Lachsalven im Kultursaal Serfaus
Gabriel Castañeda begeistert mit "Hardigatti"

Gelungenes Debüt von "Hardigatti" im Kultursaal in Serfaus. | Foto: Gabriel Castañeda
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Kabarettist Gabriel Castañeda, absolvierte sein Debüt am 29. Juni in im Kultursaal Serfaus mit Bravour. Bei seinem neuen Programm "Hardigatti" blieb dabei kein Auge trocken.

SERFAUS (das). "Hardigatti", das sind die kleinen Ärgernisse und störende Kleinigkeiten, die mit dieser Aussage am besten kompensiert werden, eben ein klassischer Tiroler Ausdruck der Empörung. Und diese stand an diesem Abend zur Genüge auf dem Programm, so waren auch rund 200 neugierige BesucherInnen nach Serfaus gekommen, um den zynischen und gesellschaftskritischen Pointen des Komikers zu lauschen.

Gelungenes Debüt von "Hardigatti" im Kultursaal in Serfaus. | Foto: Gabriel Castañeda
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Zwischen Mexiko und Grins

Als halb Tiroler, halb Mexikaner thematisierte Castañeda die personifizierte kulturelle Aneignung, die er darstellt, auf eine spielerische Art und Weise. Bei Erzählungen aus seiner Kindheit zeigte er, wie er zwischen den beiden Kulturen hin- und herpendelt und dabei mit Vorurteilen und Klischees umging. So kam er zur Erkenntnis bei einem früheren Besuch in Mexica Stadt, dass es dort gar keine Raiffeisenbankfiliale im Zentrum der Stadt, anders als in jedem Tiroler Dörfchen, gibt und somit die Navigation deutlich erschwert. Auch gelte er in Grins immer noch als Ausländer,

"da mein Papa Mexikaner ist und die Familie meiner Mutter erst seit sieben Generationen in Grins lebt!"

Als halb Tiroler, halb Mexikaner thematisierte Castañeda die personifizierte kulturelle Aneignung, die er darstellt. | Foto: Schwarz
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Doch auch in Grins gab es die ein oder andere Kindheitserinnerung zu teilen. So berichtete er von fragwürdigen Schuluntersuchungen, Volksschulwandertage, die einer Navy Seals Ausbildung glich und bei denen nicht nur Weihwasser getrunken, sondern auch mal ganze Gletscher weggelutscht wurden. Außerdem sprach der Grinner Comdeian auch über seine schwierigen Beziehungen zu Nutztieren, seit einem romantischen Sommer in Hinterschlapfing.

Von Yoga, Brandmeldealarmen und der SPÖ

Auch über tagesaktuelle Dinge gab es so allerhand zu berichten und zu witzeln. So erklärte er mit einem Augenzwinkern, dass im Fitnessstudio nur unglückliche Menschen anzutreffen seien und er außerdem bei seiner letzten Yoga Sitzung ein "Total Recall"- Erlebnis hatte.
Oder über die regelmäßigen Brandmeldealarme im betreuten Wohnen in Grins, die auch immer ein Großaufgebot an Einsatzkräften und längeren Nachbesprechungen mit sich zog. Auch der Wandel von Kindernamen blieb nicht unerwähnt und er verglich sie humorvoll mit den traditionellen Kuhnamen, ganz nach dem Thema

"früher hießen die Kühe auf der Alm Alma, Frieda, Emma usw. heute sind das normale Namen in jeder Schulklasse!"

Auch über Tagesaktuelle Dinge gab es so allerhand zu berichten und zu witzeln. | Foto: Schwarz
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Dabei spielte er auf den Trend zu modernen, ungewöhnlichen Kindernamen an und führte dies auf eine lustige Art und Weise ad absurdum. Mit einem Augenzwinkern thematisierte Castañeda auch die SPÖ und ihr jüngstes Wahldebakel, bei der Wahl des Parteivorsitzes. Seine pointierte Darstellung der politischen Situation sorgte für Schmunzeln und Gelächter im Saal.

Gelunge Gastauftritte

Umrahmt wurden die Pointen und Geschichten von seinen fiktiven Charakteren wie etwa Klimaaktivistin Emilia Antonia, die sich für die Rettung des Klimas schon mal ins Flugzeug setzte, um sich am Meer extra vor ein Kreuzfahrtschiff zu kleben. Dabei gab es schon den ein oder anderen Rückschlag und Lektionen zu lernen.
Auch der Bürgermeister aus Hinterschlapfing, Georg Gsindl, berichtete von seinen Maßnahmen, um die Diversität und Offenheit in seinem Ort zu steigern. Wortgewand und rhetorisch und vor allem grammatikalisch versiert, wie man es von ihm gewohnt ist.

Georg Gsindl, berichtete von seinen Maßnahmen um die Diversität und Offenheit in seinem Ort zu steigern. | Foto: Schwarz
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Natürlich durfte auch Publikumsliebling Pvroni Schmiederer-Pechtl bei diesem Auftritt nicht fehlen. Sie berichtete gekonnt aus ihrem Leben als Volksschullehrerin, Engel-Matrix-Heilerin und Thermomixverkäuferin und zeigte auf, wie sich die Zeiten mit den "Frotza" (Kindern) und deren Eltern verändert hat. Und dies ehrlich und hemmungslos!

Pvroni Schmiederer-Pechtl berichtete gekonnt aus ihrem Leben als Volksschullehrerin, Engel-Matrix-Heilerin und Thermomixverkäuferin. | Foto: Schwarz
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Sie fiel der Schlussapplaus schallend aus und der Künstler bedankte sich noch für die Einladung und Organisation des Abends durch den Kulturausschuss "Terra Cultura Serfaus". Seine humorvollen Anekdoten, die das Publikum im Kultursaal Serfaus zum Lachen brachten und dieser unvergessliche Kabarettabend waren im Anschluss noch lange im Gespräch bei den BesucherInnen.

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