Taxidemo: Verzögerungen auf den Straßen Wiens
Die Wiener Taxler leiden nach wie vor unter dem Billig-Konkurrenten Uber. Ein Teil ruft wieder zum Autocorso-Protest auf – mit Verzögerungen muss gerechnet werden.
WIEN. Taxi an Taxi, dicht an dicht und stundenlanges Hupen: Bei der letzten Wiener Taxidemo folgten 1.000 Taxler dem Aufruf der Vereinigung Global Taxi. Gemeinsam machten sie in einem langen Autocorso durch halb Wien auf ihre Situation aufmerksam, zu übersehen oder überhören waren sie dabei nicht.
Weil sich seit der Demo im April nichts geändert habe, ruft Irfan Kuna, Sprecher von Global Taxi, zu einem weiteren Treffen auf. Gerichtet ist der Protest an die Verantwortlichen in der Politik, starke Nerven brauchen heute aber vor allem die Wiener Autofahrer.
Von der Donaustadt auf den Ring: Hier staut es sich
Die Taxler versammeln sich um 11 Uhr in der Arbeiterstrandbadstraße in der Donaustadt. Von dort geht es über die Wagramer Straße zur Reichsbrücke und anschließend über Lassallestraße, Praterstern und Praterstraße auf den Ring. Nach einer halben Ringumfahrung sind die Taxler dann am Punkt der Schlusskundgebung, dem Maria-Theresien-Platz, angelangt.
"Wir erwarten etwa 1.000 Teilnehmer, wie das letzte Mal", sagt Kuna. Bei der Abschlusskundgebung könnten dann auch noch mehr dazukommen. Autofahrer, die dieselbe Route wählen möchten, müssen mit massiven Verzögerungen rechnen. Auch der Querverkehr wird behindert: "Es werden immer wieder Kreuzungen für uns freigeschalten", sagt Kuna. Am Ring werden die Taxis wahrscheinlich den Verkehr blockieren. Wann genau die Taxis durch die Stadt ziehen lässt sich noch nicht sagen – bei der letzten Demo setzten sie sich erst mehrere Stunden nach dem Treffpunkt in Bewegung.
"Wir haben keine Zeit mehr"
Global Taxi hat nach der letzten Demo bereits Gespräche mit der Sparte Verkehr und Transport in der Wiener Wirtschaftksammer aufgenommen, von der die Taxler vertreten werden. Man konnte sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, sagt Kuna. Trotzdem müsse man noch einmal auf der Straße protestieren – was von der Kammer nicht unterstützt wird. "Wir haben einfach keine Zeit mehr", sagt Kuna, "immer mehr Kollegen müssen aufgeben." Der Konkurrenzdruck durch Uber und andere App-Sercvices habe sich so verschärft, dass den Taxlern die Existenzgrundlage geraubt werde. Sie fordern gleiche Rahmenbedingungen für alle Anbieter von Fahrtendiensten – egal ob Taxis oder Apps wie Uber, die offiziell als Mietwagen unterwegs sind. Mehr zu den Hintergründen des Streits ist im Bericht über die letzte Demo nachzulesen.
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