Tourengehen - Lawine ist die größte Gefahr

Der Weg hinauf in der freien Natur ist für viele die Motivation zum Skitouren-Gehen | Foto: Pixabay
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KÄRNTEN (stp). Skitouren liegen immer mehr als günstigere Alternative zum Skifahren im Trend - zumindest auf langfristige Sicht. Denn obwohl man keine Liftkarte für ein Skigebiet kaufen muss, muss man sich in der Erstanschaffung der Ausrüstung auf hohe Kosten einstellen. "Man muss mit mindestens 1.000 Euro rechnen, wenn man alles von Grund auf kaufen muss", sagt Leo Wirnsberger, Skitouren-Führer von den Naturfreunden Kärnten. 

Die richtige Ausrüstung

Zur richtigen Ausrüstung zählt neben passender Funktionskleidung vor allem die Lawinenausrüstung. Dazu zählen Lawinensuchgerät (Piepser), Schaufel und Sonde. "Man braucht alle drei Geräte, um bei einem Notfall schnell handeln zu können", sagt Wirnsberger. Denn die Lawine gilt als größte Gefahr der Skitouren-Geher. Die richtigen Ski mit Bindung, Fellen und Harscheisen, sowie die Stöcke gehören ebenso zur Ausrüstung wie ein Erste-Hilfe-Paket. Zudem sollte man immer ein Handy mit GPS-Funktion dabei haben. Hat man die Ausrüstung bereits zu Haus gilt: Vor Saisonbeginn alles überprüfen - besonders die Lawinenausrüstung.

Lawinenkunde und Tourenplanung

Als Anfänger sollte man sich, bevor man in die freie Natur geht, auf der Piste auf das freie Gelände vorbereiten. "Man muss das richtige Gefühl finden und lernen, sich zu orientieren. Auf der Piste ist die Lawinengefahr bedeutend geringer", weiß der Experte. Da die Lawinengefahr stark wetterabhängig ist, sollte man sich ebenfalls mit Lawinenkunde beschäftigen, bevor man sich erstmals ins freie Gelände traut. "Die Lawinenunfälle sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Man muss die unterschiedlichen Warnstufen kennen. Ab Stufe 3 haben Anfänger nichts mehr im Gelände zu suchen", betont Wirnsberger. 

Die Tourenplanung gilt generell als das Wichtigste beim Skitouren-Gehen. Denn abgesehen von der Lawinengefahr gibt es noch weitere Fakten, die man im Vorfeld genau beachten sollte. Das tatsächliche Wetter bzw. die Schneelage am Berg zu überprüfen ist eine Sache, die Planung der Route eine andere. "Ich muss genau wissen, wohin ich gehen will und wie ich mich dort orientiere. In der freien Natur sollte man nie alleine gehen - egal ob Anfänger oder Profi", weiß Leo Wirnsberger. Für einen Anfänger sei eine Tour mit 600 bis 1.000 Höhenmetern ideal.

Weg hinunter nicht unterschätzen

Auch übertreiben sollte man es zu Beginn nicht, da das Skitouren-Gehen auch den Körper belastet. Man brauche die nötige Kraft in den Oberschenkeln, aber auch Ausdauer. Und: Nicht nur das hinaufgehen zählt zu einer Skitour, sondern auch das Herunterfahren. "Viele vergessen das. Deshalb sollte man sich nicht beim Hinaufgehen schon zu sehr auspowern und auch mit Tiefschnee-Bedingungen gut klarkommen", sagt Wirnsberger, dass viele Unfälle auch beim Bergabfahren passieren. 

Neben den aufgrund der Lawinenwarnstufe nicht begehbaren Gebiete gibt es auch Regionen, die man mit Tourenski nicht begehen darf. Dazu zählt einerseits Jungwald bis zu einer gewissen Höhe, aber auch jagdlich gesperrtes Gebiet. "Kommt es bei einer Tour wirklich zu einem Notfall muss man auch wissen, wie man handelt. Das wichtigste ist, einen Notruf per Telefon abzusetzen", so der Experte. Den Alpinnotruf erreicht man unter 140. Auch der Euro-Notruf unter 112 hilft. 

Grundsätzlich gehe es beim Skitouren-Gehen aber um die Freude in der Natur und die sportliche Bewegung, erzählt Wirnsberger: "Wenn man die Natur, das Tiefschnee-Fahren und körperliche Betätigung liebt ist das genau der richtige Sport. Wenn man einmal eine Ausrüstung besitzt ist man an keine Kosten mehr gebunden." 

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