Fritz Karl: "Wir steuern auf einen Kollaps zu"

Fritz Karl als Alexander Dworsky in dem Thriller "Life Guidance". | Foto: KGP, Life Guidance
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"Life Guidance" ist ein österreichischer Spielfilm, der wie eine Hochglanz-Hollywoodproduktion wirkt. Können österreichische Produktionen international mithalten?
FRITZ KARL:
Auf jeden Fall! Österreichische Filme reüssieren, werden ausgezeichnet. Wir haben eine große kreative Qualität und den Vorteil, dass es in Österreich ganz tolle Motivmöglichkeiten gibt, sowohl im städtischen Bereich als auch im ländlichen.

Hat Sie das Skript gleich angesprochen?
Das Drehbuch hat mir sehr gut gefallen. Der Film ist eine Utopie gemischt mit Thriller. Das Publikum kommt während des Zusehens schön langsam drauf, dass diese Zukunft näher als anfangs gedacht ist - wenn sie nicht schon da ist.

Was hat Sie an der Rolle des Alexander Dworsky, der den perfektionierten Kapitalismius in Frage stellt, gereizt?
Alexander ist der klassische Held. Er kämpft gegen Windmühlen und versucht einen Weg zu finden, sich aus den Fängen der Gesellschaft, in die er verstrickt ist, zu befreien. 

Wie gehen Leute aus dem Kino? Können Filme generell wachrütteln?
Ich war in Deutschland bei Festivals, wo der Film mit anschließender Diskussion gezeigt wurde. Die Reaktionen waren erstaunlich! In Hamburg haben die Leute untereinander zum Diskutieren angefangen - "Was redest du da? Diese Gesellschaft haben wir schon". Das war sehr interessant. Der Film ist toll geschrieben - er hat Anspruch, zeigt auf und regt zum Nachdenken an.

Ist die im Film gezeigte Entmündigung nicht für viele Menschen praktisch?
Natürlich! Es ist einfach, wenn man alles abgibt. Aber dann darf man sich hinterher auch nicht beklagen.

Laufen wir Gefahr, dass Film Realität werden könnte? Wie weit von der Gesellschaft im Film entfernt?
Wir sind schone ein bisschen drinnen.

Inwiefern?
Wir geben liebend gern alle unsere Daten weiter. Alles wird transparenter, da wir nichts zu verheimlichen haben. Dabei geben wir den freien Raum auf. Unsere Gesellschaft steckt in der Diskussion, wieweit persönliche Freiheit aufgegeben wird. Wir leben auch wie im Film in einer Zeit der Optimierung. Man muss mehr schaffen, noch leistungsfähiger werden und sich gruppendynamischen Prozessen unterwerfen. Die Häufigkeit der Burn-Out-Erkrankungen zeigt, was für ein Druck auf der Leistungsgesellschaft lastet. Einige bleiben natürlich auf der Verliererstraße.

Seit wann gibt es diese Entwicklung?
In den vergangenen dreißig Jahren hat sich das zugespitzt. Es gab eine Zeit, da fuhren in einer Firma der Chef und die Belegschaft gemeinsam im Lift nach oben. Da ging´s dem Chef und den Arbeitern und Angestellten gut. Heute fährt nur einer hoch, die anderen bleiben unten.

Fährt unsere Gesellschaft geradewegs auf die Zustände im Film zu oder denken Sie, dass es zu einer Umkehrung kommt?
Es wird sicher wieder umgekehrt, weil es gar nicht anders sein kann. Man kann nicht eine Mauer um Kontinente bauen oder einen Zaun um ein Land, in dem Besserverdiener leben. Wir steuern auf einen Kollaps zu. Ich sage nicht, dass in zwei bis drei Jahren die große Revolution kommt, das glaube ich nicht, aber vielleicht kommt ein neues System, das Sklaven hält. Es ist ganz klar, dass ein Teil der Menschen auf die Kosten anderer lebt - wieviel kriegt ein Mädche, das in Afrika Jeans für Kleiderketten näht, damit wir uns billig einkleiden können? Ich habe bei den Dreharbeiten zu "Black Brown White" gesehen, wo unser Obst herkommt. Und ich fange gar nicht erst von den Tieren an. Es geht sich alles nicht mehr aus und der Kollaps wird sehr, sehr unangenehm.

Färben Dreharbeiten auf Ihre Stimmung ab? Dieser Film ist sehr düster. Können Sie danach nach Hause zu Ihren Kindern gehen oder nimmt man diese Stimmung mit?
Ich hoffe nicht! Man muss Drehen als Handwerk sehen, sonst hätten wir bei der Krimischwemme lauter Psychopathen. Natürlich gibt es Filme, bei denen man etwas von der Stimmung gewisser Szenen  mitnimmt, aber es kommt darauf an, wie konzentriert man arbeitet. Ich bereite mich auf eine Rolle gut vor und gehe konzentriert in den Dreh hinein. Es ist, wie gesagt, mein Handwerk.

Sie haben eine unglaubliche Filmografie von Märchen über Vorabendserien bis zu ernsten Rollen. Worauf legen Sie in Zukunft Ihren Fokus?
Ich spiele bereits überwiegend ernste Rollen und wenig Komödien, was ich schade finde. Auch wenn es nicht so aussieht, aber Komödien zu spielen ist wahnsinnig schwer.

Kommen neue Inspektor Jury-Filme?
Das weiß ich nicht. Wir haben einen weiteren abgedreht, der im Februar gezeigt wird. Danach entscheiden die Sender, weitere Filme sind quotenabhängig.

Wann sind Sie wieder auf Wiener Theaterbühnen zu sehen?
Am 20. Jänner mit den Lesungen "Ach Amerika" im Theater Akzent. Danach ist einmal Pause, obwohl ich den direkten Kontakt zum Publikum liebe. Aber ich muss mich auf die Geburt meines neuen Kindes vorbereiten.

Welche Filme werden Sie 2018 drehen?
Darüber spreche ich erst, wenn ich am Set stehe. Da bin ich abergläubisch.

Fritz Karl als Alexander Dworsky in dem Thriller "Life Guidance". | Foto: KGP, Life Guidance
Fritz Karl in dem beklemmenden österreichischen Spielfilm "Life Guardance". Gedreht wurde der Hochglanzthriller in Wien. | Foto: KGP, Life Guidance
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