Wehr: "Die Stadtgemeinde muss sich ihrer Pflicht bewusst sein"

Stadtparteiobmann Alexander Gfäller und Gemeinderat Robert Wehr (re.) fordern leistbareres Wohnen in Kufstein.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

KUFSTEIN (nos). SPÖ-Gemeinderat Robert Wehr und Stadtpartei-Obmann Alexander Gfäller schlagen Alarm: "Aufgrund der Umsiedelungsaktion in der Südtirolersiedlung brechen uns die Gemeindewohnungen in Sparchen weg!"
Wehr und Gfäller fordern von der Gemeinde, vermehrt stadteigene Gründe für sozialen Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Etwa 650 Ansuchen um eine Wohnungsvergabe seien laut Wehr derzeit in Kufstein offen, die Abriss- und Neubaupläne der Neuen Heimat Tirol (NHT) im Stadtteil Sparchen würden die Situation nun zusätzlich verschärfen, meinen die Sozialdemokraten. In der dortigen Südtirolersiedlung plant die NHT, die Bezirksblätter berichteten, den Abriss eines Großteils der maroden Gebäude aus den 1940-er-Jahren und moderne Neubauprojekte. Für viele dieser Altbau-Wohnungen hat die Stadtgemeinde das Vergaberecht, die Mieten sind günstig. Durch die großflächige Umgestaltung werden diese Wohnungen wegfallen, laut Wehr wird die Stadt in Zukunft in den Neubauten keinen Wohnraum mehr vergeben können.

"Wir haben viele junge Leute unter 25 die keine Wohnung finden", meint Wehr zum angespannten Wohnungsmarkt in der Festungsstadt. Etwa 83 junge Erwachsene seien ihm zufolge bei der Gemeinde gelistet – "ein kleiner Teil, weil die Meisten nicht bei der Gemeinde ansuchen sondern es direkt auf dem Markt probieren", so der SPÖ-Gemeinderat. "Wenn die Miete mehr als die Hälfte des Einkommens frisst, ist sie zu hoch", meint auch Gfäller. Auch für Migranten, besonders für Menschen mit anerkanntem Asylstatus, sei es schwierig eine leistbare Wohnung in Kufstien zu finden, weiß Wehr: "Wenn man über Private eine Wohnung sucht, werden oft horrende Preise verlangt, da die Vermieter auf die Unterstützung der öffentlichen Hand schielen. Das ist eine Angelegenheit, wo sich die Gemeinde Gedanken machen muss!"

Alexander Gfäller und Robert Wehr fordern darum von der Stadtgemeinde, eigene Gründe für leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. "Da gäbe es etwa zwei in Zell, das Kulturhaus, das Kasernenareal, ...", zählt Wehr auf. Ein schon bestehendes Beispiel wäre für sie das bereits fertig gestellte Projekt der NHT in der Toblacherstraße oder der angedachte Neubau auf dem Grund des Kulturhauses, wo "Starterwohnungen" mitgeplant worden wären.
"Es müssen alle wie sie da drin sitzen nicht nur ihre Prestige vorantreiben", meint Wehr in Richtung seiner Gemeinderatskollegen. Er setze auf die Budgetverhandlungen im Herbst, "dann werden wir schon sehen, wie die anderen Fraktionen reagieren".
Für die Sozialdemokraten sei es längst an der Zeit zu handeln, denn "so viele Grundstücke hat die Stadt nicht mehr". Erst in der Gemeinderatssitzung vom 3. Juni beschlossen die Mandatare den Verkauf des "Forst-Bauhofs" um 1,07 Millionen Euro, um das Geld in den Ankauf des Stadttheaters und des Saals im Kulturquartier einzubringen. Ohnehin wittert Wehr hier eine stückweise Überführung der Forstabteilung der Stadtgemeinde in die Stadtwerke-Gmbh.

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