Kommentar: Liebe Ärzte, gebt Euch selbst eine starke Stimme!
7.000 Ärzte in Niederösterreich wählen ihre neue Vertretung: Eine Wahl die nicht nur Mediziner, sondern jeden Bürger betrifft.
Es ist mittlerweile kein Szenario aus den Randgebieten des Landes. Selbst im dicht besiedelten Zentralraum wird es immer schwieriger, Ärzte zu finden.
Der Grund: Vor allem in den ersten Dienstjahren ist der Beruf in Spitälern und Praxen ein Knochenjob. Aber auch ältere Mediziner können plötzlich von einem Tag auf den anderen vor dem Ruin stehen. Enorme rechtliche Risiken, bürokratische Hürden und ein Kassenvertrag, bei dem die Tarifsätze aus den 50er-Jahren stammen, machen den Beruf zusehends unattraktiv.
Starke Vertretung als Überlebenschance für Landärzte
Der Fall eines verdienten Mediziners im Wienerwald etwa zeigt, wie fragil unsere Gesundheitsversorgung ist. Der Landarzt hatte in neue Geräte investiert, damit finanzielle Risiken auf sich genommen. Plötzlich kam eine Apotheke in den Ort, der Doktor muss seine Hausapotheke schließen und steht nun vor finanziellen Problemen. Selbst in diesem Ort nahe Wien, direkt an der Autobahn, war es schwer, neue Ärzte zu finden.
In dieser Auseinandersetzung agierte die Apothekerkammer äußerst geschickt, die Standesvertretung der Mediziner hatte keine Chance. Ab kommender Woche flattern bei den 7.000 Ärzten Niederösterreichs Wahlzettel in die Briefkästen. Die Kammerwahlen stehen an. Damit diese wichtige Berufsgruppe wieder eine starke Stimme hat, ist es wichtig, dass so viele wie möglich Wahlzettel ausfüllen und ihre Stimme abgeben.
Denn eine starke Ärzteschaft wäre nicht nur im Interesse der Mediziner, sie wäre im Interesse jedes Bürgers.
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