Bezirksrunde
Vertreter der Landwirtschaftskammer sprechen in Itter über Tierwohl

Bezirksstellenleiter Josef Lanzinger, Bezirksobmann Johann Gwiggner, Magdalena und Andreas Eisenmann, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid und LK-Präsident Josef Hechenberger in Itter.  | Foto: LK Tirol
2Bilder
  • Bezirksstellenleiter Josef Lanzinger, Bezirksobmann Johann Gwiggner, Magdalena und Andreas Eisenmann, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid und LK-Präsident Josef Hechenberger in Itter.
  • Foto: LK Tirol
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Passend zum Jahresmotto informieren die Spitzenvertreter der Tiroler Landwirtschaftskammer auf einem bäuerlichen Betrieb in Itter.

SÖLL/ITTER (red). "Tierwohl" ist in aller Munde und auch gleichzeitig das Thema für das Jahresmotto der Landwirtschaftskammer (LK) Tirol. Im Rahmen ihrer heurigen Bezirksrunde besuchten die Vertreter der LK einen Betrieb in Itter, der sich intensiv mit "Tierwohl" auseinandersetzt und gaben dabei einen Einblick in ihre Ziele.
Das Thema "Tierwohl" ist breit gefächert, der Begriff ist zu einem landwirtschaftlichen Modewort geworden. Was aber tatsächlich dahinter steckt und warum die Tiroler Landwirtschaft bereits in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle einnimmt, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger bei der Bezirksrunde in Itter.

Oft falsche Erwartungen

"Einerseits wachsen konsumentenseitig die Ansprüche und Erwartungen an die Landwirtschaft, andererseits sind wir aber damit konfrontiert, dass fachliches Sachwissen fehlt und die Inhalte aus der Werbung als Realität auf bäuerlichen Betrieben gehalten wird“, so Hechenberger. Dieser Situation sind auch viele Missverständnisse, falsche Erwartungshaltungen und enttäuschte Erwartungen geschuldet, weshalb die Landwirtschaftskammer verstärkt Einblicke in die heimischen Betriebe geben will. "Die Tiroler Betriebe produzieren nach höchsten Qualitätsstandards und unter strengsten gesetzlichen Richtlinien – auch hinsichtlich des Tierschutzes. Wir wollen herzeigen, wie unsere Bäuerinnen und Bauern mit ihren Tieren arbeiten und so Wissen vermitteln und Vertrauen schaffen. Dazu lassen wir das Thema 'Tierwohl' auch in einer Diplomarbeit wissenschaftlich aufarbeiten. Die Ergebnisse erwarten wir im Frühherbst.“

Berggebiet braucht eigene Standards

Ein Trend in der Landwirtschaft ist die Entwicklung zu immer neuen Tierwohl-Standards der einzelnen Handelsketten. Allerdings dienen diese Standards vielfach nur der Abgrenzung vom Mitbewerb – dies zulasten der Bauern. "Einen landwirtschaftlichen Betrieb kann ich nicht von heute auf morgen umstellen, Investitionen werden in Generationen gedacht. Das hat man dem Handel klarmachen können und arbeitet nun gemeinsam an möglichen Weiterentwicklungen fürs Berggebiet“, sagt Vizepräsidentin Helga Brunschmid. "Tirol ist nicht Holland. Wir müssen unter erschwerten Bedingungen produzieren und es braucht Verständnis für unsere Wirtschaftsweise. Das heißt nicht, dass wir uns dem Dialog verschließen – ganz im Gegenteil. Wir wollen gemeinsam an Verbesserungen arbeiten“, so Brunschmid.

Tiere und Menschen müssen sich wohlfühlen

Eine Station im Rahmen des Bezirksbesuches ist die Alm von Andreas Eisenmann in Itter. Der Knollnhof der Familie Eisenmann befindet sich in Söll, die Alm in der Nachbargemeinde. Der Betrieb hält Milchvieh mit eigener Nachzucht und betreibt Urlaub am Bauernhof. Beim Pressetermin erklärt Betriebsführer Andi Eisenmann seinen Zugang zum Tierwohl. "Wir arbeiten täglich mit unseren Tieren und es ist in unserem eigenen Interesse, dass es ihnen gut geht. Es ist wichtig, sich mit der Landwirtschaft zu beschäftigen und die Tierhaltung weiterzuentwickeln. Allerdings sollte das von der Bauernseite aus vorangetrieben werden und gemeinsam mit Verarbeitern und Handel umgesetzt werden und nicht umgekehrt."

Bezirksstellenleiter Josef Lanzinger, Bezirksobmann Johann Gwiggner, Magdalena und Andreas Eisenmann, LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid und LK-Präsident Josef Hechenberger in Itter.  | Foto: LK Tirol
Die Kühe vom Biobauernhof Knoll in Söll verbringen den Almsommer auf der Saukogelalm in Itter. | Foto: LK Tirol
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.