Der Tod kommt in Maskerade

Paulo Ferreira  als "Riccardo" und Karina Flores als "Amelia" | Foto: TLT/Larl
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  • Paulo Ferreira als "Riccardo" und Karina Flores als "Amelia"
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Kleine Verständigungsprobleme zwischen Pult und Chor im Maskenballchor, kleine Ermüdungserscheinungen von Paulo Ferreira in der vorletzten Szene. Das wären die Kritikpunkte. Ansonsten darf nur gelobt, ja zum Teil überschwängliche Begeisterung hervorbrechen. Verdis "Scherzo mit tödlichem Ausgang" – "Un ballo in maschera" – bedient tragische Elemente ebenso wie komödienhafte. Und so kann die Premiere am Tiroler Landestheater zusammengefasst werden. Thaddeus Strassberger lässt das Werk während der Ouvertüre als "Film noir" beginnen, ein wunderbarer Effekt, auch sein Bühnenbild passt in dieses Genre und überzeugte.

Großartige Musik

Das TSOI war glänzend auf die Partitur eingespielt, phasenweise geriet die Oper zur feingliedrigen Kammeroper, Dirigent Francesco Angelico fand den feinen Grat zwischen Komödie und Drama, zwischen Leidenschaft und Tod. Paulo Ferreira mit seinem hellen, kraftvollen Tenor begeisterte als "Riccardo", nur in der Szene "Forse la soglia" geriet er kurz ins Wanken. Karina Flores als "Amelia" ist Lust und Tragödie pur. Ihr lyrischer Sopran hielt in allen Passagen stand, schauspielerisch eine Augenweide. Ein wenig Zeit brauchte Michael Bachtadze als "Renato", ehe er seinen Bariton mit Kraft dramatisch einsetzte. Sanja Anastasia begeisterte als "Ulrica", Koloratursopranistin Sophia Theodorides gefiel in der Rolle des "Oscar", in dieser Inszenierung als Frau. Andreas Mattersberger als "Samuel" und Johannes Maria Wimmer als "Tom" waren hochkarätig besetzt. Chor und Extrachor brillierten. Perfekt die Kostüme von Michael D. Zimmermann. Fazit: Unbedingt hingehen.

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