Ständig leere Akkus
Etwa 25.000 Österreicher leiden an einer dauerhaften, bislang nicht erklärbaren Erschöpfung.
Das Gefühl von Ermattung oder Abgeschlagenheit, etwa nach einer anstrengenden Arbeitswoche, ist wohl kaum jemanden fremd. Für manche Menschen ist die Erschöpfung jedoch ein Dauerzustand – für jene nämlich, die am chronischen Erschöpfungssyndrom, oder kurz CFS (Chronic Fatigue Syndrome) leiden. Mit einer Müdigkeit, die sich mit ausreichend Schlaf oder Ruhephasen auskurieren lässt, hat das nichts zu tun.
Unangenehme Begleiter
Betroffene klagen über eine ständige starke körperliche wie geistige Erschöpfung und Begleiterscheinungen wie Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Konzentrationsstörungen oder Schlafschwierigkeiten. Zudem leiden viele darunter, als Simulanten abgestempelt zu werden. Dabei kann die Erkrankung sogar Arbeitsunfähigkeit und Bettlägerigkeit bedeuten. Von einem chronischen Erschöpfungssyndrom spricht man, wenn die Müdigkeit mindestens sechs Monate andauert und die Aktivitäten der Betroffenen stark einschränkt, und wenn mindestens vier von acht definierten Begleitsymptomen vorliegen.
Der Körper macht schlapp
Oft wird CFS zu unrecht mit einer psychischen Erkrankung in Verbindung gebracht. Natürlich bringt das chronische Erschöpfungssyndrom seelische Belastungen mit sich, die Ursachen sind allerdings körperlicher Art. Die Akkus funktionieren einfach nicht mehr richtig. Was genau die Auslöser sind, darüber herrscht noch allgemeine Unklarheit. Die Theorien reichen von immunologischen oder hormonellen Faktoren über Umwelteinflüsse bis zu Viren oder Stress. Dementsprechend wird die Erkrankung häufig auch nicht oder falsch diagnostiziert und lässt sich bislang auch nicht therapieren. Die Behandlung der Patienten beschränkt sich auf einzelne Symptome.
12. Mai ist CFS-Tag
Seit dem Jahr 1995 wird am 12. Mai der Internationale Tag des chronischen Erschöfpungssyndroms begangen. Das Datum ist nicht zufällig gewählt. Es ist der Geburtstag der englischen Krankenschwester Florence Nightingale, die wegen einer CFS-artigen Erkrankung viele Jahre ans Bett gefesselt war. Weitere Informationen und Anlaufstellen für Betroffene bietet die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS.
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