Hilfsprojekt statt Urlaub für engagierten Münsterer

Joe Höllwarth im Kriegsgebiet: In den Straßen von Mossul türmen sich nicht detoniert Granaten. | Foto: Höllwarth
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  • Joe Höllwarth im Kriegsgebiet: In den Straßen von Mossul türmen sich nicht detoniert Granaten.
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MÜNSTER (red). Aaysha ist sechs Jahre und hat Dinge erlebt, die ein Kind nicht erleben sollte. Bei einem Bombenangriff in Mossul wurde sie so schwer verletzt, dass sie nicht mehr gehen konnte. Um ihr zu helfen, scheute der Tiroler Joe Höllwarth keine Mühen und ermöglichte ihr eine notwendige Operation mit Krankentransport bei Fachärzten in der Nachbarstadt Erbil. Nun lernt sie wieder gehen.

Hilfe aus Tirol für Kinder im Irak

Höllwarth ist ein Mann der Tat. Von seiner Wohnung in Münster aus organisiert er Hilfe für Kinder und Familien im Irak und Syrien, koordiniert Transporte mit medizinischen Hilfsmitteln und sammelt Spenden für Essens-Verteilaktionen in Mossul. Das macht er alles in seiner Freizeit, neben seinem Vollzeit-Job als Pflasterer bei einer Tiroler Firma. Bis tief in die Nacht hinein telefoniert und chattet er mit Freunden im Irak und tauscht sich mit Ärzten und freiwilligen Helfern aus, die alle nur das eine wollen: Menschen, die vor Krieg und Elend fliehen, zu helfen.

Weltweites Netzwerk

„Angefangen hat alles mit der Flüchtlingskrise 2015. Ich dachte, ich muss jetzt einfach etwas tun und so bin ich spontan zur Grenze nach Spielfeld gefahren, um vor Ort zu helfen“, erzählt der gebürtige Zillertaler. Dort knüpfte er erste Kontakte. Später führte es ihn direkt zu den Flüchtlingslagern nach Griechenland, wo er beim Projekt Doc Mobile mithalf und viele Menschen aus aller Welt kennen lernte. Seinen Urlaub verwendet er seit dem für seine „Auslandseinsätze“. Daheim in Tirol engagiert er sich im Freundeskreis Flüchtlingsheim St. Gertraudi.

Medizinischer Hilfstransport in den Irak

Höllwarth steckt gerade in der Planung seiner nächsten Aktion: Gemeinsam mit Helfern aus Deutschland und Österreich bereitet er einen Hilfstransport für medizinische Geräte und Bedarfsmittel im Wert von 100.000 Euro in den Irak und Nordsyrien vor. Darunter sind auch viele Geräte aus Tirol. „Wir haben gerade die Genehmigung für die Einfuhr erhalten. In wenigen Tagen startet ein LKW von München aus. Ich selbst werde im September wieder in den Irak fliegen, um die Zustellung der Geräte sicher zu stellen und mich weiter um Kinder, die dringend medizinische Hilfe benötigen, zu kümmern“, zeigt Höllwarth sich optimistisch.

Spendenkonto

Wer Joe Höllwarth unterstützen will, kann dies mit einer Spende auf das Konto des Vereins Freundeskreis Flüchtlingsheim St. Gertraudi AT23 1400 0668 1012 5889 unter dem Kennwort IRAK oder MOSSUL machen.

Mehr Infos gibt's auch auf der Website des Freundeskreises Flüchtlingsheim St. Gertraudi.

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