50 Prozent der Kinder tragen Warnweste am Schulweg
OÖ. 86.744 ausgeteilte Broschüren, 6.482 Vortragsbesucher, 40 Veranstaltungen und 4.704 Tage, an denen die Zivilschutz-Wanderausstellung zu besichtigen war. Zusätzlich wurden rund 1.300 Beratungen für die Bürger, Gemeinden und Unternehmen durchgeführt. Dies mache klar, dass beim Sicherheitsbewusstsein ein Aufwärtstrend zu erkennen ist: Soweit das Resümee von Landesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) und dem Präsidenten des OÖ Zivilschutzes, Michael Hammer.
"Die Aufgabe des OÖ Zivilschutzes war und ist es, die Bürger zu sensibilisieren, dass immer ein Krisenfall eintreffen kann und sich jeder selbst bestmöglich darauf vorbereiten muss“, erklärt Landesrat Elmar Podgorschek.
Mehr Selbstschutzbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen
Die Vermittlung des Selbstschutzgedankens setzte der Zivilschutz im Vorjahr zunächst bei den Kleinsten um: Mit Unterstützung des Landes OÖ wurden zu Schulbeginn 2016 an alle Taferlklassler eine Warnweste ausgeteilt. Rund 17.700 Stück wurden insgesamt verteilt. Dieses Jahr führte man schließlich eine Nachhaltigkeitsprüfung durch. Die ehrenamtlichen Zivilschutzbeauftragten besuchten dafür die einzelnen Schulen und belohnten jene Kinder, die eine Weste trugen. Im Ergebnis betrug die Tragehäufigkeit 50 Prozent. „Auch wenn ein ganz leichter Aufwärtstrend erkennbar ist, muss leider gesagt werden, dass nur die Hälfte der oberösterreichischen Schulanfänger bei der Überprüfung eine Warnweste trug, deswegen ist es sehr wichtig, weiterhin einen Schwerpunkt beim Thema Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu setzen“, sagt OÖ Zivilschutz-Präsident Hammer.
Um bei Volksschulkindern weiterhin am Sicherheitsbewusstsein zu arbeiten, entwickelte der OÖ Zivilschutz ein eigenes Sicherheitsspiel, das "Safety-Memory". Auf den Motiven abgebildet sind unter anderem Sicherheitsausrüstungen, Schutzmaßnahmen beim Baden, beim Gebrauch eines Feuerzeugs oder zur Sicherheit bei der Gartenarbeit. Bei den dritten und vierten Klassen fanden im Jahr 2016 außerdem die Kindersicherheitsolympiade "Safety Tour" statt. Die Olympiade wird 2017 zum 18. Mal durchgeführt.
Wissensvermittlung wurde aber nicht nur in Volksschulen gefördert, sondern auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. 189 Vorträge mit rund 529 Vortragsstunden wurden im letzten Jahr abgehalten. Hauptzielgruppe waren die vierten Klassen in den Neuen Mittelschulen. Auch Grundwehrdiener wurden über Zivilschutzthemen informiert. Ein weiterer Punkt war die erfolgreiche Zivilschutzakademie, die unter anderem zur Grundausbildung von Zivilschutzbeauftragten gehört.
Blackout ist Schwerpunkt von Zivilschutz
Einen weiteren Schwerpunkt in der Zivilschutzarbeit nahmen im vergangenen Jahr das Thema Blackout und Strahlenschutz ein. Bei einem Blackout handelt es sich um einen lang andauernden, großflächigen Stromausfall. Wichtig in beiden Fällen sei, dass jeder Haushalt über einen ausreichenden Lebensmittel- und Getränkevorrat sowie technische Hilfsmittel verfügt, um für den Katastrophenfall vorbereitet zu sein.
„Unser Ziel ist es, dass jede Bürgerin und jeder Bürger eine Woche autark leben kann“, erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident Hammer, „Es ist noch ein weiter Weg dahin, wir arbeiten aber stetig daran, mit vielen innovativen Projekten, Veranstaltungen und Produkten.“
2017 erstmals ein Bundeszivilschutztag
Während man 2016 noch einen Landeszivilschutztag durchgeführt hat, findet dieses Jahr erstmals am 7. Oktober ein Bundeszivilschutztag statt. Hier werden die Bürger angehalten, einen Stresstest in ihren Hauhalten durchzuführen. Ziel sei die Überprüfung der eigenen Sicherheitseinrichtungen und der Notvorräte in den eigenen vier Wänden.
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