"Rund geht's" mit der Kreislaufwirtschaft
TIROL/BRIXLEGG (nos). In einem der Tiroler Vorbildbetriebe für Kreislaufwirtschaft, in der Kupferhütte der Montanwerke Brixlegg, präsentierten Bundesminister Andrä Rupprechter, LHStv. Josef Geisler, Alfred Egger (Verein Tiroler Abfallverbände), Harald Höpperger (Fachgruppenobmann Entsorgungsmanagement WK Tirol), Martin Klingler (Daka) und Hausherr Dietmar Leitlmeier (GF Montanwerke) die neue Kampagne "Rund geht's".
Im Web, mittels Foldern und Werbesujets wollen die Recycling-Profis gemeinsam noch stärkeres Bewusstsein für wiederverwendbare Rohstoffe schaffen: "Trennen und Recyclen ist eine wichtige Voraussetzung für die Kreislaufwirtschaft", erklärte Rupprechter, der sich "sehr stolz" zeigte, "dass wir hier in Tirol auch weltweite Vorreiter in diesem Bereich haben". Der Ausbau noch effektiverer Recyclingzentren schaffe "grüne, zukunftsfähige Jobs", so der Umweltminister.
Josef Geisler hob die hohe Recyclingrate in Tirol und das beispielhafte Altmetallrecycling der Montanwerke hervor. "Bei uns wird kein Abfall produziert", erklärte Montanwerke-GF Leitlmeier nicht ohne Stolz, "wir sind die Verwerter!"
"Unsere Wirtschaft braucht diese Rohstoffe", erklärte Alfred Egger mit Blick auf Altmetall, Glas, Papier und weitere recyclingfähige Materialien. Er schätzt die regionalen Recyclinghöfe auch "als Kommunikationszentren". WK-Fachgruppenobmann Höpperger pädierte dafür, die "Ressource Abfall so zu sehen, wie sie ist", nämlich als Ausgangsmaterial für neue Produkte.
Kampagne im Netz und offline
Mit der aktuellen Kampagne "Rund geht's" wollen Bund, Länder, Kommunen, Abfallsammler und -verwerter gemeinsam mehr Bewusstsein für die Bedeutung der Mülltrennung in der Bevölkerung schaffen.
Die Kampagne gliedert sich in zwei Phasen, wobei die erste nun gestartet wurde: Rund 50 Partner österreichweit starteten die Website www.rundgehts.at und begannen mit den ersten Plakat- und Flyersujets. 120.000 Euro wurden für diese erste Phase veranschlagt, 85 Prozent davon kommen aus Einrichtungen der Öffentlichen Hand. In der zweiten Phase soll das Verhältnis dann umgekehrt werden. Unternehmen bekommen die Möglichkeit, sich in diese Kampagne einzuhängen und die eigenen Bestrebungen in Sachen Kreislaufwirtschaft werbegerecht ins Bild zu rücken. Drei Leistungspakete unterschiedlicher Größen stehen dafür zur Verfügung.
Wirtschaften im Kreislauf
Unter dem Begriff Kreislaufwirtschaft verstehen die Organisatoren eine Wiederverwendung von Rohstoffen aus Abfällen mit möglichst niedrigem Energieaufwand. So können beispielsweise bei Kabelabfällen Drähte und Isolierungen getrennt werden, das so wiedergewonnene Metall wird beispielsweise bei den Montanwerken wieder aufbereitet.
Die kommunale Abfallwirtschaft generiert in Österreich jährlich rund 1,2 Milliarden Euro Wertschöpfung und sichert knapp 14.800 Arbeitsplätze, im privaten Sektor vier Milliarden Euro mit rund 25.000 Mitarbeitern.
Papier, Pappe und Karton werden in Österreich zu 85 Prozent wiederverwertet, Glas zu 84,5 Prozent. Metallverpackungen haben eine Recycling-Quote von aktuell 57 Prozent, obwohl sie zu 100 Prozent wiederverwertbar wären – nur wird nicht effizient genug getrennt. Hier soll etwa mit "rund geht's" angesetzt werden.
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