezirk ist wieder stabil, das AMS Kufstein hat aber aktuell Sorge um ältere Arbeitslose.
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Relativ stabil – so zeigt sich die aktuelle Arbeitsmarktlage im Bezirk Kufstein. Ältere Beschäftigungslose bleiben aber oft auf der Strecke und auch die Lage im Tourismus hat sich verschärft. 

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN. Es sind gute Zahlen, die das Arbeitsmarktservice (AMS) in Kufstein für den Bezirk verzeichnen kann. Seit dem Beginn der Pandemie hat sich die Lage am Arbeitsmarkt nun im positiven Sinne stabilisiert. Damit folgt der Bezirk Kufstein einem bundesweiten Trend.
Der Vergleich zum Jahr 2019, vor dem Ausbruch der Pandemie, weist ein leicht positives Bild auf. So sind derzeit 113 Personen mehr arbeitssuchend gemeldet als noch im Juli 2019. Insgesamt 49.450 Menschen sind indes aktuell im Bezirk in Beschäftigung. Das ist ein „zartes“ Plus von 358 gegenüber dem Jahr 2019. Was die Kurzarbeit angeht waren im Bezirk Kufstein am 30. Juni formal noch 3.247 Arbeitnehmer und 586 Betriebe zur Kurzarbeit angemeldet.

Weiterhin Personalsuche

Was dem AMS noch Sorgen bereitet, ist vor allem der weiterhin vorherrschende Mangel an Fachkräften. „Viele Unternehmer klagen darüber, im Aufschwung den Personalbedarf nicht abdecken zu können“, erklärt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger. „Dauer-Problembrenner“ sind zudem die Bereiche Gastronomie sowie Arbeitssuchende über fünfzig, denen es an Qualifikation fehlt. In allen Segmenten – "ein halbes Jahr arbeitslos", "ein Jahr arbeitslos" und "Arbeitslosigkeit 55+" – gab es eine Steigerung.
Die Buchungslage im Tourismus ist im Bezirk grundsätzlich durchaus gut, wobei sich Städte nach wie vor mit Problemen bzw. einer schlechteren Buchungslage konfrontiert sehen. Was im Bezirk auffällt ist, dass Gäste in dieser Saison sowohl bei der Unterkunft als auch bei der Konsumation Qualität schätzen. Dennoch ist der Tourismussektor vom Arbeitskräftemangel besonders betroffen. "Der Tourismussektor hat jetzt noch mehr Probleme, Personal zur Verfügung zu haben als vor Covid", sagt Exenberger. 

AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger ist ob der aktuellen Lage im Bezirk Kufstein relativ positiv gestimmt.  | Foto: Barbara Fluckinger/BB Archiv
  • AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger ist ob der aktuellen Lage im Bezirk Kufstein relativ positiv gestimmt.
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Ausbildungsoffensive läuft 

Was die Ausbildungsoffensive des AMS betrifft, kann das AMS schon positive Auswirkungen verzeichnen. "Die Anzahl der Qualifizierungen und Förderungen in alle Richtungen ist ganz deutlich angestiegen", erklärt AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger. Das betrifft einerseits die allgemeine Inanspruchnahme von Weiterbildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, aber auch Förderungen in Betriebe. 26 Möglichkeiten an Ausbildungs- und Wiedereinstiegs-Einrichtungen stehen den Arbeitssuchenden zur Verfügung – dies allein im Bezirk Kufstein. „Wir als AMS decken von Orientierung über Ausbildung bis Eingliederung in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ein breites Spektrum ab“, so Exenberger.
Bis Ende Juli 2021 haben 1.154 Personen über das AMS Kufstein an einer Qualifizierung teilgenommen. Das sind um 567 mehr oder ein Plus von 96,59 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Bis Ende Juli 2021 wurden 505 Personen mit einer Beschäftigungsförderung unterstützt. Dazu zählen zum Beispiel Lohnkostenzuschuss für Betriebe, Kombilohn, Beschäftigung in einem Sozialökonomischen Betrieb. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind das um 248 Personen mehr oder ein Plus von 96,5 Prozent.

Scheitert oft an Möglichkeiten 

Auch im Tourismus habe man seitens des AMS versucht auf Qualitätssteigerung beim Personal zu setzen, erklärt Exenberger. Aktuell versuche man, alle Arbeitssuchenden, die sich für den Tourismussektor interessieren, auch mit Arbeitsstellen zu versorgen – auch überregional. "Es scheitert dann aber oft an den Möglichkeiten", erklärt Exenberger, weil Arbeitssuchende zum Beispiel familiär gebunden oder gesundheitlich nicht in der Lage sind, einen Job im Tourismussektor auszuführen. (bfl/red)

Warum gibt es in der Gastro und im Tourismus im Bezirk ein Personalproblem?

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