Objektiv 2018: Pressefoto des Jahres geht an Robert Jäger
Am Mittwoch wurde im Hernalser Metropol der Pressefotopreis "Objektiv 2018" vergeben. Das Pressefoto des Jahres von APA-Fotograf Robert Jäger zeigt Bundespräsident Alexander Van der Bellen während der Angelobung der neuen Bundesregierung.
WIEN. Bundespräsident Alexander Van der Bellen kann es nicht fassen. Er greift sich auf den Kopf. Dahinter grinst Neo-Vizekanzler HC Strache. Es war die Angelobung der neuen Bundesregierung am 18. Dezember 2017 und APA-Fotograf Robert Jäger drückte im richtigen Moment ab. Das Resultat "Angelobung" wurde am Dienstag im Metropol mit dem "Objektiv 2018" prämiert. Die wahre Geschichte dahinter: Tatsächlich hatte Van der Bellen bei der Regierungsangelobung lediglich fast auf die Ernennungsdekrete der neuen Regierungsmitglieder vergessen. Deswegen griff er sich auf den Kopf.
Eingereicht hat Jäger das Bild in der Kategorie "Innen- und Außenpolitik". Geworden ist schließlich auch der Gesamtsieger. Jäger habe mit dem Bild „schon jetzt so etwas wie eine Ikone geschaffen", prophezeite APA-Chefredakteur Michael Lang in seiner Laudatio auf den Hauptpreisträger: Ikone nämlich „im Sinne von Fotos, die in Erinnerung bleiben".
Die Siegerbilder werden in mehreren Ausstellungen zu sehen sein, u.a. in der Hauptbücherei Urban Loritz Platz, Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, Wirtschaftskammer Österreich, Presseclub Concordia.
Objektiv 2018: Sieger in der Kategorie Chronik
Erwin Scheriau (APA) schoss das Siegerbild für die Kategorie Chronik. „Die Tage danach" zeigt Aufräumarbeiten nach Überschwemmungen in der Steiermark. „Ein Bild, das das Geschehen, aber auch das ‚Nichtaufgeben' der Betroffenen, die Hilfsbereitschaft anderer und den Blick nach vorne beispielhaft in einem Bild vereint", lobte Heinz Mitteregger, Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen.
Objektiv 2018: Sieger in der Kategorie Kunst/Kultur
Oliver Lerch („Vorarlberger Nachrichten") porträtierte mit „No-Hands-Handicap" den Hornisten Felix Klieser und gewann damit in der Kategorie Kunst und Kultur. Im Fotojournalismus stehe das Ereignis oft über dem Individuum, erklärte Jury-Mitglied Luzia Strohmayer-Nacif, APA-PictureDesk, und strich hervor: „Oliver Lerch ist es gelungen, den Menschen in den Vordergrund zu rücken."
Objektiv 2018: Sieger in der Kategorie Sport
"First Time" betitelte Florian Ertl (GEPA Pictures) sein Bild von der Frauen-Fußball-WM, einen „fotografischen Volltreffer" nannte es Markus Kiesenhofer vom Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ). Die Jury habe vor allem „die bestechende Kombination aus Nachrichtenwert und handwerklicher Qualität" beeindruckt.
Objektiv 2018: Sieger in der Kategorie Wirtschaft
In der Kategorie Wirtschaft gewann eine Aufnahme des APA-Fotografen Helmut Fohringer von Peter Hochegger und Karl-Heinz Grasser vor Beginn des Buwog-Prozesses. Ulrich Schnarr, Wiener Innungsmeister der Berufsfotografen, hob die analytische Komposition des Bildes hervor und meinte über Fohringer anerkennend: „Er ist einer der ganz Großen!"
Was ist der Objektiv-Pressefotopreis?
Der mit insgesamt 16.000 Euro dotierte „Objektiv“ richtet sich an Pressefotografen und wurde dieses Jahr gemeinsam von der APA – Austria Presse Agentur und der Bundesinnung der Berufsfotografen vergeben. Der Preis soll einen Beitrag zur Förderung der Qualität im österreichischen Fotojournalismus leisten, der steigenden Bedeutung von Pressebildern Rechnung tragen, die ausgezeichnete Arbeit von österreichischen Pressefotografinnen und -fotografen würdigen sowie das Bewusstsein über die Bedeutung von Qualitätsjournalismus vor allem in Zeiten von Fake-Berichten stärken. 2018 bewarben sich 112 Fotografinnen und Fotografen mit insgesamt exakt 400 Aufnahmen.
Die Bilder von der Preisverleihung im Metropol
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